Die Landeshauptstadt Dresden setzt bei der digitalen Kontaktnachverfolgung und Erfassung von Testergebnissen künftig auf die Anwendung Pass4All. „Ab sofort erhalten Unternehmen und öffentliche Einrichtungen für ein viertel Jahr kostenfreien Zugang zur App-Lösung pass4all“, kündigte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an. „Auch wenn im Augenblick die Zahlen wieder steigen, brauchen wir trotzdem langfristige Strategien für weitere Öffnungsszenarien, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt“, erklärte er und fügte hinzu. „Dabei war es uns wichtig, dass eine elektronische Lösung die Kontaktnachverfolgung mit dem Nachweis von Testergebnissen verknüpft. Wie schon bei den Impftaxis und dem Testzentrum in der Messe, geht es mir vor allem darum, dass wir einfache Lösungen finden, die für viele Menschen nutzbar sind.“
Testlauf im Gesundheitsamt
Nach einem erfolgreichem Testlauf im Dresdner Gesundheitsamt sei die Entscheidung für den Dresdner Anbieter Pass4all GmbH gefallen. Bundesweit gibt es mehr als zehn Anbieter von Smartphone und Webanwendungen für die Kontakt-Nachverfolgung und Integration von Corona-Testergebnissen. Die derzeit bekannteste Anwendung ist wohl die Luca-App. „Mit Auftritten bei Anne Will, der öffentlich formulierten Unterstützung des neuen CDU-Bundesvorsitzenden Armin Laschet und mehreren DPA-Meldungen, die zu einer plötzlichen Flut medialer Berücksichtigungen geführt haben, positioniert sich das Projekt, an dem auch der Musiker Smudo (Fantastische Vier) beteiligt ist, als möglicher Helfer bei der Durchsetzung bevorstehender Corona-Lockerungen“, heißt es zum Beispiel bei iphone-ticker.de. Welche App bundesweit das Rennen machen wird, ist noch offen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich inzwischen für die Luca-App entschieden.
Auch Pass4All ist seit September 2020 verfügbar und bundesweit im Einsatz. „Ob als Ampellösung, Zählsystem, App zur Gästeregistrierung, Terminal oder webbasierte Registrierung – pass4all ermöglicht Unternehmen wie Nutzern den Checkin in Restaurants, Museen, bei Veranstaltungen, Märkten und vieles mehr“, erklärte Unternehmenssprecherin Kathleen Parma.
Lizenzen für drei Monate kostenlos
Mit bis zu 50.000 Euro will die Landeshauptstadt die Einführung der App bei Unternehmen, die ihren Sitz innerhalb Dresdens haben, anschieben. Automatisch erstattet werden für die Laufzeit von drei Monaten die Gebühren für Lizenz und Einrichtung. Die Mittel würden für 7.500 Monatslizenzen ausreichen. Die private Nutzerinnen und Nutzer ist die App kostenlos. Die persönlichen Kontaktdaten müssen bei Nutzung der App nur einmal zu Beginn erfasst werden und sind dann datenschutzkonform abgespeichert. Alternativ sei auch die Nutzung einer Web-Schnittstelle möglich oder die Unternehmen oder Einrichtungen übernehmen die Registrierung für die Besucher ohne Smartphone. Die Kontaktdaten werden dann im Infektionsfall vom Betreiber verschlüsselt digital an das Gesundheitsamt übermittelt, heißt es in der Mitteilung des Rathauses.
Intergration von Schnelltest-Ergebnissen
Als einer der ersten Anbieter erfasst die App auch Schnelltest-Ergebnisse zertifizierter Testzentren und dokumentiert Nutzern deren Echtheit. Möglich ist das schon auf dem Messegelände und in der City Apotheke im Hauptbahnhof. „Bereits jetzt dürfen einige Branchen wie Kosmetik oder Fahrschulen nur mit Vorlage eines Negativtests betreten werden, weitere Öffnungsschritte etwa in der Gastronomie werden mittelfristig daran geknüpft sein“, sagte Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Hier wolle man wirkungsvolle Unterstützung leisten, damit der Neustart gut und nachhaltig gelingen kann. „Der Ausbau zertifizierter Testmöglichkeiten, die Ergebnisse direkt in die App einspeisen, wird deshalb mit Hochdruck vorangetrieben“, so Franke weiter.
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