Noch bis zum 10. März zeigt die Kreative Werkstatt im Galvanohof in den Schaufenstern der Werkgalerie Keramiken unter dem Titel „Schamotte“. Entstanden sind diese Arbeiten während sogenannter „Schamottesymposien“ im Schamottewerk Radeburg, zu denen sich seit über zehn Jahren eine kleine Gruppe von Künstlerinnen trifft.
„Die Künstlerinnen stellen sich der Herausforderung, aus dem grobkörnigen, begrenzt bildsamen Material, das ihnen in frisch gepressten Platten zur Verfügung gestellt wird, Skulpturen und Reliefs zu schaffen. Das Symposium ist für alle Beteiligten ein jährliches Highlight und ein einmaliges Beispiel einer lebendigen Kooperation zwischen Kunst und Industrie“, erläutert Karin Heyne. Sie leitet seit 1993 in Steinbach bei Moritzburg Sommerworkshops zum Bau von Lehmöfen.
In den Öfen kann Keramik gebrannt, aber auch Brot gebacken werden. Da der Rohstoff nicht aus der Erde gegraben werden konnte, wurden Tongruben und Firmen gesucht, die mehrere Kubikmeter anlieferten. Diese wurden dann zu einem Lehmstrohgemisch in Zinkwannen gestampft und dienen als Isolation um ein Gerüst aus Feuerfeststeinen. Erste Objekte und Skulpturen entstanden aus ungebrannten Schamotteplatten, die das Schamottewerk Radeburg zur Verfügung stellte. Durch diesen Kontakt entstand die weitere Zusammenarbeit in Form der Symposien direkt im Schamottewerk.
„Die Künstlerinnen durften in einer Lagerhalle vor Ort mit dem Material experimentieren. Das gemeinsame Arbeiten bringt viele Anregungen, da jede Schaffende anders mit dem Rohstoff umgeht und diverse Inhalte bearbeitet. Es wird geschnitten und montiert, gewalzt und geschlagen, geknetet und in Gipsformen gepresst, partiell mit Oxyden, Engoben, Glasur, Glas und Metalleinlagen gestaltet“, erklärt Karin Heyne. Danach werden die Werke von den Mitarbeitern sorgfältig getrocknet und im 60 Meter langen Tunnelofen gemeinsam mit den Produktionschargen gebrannt.
Das letzte Symposium fand im September 2020 statt. Sieben Künstlerinnen haben hier zehn Tage gemeinsam gearbeitet. In der aktuellen Fenster-Ausstellung werden Werke von 2020, aber auch aus den Jahren 2012 und 2016 gezeigt. Alle Exponate sind beschriftet und gut sichtbar aufgebaut.
Sobald es die Corona-Situation wieder erlaubt ist die Galerie zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 16 Uhr, Freitag 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr. Bis dahin sind Interessierte herzlich eingeladen, einen Blick in die Fenster der Galerie im Galvanohof zu werfen.
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