Nach Mordplänen: Ermittlungen gegen sechs Mitglieder einer Telegram-Gruppe – Durchsuchungen in Pieschen und Kaditz

Heute Mittag vor einem Mehrfamilienhaus in der Rehefelder Straße. LKA-Sprecher Tom Bernhardt fasst die Ergebnisse der Ermittlungen zusammen, die heute morgen mit der Durchsuchung mehrerer Wohnungen ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden haben. Neben einer Wohnung in Pieschen gab es auch Durchsuchungen in einem Einfamilienhaus in Kaditz, sowie in weiteren Objekten in Dresden und Heidenau. „Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt sechs Beschuldigte deutscher Nationalität, fünf Männer im Alter von 32, 34, 42, 45 und 64 Jahren und gegen eine 34 Jahre alte Frau. Diese sind verdächtig, als Mitglieder der Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen ‚Dresden Offlinevernetzung‘ eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben“, sagte Bernhardt.

Das Ermittlungsverfahren führt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Zentralstelle Extremismus Sachsen (ZESA). In ihrem Auftrag durchsuchten Beamte der Soko Rex des Landeskriminalamtes Sachsen auf Grund von richterlichen Anordnungen des Amtsgerichts Dresden die Wohnungen und weitere Objekte im Großraum Dresden.

Die Mitglieder der Chat-Gruppe, welche die Ablehnung gegen Impfungen, den Staat und die gegenwärtige Coronapolitik verbindet, äußerten in der genannten Chat-Gruppe und bei nichtvirtuellen Treffen unter anderem Mordpläne an dem sächsischen Ministerpräsidenten und weiteren Vertretern der sächsischen Staatsregierung, so der LKA-Sprecher weiter.

Im Rahmen der Durchsuchungen seien Beweismittel sichergestellt worden. Dabei habe es sich insbesondere um mehrere Armbrüste und Waffen und Waffenteile gehandelt. Die sichergestellten Beweismittel würden nun einer genauen Auswertung unterzogen.

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) verschaffte sich während der Durchsuchungsmaßnahmen einen Überblick im LKA-Führungsstab. In einem Video-Statement erklärte er, dass rund 140 Beamte an den Aktionen beteiligt gewesen seien. Der Einsatz richte sich gegen eine Gruppe, die „Morddrohungen und konkrete Planungen vollzogen hat für eine schwere Straftat“, sagte Wöller und verwies darauf, dass die Aktionen seit einer Woche vorbereitet worden seien. „Telegram“, so Wöller, „darf kein rechtsfreier Raum sein, in dem gewaltbereite Rechtsextreme unbehelligt Straftaten begehen können.“

Das ZDF-Magazins „Frontal“ hatte die Pläne der einer Gruppe im Messengerdienst Telegram mit dem Namen „Dresden Offlinevernetzung“ öffentlich gemacht. Die Reporter schreiben selbst darüber: „In der Telegram-Gruppe unterhalten sich mehr als 100 Mitglieder. Deutschland ist für sie eine Diktatur, Corona nur eine Grippe oder wahlweise eine Erfindung von Juden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk ‚Lügenpresse‘. Je länger wir zuhören, desto klarer wird, dass ein harter Kern der Gruppe eine hohe Gewaltbereitschaft zeigt.“ Die Reporter zitieren den Antreiber und Administrator Daniel, der in einer Sprachnachricht ankündigt: „Ich würde auch bis zum Äußersten gehen, wenn es sein muss.“ Er habe sich bereits bewaffnet und Munition parat, Kaliber 9 Millimeter: „Mich impft keiner, ich habe hier zwei Armbrüste und eine scharfe Waffe. Da sollen die Mal kommen. Ich nehme da vorher noch einen mit.“

Die heute morgen begonnenen Maßnahmen seien noch nicht vollständig abgeschlossen. In der Rehefelder Straße hatten die Polizeikräfte gegen 14 Uhr ihren Einsatz beendet. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes Sachsen dauern an.

10 Meinungen zu “Nach Mordplänen: Ermittlungen gegen sechs Mitglieder einer Telegram-Gruppe – Durchsuchungen in Pieschen und Kaditz

  1. Jürgen Naumann sagt:

    Wer über einen längeren Zeitraum in diversen FB-Gruppen unterwegsw ist, wundert sich da schon lange nicht mehr ….

  2. Jimmy sagt:

    Wo sie recht haben – Diktatur, Grippe und Lügenpresse – haben sie recht!

  3. Die Antwort ist 42 sagt:

    Falls Ihr Kommentar ernst gemeint sein soll, was ich befürchte, ein kleiner Tipp: Wandern Sie einfach aus. Polen und Ungarn sollen bekannt sein für Ihre vorbildliche Demokratie. Oder China, auch nicht schlecht. Da würde so ein Kommentar auch bestimmt gut ankommen, so von wegen freier Meinungsäußerung.

    Ich teste jetzt mal, ob mein folgender Kommentar diktatorisch gelöscht/zensiert wird oder doch der demokratische Grundgedanke einer freien Meinungsäußerung erhalten bleibt: Hört auf mit Eurem Rumgeschwurbel, dass ist einfach nur noch lächerlich. Ihr geht nämlich der Mehrheit, die fähig ist, Fakten zu verstehen, so richtig auf den Zeiger. Aber was soll‘s, bringt ja eh nix mehr. Bleibt die Hoffnung, dass Ihr Euch selbst abschafft. Ach nee, ist ja „nur“ eine Grippe.

  4. Sonne67 sagt:

    Kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
    „Herr Jimmy“ in einer Diktatur wären Sie ganz sicher schon längst zu einem Verhör abgeholt und die „Lügenpresse“ würde über die Inhaftierung eines Staatsfeindes berichten.
    Und eine Grippe ist eine Grippe und Corona ist Corona
    Informieren Sie sich bitte richtig.

  5. niffnaff2000 sagt:

    Herr Jimmy. Mir ist es egal, ob einige Corona mit heftiger Grippe verwechseln – solange man sich und andere ordentlich vor einer „heftigen Grippe“ schützt (AHA Regeln) und eine Schutzmaske aufsetzt. Dem Tubus auf der ITS ist das gleich, ob es eine Lungenentzündung wegen Grippe, Corona oder gar grippaler Infekt ist.

    Vielleicht gibt es ja im kommenden Jahr einen Massen Darwin Award für alle verstorbenen Schwurbeler.

  6. Endlich ist Konsequenz gezeigt worden !

  7. josef hazuka sagt:

    Ja Zufälle gibt’s!

    Ausgerechnet ein paar Tage nachdem uns unser Ministerpräsident Michi-„Es wird keine Impfpflicht geben“-Kretschmer seid Leid über das Kriminellen-Netzwerk Telegram per Qualitätsmedien geklagt hat, und händeringend nach Wegen sucht, dieses zu verbieten, tauchen doch tatsächlich wie gerufen so ein paar Deppen auf, die sich ausgerechnet in einer Gruppe namens „Offline-Vernetzung“ natürlich praktischerweise ONLINE darüber auslassen dem Michi Böses anzutun. Klasse, kann man sich nicht ausdenken! :-) Und sie sind auch noch mit Pfeil und Bogen bewaffnet, ich meine natürlich Armbrust, mannmannmann.

    Und wer hats rausgefunden? Verfassungsschutz, BKA, Polizei? Neiiiin, natürlich nicht! Die lieben informellen Mitarbeiter vom ZDF waren’s, sorry, ich meinte natürlich die investigativen Journalisten vom ZDF. Die es zwar in zwei Jahren Pandemie nicht ansatzweise schafften, mal die ominösen Verträge der Regierung mit Pfizer & Co. zu durchleuchten geschweige denn kritisch zu hinterfragen, aber dafür in winzigen Pieschner Telegram-Gruppen mitlesen. Herrlich. So wird’s gewesen sein.

    Kann sich noch einer an den Mitropa-Kellner erinnern, der laut ND vom September ’89 mit einer Menthol-Zigarette betäubt und von Budapest in den Westen verschleppt wurde? Nein? Lohnt sich nochmal zu gxxgeln. Wie es damals ausgegangen ist, wissen wir ja.

    • Die Antwort ist 42 sagt:

      Ja, Zufälle gibt‘s.

      Kaum das so ne Aktion gestartet und publik gemacht worden ist, tauchen auch schon wieder die Alles-Besser-Wissen-Deppen auf, die als einzigen Versteher alles gecheckt haben. Respekt, Respekt.
      Suchmaschinen übrigens bringen ziemlich viele Ergebnisse, ist leider noch kein Qualitätsmerkmal geschweige denn Wahrheitsindiz. Aber bitte lassen Sie uns teilhaben an den ominösen Verträgen oder wie ein so offensichtlicher Hollywoodplot mal so schnell organisiert, finanziert und durchgezogen werden kann; und jeder Beteiligte sich natürlich an die Verschwiegenheitsklauseln hält, damit Ottonormalverbraucher schön weiter im Dunkeln tappt. Aber dafür werden Sie bestimmt eine Antwort haben, nicht wahr?.
      Lustig ist ihr Gedanke zu online/offline. Wir vernetzen uns, indem wir per Briefsendung Gleichgesinnte suchen?
      Und eine Sache hat diese Pandemie leider wirklich gezeigt: Es gibt dumme Menschen, also überrascht es mich nicht, wenn man sich in einem gruppendynamischen Chat für unantastbar hält. Zum Glück dumm gelaufen, weil Gewaltandrohungen und Aufrufe zum Mord alles andere als witzig sind. Ich denke, da werden sogar Sie zustimmen, oder?

    • josef hazuka sagt:

      @Die Antwort ist 42: Für jemanden der sich mit seinem Benutzernamen auf Douglas Adams bezieht, haben Sie erschreckend wenig Phantasie. Und da Sie auch sofort beleidigend werden, erwarten Sie sicher nicht wirklich irgendwelche Antworten.

      Aber weil Sie sich ja weiter oben so selbstgefällig zur klugen Mehrheit zählen, möchte ich Sie gern mit einem Zitat von Friedrich Schiller erfreuen: „„Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, // Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen.“

  8. Dieter Schmitz sagt:

    Menschen geraten schon mal in Situationen die zu einer starken emotionalen Belastung führen können. Weit verbreitet beim Ende von Beziehungen. Zur Bewältigung der Trauer gesellt sich die Wut, fühlt sich ungerecht behandelt. Diese Wut ist ein nicht unwesentliches Mittel zur Bewältigung einer Konfliktlage und, solange keine Versuche erfolgen, dieser Wut durch Aktivitäten zu einem wie auch immer gewünschten Ergebnis zu führen, auch akzeptabel.

    Nach den bislang bekannten, der Öffentlichkeit preisgegebenen Informationen ist das gesagte wie das geschriebene als wenig geistreiches Geplauder oder, je nach Wunsch, als gefährlich einzustufen. Zu einer tatsächlichen Einschätzung einer Gefahrenlage fehlen weitergehende Informationen. Diese zu finden sollten wir erst einmal den Ermittlungsbehörden überlassen. Aus der Hüfte schießen kann man auch später noch.

    Was mich mehr stört, ist die Frage, was Menschen in eine solche Situation bringen kann. Und eben diese Frage wird nicht gestellt. Pegida und Co sind die direkten Folgten einer Politik, in der Menschen durch Politik und Verwaltung zu Bittstellern herabgewürdigt werden. Behandelt man einen Menschen wie ein Tier, beugt er sich der Lage, auf die er keinen Einfluss hat, und benimmt sich dann auch so. Die Schwurbler wurden nicht als Schwurbler geboren, sie wurden zu Schwurblern gemacht.

    So, genug Wut für heute. Höre jetzt erst mal von Ina Deter Schwarz oder Weiß. Das könnte passen.

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