Die Grundierung ist bereit abgeschlossen. Von der einst grauen Betonwand an der Rückseite der Citybeach-Sommerterrasse ist nichts mehr zu sehen. Von Grün über Blau zu Rot schimmert jetzt die Wand. Said Dokins steht an der Hebebühne und kontrolliert die Farben. Freundlich antwortet er auf unsere Fragen. Am Mittwoch will er mit den Arbeiten an den Motiven beginnen, sagt er. Große Flächen zu gestalten, ist sein Markenzeichen. Der Streetart-Künstler aus Mexiko ist nicht nur in Südamerika bekannt, sondern auch in Wien, Mailand, Amsterdam oder München. In der bayrischen Landeshauptstadt hat er 2017 eine 1.200 Quadratmeter große Wand für das Museum für Urbane und Zeitgenössische Kunst | MUCA gestaltet. Jetzt geht es um 560 Quadratmeter auf der 80 Meter langen und 7 Meter hohen Rückwand der Sommerterrasse.

Für Citybeach-Geschäftsführer Frank Weißbach ist das Projekt ein Glücksgriff. Eine Freundin, die an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert, hatte ihn auf Said Dokins aufmerksam gemacht. Dieser arbeitete gerade auf Sizilien und hat kurz entschlossen auf die Anfrage reagiert und noch einen Aufenthalt in Dresden drangehängt. Schnell sei man sich mit dem benachbarten Arcotel Hafencity einig gewesen, daraus ein gemeinsames Projekt zu machen. Schon beim Bau der Sommerterrasse, die als Schallschutzauflage errichtet werden musste, hatte man erfolgreich kooperiert. „Doch ohne die schnelle Unterstützung aus dem Stadtplanungsamt hätte das nicht funktioniert“, lobt Weißbach die Behörde, die unwahrscheinlich schnell die notwendige Genehmigung erteilte.

Wie das Wandbild in München entstand

CHALCHIHUITE by SAID DOKINS || MUCA GIANT WALL from MUCA on Vimeo.

Das Hotel sorgt nicht nur für Kost und Logis für den Künstler, sondern beteiligt sich zudem an den rund 12.000 Euro, die für Material, Hebebühne und Flugtickets erforderlich sind, betont Weißbach. Das Wandbild in Dresden werde erst das zweite Werk des Künstlers in Deutschland sein. Er sei gespannt, so der Citybeach-Manager, wie sich das Kunstwerk langfristig als Anlaufpunkt für an Kunst und Streetart interessierten Besuchern der Stadt entwickeln werde. Das Feedback stimme ihn da sehr zuversichtlich. Bis zum 10. November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

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