Frühlingsanfang 2021. Die ersten Sonnenstrahlen setzen Temperatur- und Stimmungstief ein Ende, gemeinsam mit den Schneeglöckchen keimt die leise Hoffnung auf sorglosere Tage. Darf man denn schon Urlaubspläne schmieden? Vielleicht mit dem Wohnwagen nach Italien?
Wer mit Sehnsüchten dieser Art durch Pieschen wandelt, trifft nun dort auf deren Vorboten. Oder auf ihren Ersatz, je nach Grad der Zuversicht. Jedenfalls auf eine Kombination aus Wohnwagen und Italien: dem Pizzasyndikat. Seit kurzem hat der Foodtruck Posten bezogen in Altpieschen mit dem festen Vorsatz, von nun an den Bedürfnissen aller Pizza-Hungrigen tapfer gegenüberzutreten.
Vom Nebenjob zum eigenen Unternehmen
Die edle Gesinnung kommt allerdings nicht ganz allein daher, sondern geht Hand in Hand mit der Erfüllung eines persönlichen Traums. Und zwar dem von Willy und Hendryk, die vor dem Ofen und hinter der Idee stecken. Die ist nun schon fast zwei Jahre alt und entstand wenige Meter entfernt, wo sich die beiden Jungs eines Tages Seite an Seite im Softeisverkauf wiederfanden. Die Vorstellung, selbst etwas Ähnliches auf die Beine, respektive Räder, zu stellen, war auf Anhieb verlockend.
Das Softeis war bei aber weitem nicht der erste Gegenstand, um sowohl Freundschaft als auch gemeinsames Arbeiten zu erproben. Davor reihen sich die gemeinsamen Erfahrungen eines abgebrochenen Studiums mit fließendem Übergang zu jahrelangem Jobben bei Eva‘s Pizza in der Neustadt. Das schweißte zusammen und lieferte außerdem Anstoß zur konkreten Geschäftsidee. Und natürlich hinreichende Vorkenntnisse rund um Hefeteig und Tomatensoße.
Also gesagt, getan: am gleichen Abend, an dem der Plan geboren wurde, folgte auch schon der erste Schritt zu dessen Umsetzung. Schließlich lebt man ja in Zeiten, in denen im Internet so ziemlich alles aufzustöbern ist, also auch ein passender Wohnwagen, in dem die Pizza ihr Zuhause finden sollte.
Der erste Schritt von ziemlich vielen, wie sich bald herausstellte. Der Tatendrang ungleich höher als die detaillierte Kenntnis diverser technischer und bürokratischer Anforderungen, entspann sich eine kleine Odysee aus Ausbauarbeiten und Anträgen; die letzte Zulassung hielten die Pizzabäcker erst diesen Februar in den Händen. Nun kann es endlich richtig losgehen.
Kooperation statt Konkurrenz
Mit dem Menü wird noch experimentiert. Zunächst besticht es mit Übersichtlichkeit, einem Einheitspreis von sechs Euro und der Möglichkeit, viele Pizzen auch in veganer Abwandlung genießen zu können. Nach und nach wird dann gefeilt und verbessert; unter anderem soll zunehmend mit regionalen Zutaten gearbeitet werden.
Zum Beispiel steht der hausgemachte Eistee von The Boy und The Burger auf der Getränkekarte; einem anderen Dresdner Foodtruck. Man kennt sich, und man unterstützt sich gegenseitig, erklärt Hendryk auch das Syndikat im Namen des Unternehmens. Auch zu Eva‘s Pizza sollen die Beziehungen gut bleiben, weswegen übrigens der Pizzawagen einen Bogen um den die Neustadt macht.
Pieschen kann sich drüber freuen. Hier ist nun der Markt jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag um ein kulinarisches Angebot reicher. Aber selbst wenn es hier schön ist – ein Wohnwagen will reisen. Innerhalb von Dresden ist Friedrichstadt der nächste Standort, mit dem geliebäugelt wird. Weit oben auf der Liste mit den Zukunftsplänen steht außerdem ein Reisegewerbeschein. Mit dem darf das Syndikat sich dann auf Festivals tummeln. Nun ja, erst, wenn die überhaupt wieder stattfinden können. Bis dahin: Keep calm and eat Pizza.
12 Kommentare zu “Willy und Hendryk backen in ihrem Foodtruck frische Pizza in Altpieschen”
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War am Montag dort meine erste Pizza essen und muss sagen: sehr lecker! Der Boden ist hauchdünn und die restlichen Zutaten haben auch geschmeckt!
MIt Hendryk konnte man auch gut ein kleines Pläuschchen halten.
Auch das die beiden 1€ Rabatt geben, wenn man seine eigene Verpackung mitbringt, um die Umwelt zu schonen finde ich sehr gut!
Wir können uns nur anschließen, wir haben gestern unsere erste Pizza probiert und ich kann nur sagen: SUPER LECKER! Also viel Erfolg, hoffentlich bleibt ihr uns lange in Pieschen erhalten.
Der verlockende Pizzaduft hält, was er verspricht: eine feine, knusprige ofenfrische Pizza. Halloumi ist mein Favorit.
Toi Toi Toi den sympathischen Jungs vom Syndikat. Lasst die Sonne hier in Pieschen noch ein bisschen heller scheinen.
Seit die jungs aufhaben gehen wir ca. Einmal in der Woche dort essen. Die kids lieben die halloumi pizza!
Hab wohl wirklich schon lange keine soo unglaublich grandios leckere Pizza gesnackt! Ein wahrer Genuss – beginnt beim Betreten des Platzes, der Geruch, die schwierige Auswahl weil irgendwie alles geil klingt, eurer Fröhlichkeit, das Belegen des Teiges vor meinen Augen und dann endlich der Moment, wenn das Geschmacksfeuerwerk im Mund startet, bishin zum genussvollen abschlecken der Finger auf der Bank im Sonnenschein!
Schön, dass ihr da seid!
Kommentare und Sozialmedia sind in den Händen der Kids. :)
An die ganze Gang, a bissl mehr Kreativität hätte ich erwartet.
Nix gegen einen Foodtruck und fleißige Jungs.
Mir sind 6 Euro für so ne dünne Pizza aber zu teuer.
Muss mein Geld selbst verdienen und zusammenhalten.
Vom leckeren Dürüm gegenüber werd ich satter und spare noch Geld.
Bullshit, Johann. Ich kenne die Beiden nicht, die Pizza war trotzdem gut und preislich im Rahmen. Wenn du irgendwo günstigere Pizza bekommst, sag Bescheid.
Wow 6 € für eine frisch handgemachte Pizza empfinden Sie also als zu preisintensiv?
Manche Menschen in diesem Land haben wirklich jegliche Relation zum den Preisen für ordentliche Zutaten und des Handwerks deren Zubereitung verloren.
Unter 10 € finde ich schon mehr als erstaunlich, auch wenn ich die beiden Herren bisher noch nie besucht habe.
Was soll denn bitte schön, daran Bullshit sein, wenn mir persönlich als Familienvater etwas zu teuer ist und ich mein Geld zusammenhalten muss?!
Bescheid. In der ganzen Stadt Dresden bekommt man überall eine Pizza im Straßenverkauf billiger als für 6 Euro. Für alle Geschäfte reicht der Platz hier nicht.
Die Pizzen sind übrigens ebenfalls von Hand gemacht. Was denn sonst.
10 Euro, ordentliche Zutaten, Handwerk… siehe Foto, alles klar.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, warum diese Pizzen so billig sind? Das Stichwort nennt sich Ausbeutung, billigste Lebensmittel und Massenproduktion und Preisdruck auf Händler.
Eine 30cm große Pizza aus Handarbeit, von vorn bis hinten selbst gemacht und ohne widerliche Convenience-Zutaten; dazu müssen die beiden Strom, Standgebühr und Wagen zahlen und sich selbst vllt. auch noch ein Gehalt zahlen. Einfach mal das Schulwissen nutzen und eine Rechnung aufmachen, wie viele Pizzen die beiden pro Stunde verkaufen müssen, um auf einen Mindestlohn zu kommen…
> Kommentare und Sozialmedia sind in den Händen der Kids. 🙂
> An die ganze Gang, a bissl mehr Kreativität hätte ich erwartet.
Das ist der Buillshit.
Auch ich kann nur sagen: Beste Pizza seit langem!
Und das auch noch außerhalb der Neustadt. Toll :)