In der Leipziger Vorstadt und in Pieschen gibt es die größte Dichte an Fahrrädern in Dresden. Durchschnittlich 2,2 Räder pro Haushalt haben die Statistiker hier ermittelt. Entsprechend hoch ist auch die Befürchtung ausgeprägt, Opfer eines Fahrraddiebstahls zu werden. 43 Prozent haben in der letzten Kommunalen Bürgerumfrage hier bei „sehr hoch“ und „hoch“ ihre Kreuze gemacht. Auch die anderen Stadtteile im Stadtbezirk Pieschen gehören neben der Inneren und Äußeren Neustadt zu den Stadträumen mit den meisten Fahrrädern pro Haushalt.
Oft werden Fahrräder in der Nähe der Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen oder an den Haltepunkten der S-Bahn abgestellt. „Dort, wo viele Fahrräder geparkt werden, werden auch mehr Fahrräder gestohlen“, so die Statistik. Dem steht stadtweit ein deutliches Defizit an sicheren Fahrradabstellanlagen gegenüber. Eine Möglichkeit, potenzielle Fahrraddiebe abzuschrecken, ist die Fahrradcodierung.
„Das Interesse an unserer Fahrrad-Codierung ist ungebrochen“, erklärte Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden und fügte hinzu. „Mit der Einführung der minutengenauen Terminbuchung über unser Termin-Anmeldeportal kommt jede und jeder sofort an die Reihe und wir vermeiden so das Entstehen einer Warteschlange.“ Die Codierung erfolge unter Einhaltung der geltenden Corona-Hygienevorschriften vor den Türen der ADFC-Geschäftsstelle im Innenhof Bautzner Straße 25 unter freiem Himmel. Etwa 10 Minuten dauert die Prozedur, dann wird das nächste Fahrrad von den ADFC-Ehrenamtlichen codiert.
Bisher bietet der ADFC die Codierung nur bei der Geschäftsstelle in der Neustadt an. Der Aufwand, dies auch auf die Stadtteile auszuweiten, sei für die ehrenamtlichen Helfer einfach zu groß, hieß es zur Erklärung.
- Mittwoch 7. Juli, 15:30 – 19:00 Uhr
- Mittwoch 21. Juli, 15:30 – 19:00 Uhr
- Mittwoch 4. August, 15:30 – 19:00 Uhr
- Mittwoch 18. August, 15:30 – 19:00 Uhr
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- Details zur ADFC-Fahrradcodierung
- Download der nötigen Einverständniserklärung
Codiert wird im Innenhof vor der Geschäftsstelle des ADFC Dresden. Der Zugang erfolgt über die Hofeinfahrt der Rothenburger Straße 3. Mitzubringen sind der Personalausweis, der Kaufbeleg oder ein anderer Eigentumsnachweis (ohne ist die Codierung nicht möglich) sowie sieben Euro pro Fahrrad. Für ADFC-Mitglieder beträgt die Codierungsgebühr nur zwei Euro. Vor Ort ist zudem eine Einverständniserklärung auszufüllen, die idealerweise auch schon vorausgefüllt mitgebracht werden kann (siehe Download im Servicekasten).
„Sinn und Zweck der Codierung ist es, dass beim Auffinden eines gestohlenen Fahrrades durch den Code der rechtmäßige Besitzer schnell ausfindig gemacht werden kann“, so Seifert. Der ADFC Dresden codiere die Räder mit einem Nagelpräger. Dabei werde eine individuelle Ziffern- und Zahlenkombination in den Rahmen geprägt. Der Code wird mit Folie geschützt. Carbonräder können nicht mit dem Nagelpräger codiert werden, werden jedoch mittels einer Klebecodierung markiert.
„Aufgeprägt wird der sogenannte Eigentümer-Identifikations-Nummer-Code (EIN-Code), der sich aus dem Kfz-Kennzeichen des Ortes, den letzten Ziffern des amtlichen Gemeindeschlüssels, einer Straßenkennung, der Hausnummer, den Initialen des Eigentümers, sowie dem Jahr der Codierung zusammensetzt“, erläutert Seifert. Der EIN-Code erfordere keine Datenbank, denn die Polizei könne allein anhand des Codes den rechtmäßigen Eigentümer ermitteln. Erfolgt ein Umzug, so helfen die Einwohnermeldeämter dabei, den Besitzer zu ermitteln. Bei Weiterverkauf des Fahrrades sei eine Neucodierung ebenfalls nicht nötig, die Codierung müsse nur im Kaufvertrag vermerkt werden, und die Codierpapiere sollten im Original mit überreicht werden.
3 thoughts on “Leipziger Vorstadt und Pieschen mit meisten Fahrrädern pro Haushalt – Codierung schreckt Diebe ab”
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Nein, eine Codierung schreckt keinen Fahrraddieb ab, warum auch.
Lediglich die Hehlerei wird etwas erschwert.
Damals konnte/durfte man noch zur Polizeistation des Vertrauens trudeln und bekam die (furchtbar) invasive Tättowierung + Schriebs gratis, im Sinne eines Bürgerdienstes.
Meine Karre ist auf alle Fälle keine 7€ wert. Ist es einmal gemaust worden, kommt schon an der nächsten Ecke…
Es gibt Fahrradhersteller, die aufgrund der Codierung durch einprägen, die Garantie auf den Rahmen verfallen lassen. Die Prägung ist für diese Hersteller eine Veränderung des Rahmens, wodurch die Garantie erlischt.
Vielleicht vorher beim Hersteller nachfragen, bevor es ein böses Erwachen gibt.
So richtig erschließt sich mir der Sinn der Codierung nicht. Wenn jemand für wenig Geld ein gebrauchtes Fahrrad kauft, wird er sich über die darauf vorhandene Codierung wenig Gedanken machen. Und die Polizei bzw. Ordnungsamt kontrolliert ja jetzt auch nicht ständig, ob die Codierungen zu den Besitzern passen. OK, wenn irgendwo Diebesware auftaucht, kann man die so zuordnen, aber wie häufig werden gestohlene Fahrräder wiedergefunden? Und mit der Codierung kann man sehr schön einfach die Anschrift des Besitzers rausfinden. Ist das sinnvoll? Mag sein, dass man sich so die Datenbank spart, aber spätestens in Hinblick auf Datenschutz finde ich dieses Verfahren fragwürdig.