SRH Berufsbildungswerk Dresden: Inklusionspreis für Städtisches Klinikum

Das Städtische Klinikum Dresden wird in diesem Jahr mit dem Inklusionspreis „Wegbegleiter“ ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt das SRH Berufsbildungswerk Dresden jährlich das herausragende Engagement seiner Partnerunternehmen bei der Inklusion junger Menschen. Manfred Kühne, Fachbereichsleiter in der IT-Abteilung im Städtischen Klinikum Dresden, hat sich dabei in besonderer Weise engagiert. Bis zu seinem Ruhestand begleitete er Auszubildende auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Berufsleben. Einer dieser Auszubildenden ist Christoph Mattetschk, der nun das IT-Team verstärkt und sich als Nachfolger von Manfred Kühne für Auszubildende mit Handicap stark macht.

Mehr als 500 Kooperationsbetriebe für Praktika

Im SRH Berufsbildungswerk Dresden werden junge Menschen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen ausgebildet. Praktika in mehr als 500 Kooperationsbetrieben und -unternehmen bieten den Auszubildenden die Möglichkeit, den Herausforderungen zu begegnen, die der erträumte Beruf in der Praxis mit sich bringt. Einer dieser engen Praxispartner ist das Städtische Klinikum Dresden.

Das Berufsbildungswerk verfügt über modern ausgestattete Unterrichtskabinette. Foto: T. Kirsten

Anzeige

He/Ro in Tante Ju am 9. Januar


Manfred Kühne leitete bis zu seinem Ruhestand im April 2021 in der Abteilung Medizin- und Informationstechnik den Fachbereich Infrastruktur und Kommunikationstechnik im Städtischen Klinikum Dresden. Darüber hinaus war er verantwortlich für Ausbildung und Praktikum von Auszubildenden und unterstützte so auch junge Menschen aus dem SRH Berufsbildungswerk Dresden während ihrer Berufsausbildung zum Fachinformatiker. „In wechselnden IT-Strukturen betreuen wir seit 2005 regelmäßig Praktikanten aus dem Berufsbildungswerk“, sagt Manfred Kühne. Die körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen der Jugendlichen haben für den IT-Experten nie eine Rolle gespielt. „Für mich war immer wichtig, den jungen Leuten Chancen zu eröffnen, sie zu fördern und sie stark zu machen für die relevanten Aufgaben im Beruf. Es zählte, dass sie den nötigen Ehrgeiz und die Motivation mitbringen, in unserer sehr anspruchsvollen fachlichen Arbeit zu bestehen. Alles andere kann man den jungen Leuten beibringen.“

Die Mensa auf dem Campus verfügt über einen schönen Außenbereich. Foto: T. Kirsten

Manfred Kühne ist ein fordernder Chef gewesen und ein einfühlsamer Mensch. „Für die Azubis ist die Arbeit bei uns eine echte Herausforderung, aber eine, aus der sie wachsen können – fachlich und sozial.“ Kühne betreute seine Praktikanten sehr engagiert, führte sie in verschiedene Aufgabenbereiche der IT ein, half gezielt bei den Prüfungsvorbereitungen und betreute betriebliche Projektarbeiten als Teil der Abschlussprüfungen. Er half seinen Schützlingen, Aufgaben mutig anzupacken, Ängste abzubauen, im Leistungsstress zu bestehen und mit Kollegen und Kolleginnen aus fast allen Abteilungen des Klinikums zu kommunizieren. Fertige Lösungen bot er keine an, dafür aber die Möglichkeit, dass die jungen Leute sich ausprobieren können und so über ihre Erfolge bei der Arbeit selbstbewusster und sicherer werden.

Christoph Mattetschk brennt für seinen Job

Manfred Kühne betreute bis zu seinem Ruhestand insgesamt zehn Auszubildende des Berufsbildungswerkes Dresden. Zwei holte er nach ihrer Ausbildung direkt in sein Team im Städtischen Klinikum Dresden. Einer von ihnen ist Christoph Mattetschk. Als Azubi im Berufsbildungswerk Dresden absolvierte der Bautzner drei Praktika in Manfred Kühnes Team. Der 24-Jährige hat bis heute mit psychischen Problemen zu kämpfen, war anfangs im Praktikum ängstlich und gegenüber anderen gehemmt. Doch von Beginn an brannte er für den Job des Fachinformatikers, war fachlich fit, programmierte auf hohem Niveau und schaffte es schon früh, an der IT-Hotline des Krankenhauses zu bestehen.

Ausgezeichnet: Konrad Uhlmann, Fachbereichsleiter Ressort Technik und Wirtschaft am Städtischen Klinikum Dresden, Christoph Mattetschk, Manfred Kühne (v.l.n.r.). Foto: T. Kirsten

Manfred Kühne erkannte das Potential des Azubis. „Er hat mich unheimlich gefördert. Er traute mir schnell verantwortungsvolle Aufgaben zu, auch welche, die eigentlich nicht zu den Ausbildungsinhalten gehörten“, sagt Christoph Mattetschk. Kühne war immer an seiner Seite, wenn er ihn brauchte und er motivierte seinen Praktikanten, selbständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. „Das hat mich bestärkt. Ich konnte beweisen, was ich kann und das gab mir viel Selbstbewusstsein“, sagt Christoph Mattetschk.

Noch während seiner Ausbildung unterbreitete Manfred Kühne seinem Praktikanten ein Jobangebot. 2018 startete der heute 24-Jährige im Städtischen Klinikum Dresden zunächst als Netzwerkadministrator und Programmierer. Schon zwei Jahre später eröffnete ihm sein Wegbegleiter Manfred Kühne Aufstiegschancen. „Ich war überzeugt von ihm, deshalb setzte ich mich dafür ein, dass er die Weiterbildung zum ‚Operative Professional‘ einschließlich der Fortbildung zum geprüften IT-Projektleiter mit Unterstützung des Klinikums absolvieren konnte.“

Nachfolger gefunden

Der erfolgreiche Abschluss war die Voraussetzung dafür, dass Christoph Mattetschk nun Ausbilder und damit Manfred Kühnes Nachfolger für diese Aufgabe sein kann. Seit April 2021 verantwortet er in der Abteilung IT den Bereich Ausbildung/Praktika für Auszubildende. Nun ist der ehemalige Azubi aus dem Berufsbildungswerk Dresden der Wegbegleiter für junge Menschen, die noch mitten in der Ausbildung stecken und künftige Praktikanten im Städtischen Klinikum Dresden sein werden. „Ich kann mich sehr gut in die Praktikanten hineinversetzen. Ich weiß genau, wie sich das anfühlt, wenn man unsicher und ängstlich ist. Ich hoffe, ich kann sie bestärken, dass sie die Herausforderungen trotz ihrer Einschränkungen gut meistern können.“

Manfred Kühne ist glücklich, wie alles gekommen ist. „Ich hätte keinen besseren Nachfolger für mich in dieser Position finden können. Christoph macht einen großartigen Job. Ich bin stolz darauf, wie er sich entwickelt hat.“

Ein Gastbeitrag von Carolin Menz, Öffentlichkeitsarbeit, SRH Berufsbildungswerk Sachsen

Die Kommentarfunktion wird 7 Tage nach Erscheinen des Beitrages geschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren …

Spielereien und Spiegeleien – Perspektiven wechseln und miteinander darüber reden

Kati Bischoffberger strahlt. Die Vorfreude auf ihre Ausstellungseröffnung am 20. September (16-18 Uhr) steht ihr im Gesicht geschrieben. >>>

Verein Pro Pieschen startet Modellprojekt: Stadtteilfonds und Beirat für Pieschen Süd und Mickten

Der Verein Pro Pieschen will die Förderung von kleinen Projekten der Einwohner vereinfachen. Aus einem Stadtteilfonds sollen Gelder für >>>

Nachfrage nach Sozialticket gestiegen – Anteil der Hartz IV-Empfänger im Stadtbezirk Pieschen bei elf Prozent

Die Nachfrage nach dem Dresdner Sozialticket ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Immer mehr Menschen mit Dresden-Pass steigen auf >>>

Schlüsselbund in der Oschatzer Straße gefunden

Ein Schlüsselbund – siehe Foto – wurde in der vergangenen Woche in der Oschatzer Straße gefunden. Kamber Tekce vom Istanbul >>>

Kater Peppino gesucht

Ein Hilferuf aus der Seumestraße: Familie Fugger von dem Rech vermisst ihren Kater Peppino. In dem Suchaufruf heißt es:

„Er ist von >>>