Hubertusstraße Bebauung

Hubertusstraße: Neue Wohnungen und breiterer Fußweg geplant

Ein langgestreckter Neubau anstatt von 14 Reihenhäuser soll in der Hubertusstraße entstehen. „Wir rechnen noch in diesem Jahr mit dem Bauantrag“, sagte Solveig Flemming vom Dresdner Stadtplanungsamt. Sie hatte am Dienstag die entsprechenden Vorlagen im Stadtbezirksbeirat Pieschen vorgestellt und erläutert. Eigentlich sollte schon im vergangenen Jahr Baurecht geschaffen werden. Wegen der ausgefallenen Sitzungstermine in der Corona-Pandemie habe sich das jedoch erheblich verspätet, erklärte Flemming. Nunmehr sei eine Entscheidung auf der Sitzung des Stadtrates Anfang Juli geplant.

Ursprünglich wollte die Captura GmbH aus Grasbrunn in der Hubertusstraße 14 Reihenhäuser errichten. Das verkündete lange Zeit eine Bautafel. Statt dessen meldete das Unternehmen im September 2015 Insolvenz an und musste sich in einem jahrelangen Rechtsstreit mit den Gläubigern auseinandersetzen. Gibt man den Firmennamen in die Suchmaschine ein, bekommt man als Ergebnis eine Reihe von Anwaltskanzleien aufgelistet, die die Interessen der geprellten Anleger vertraten. Geldanlagen mit kurzen Laufzeiten und bis zu 8 Prozent Zinsen wurden den Kunden demnach versprochen. Aber nicht ausgezahlt.

Hubertusstraße Bebauung Lageplan

Lageplan laut Vorlage der Stadtverwaltung. Quelle: dresden.de

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Schon im Frühjahr 2013 hatten der damalige Ortsbeirat Pieschen und dann der zuständige Bauausschuss der Stadtrates grünes Licht für den „Bebauungsplan 6018, Wohnbebauung Hubertusstraße“ gegeben. Doch zu einem rechtskräftigen Abschluss ist es wegen der Captura-Insolvenz nicht gekommen. Statt schmucker Reihenhäusern sieht man hinter Zaun und Sträuchern eine Brachfläche mit teils verfallenen Gebäuden und abgestelltem Gerät. „Der damalige Eigentümer hat seine Planungsabsichten aufgegeben und das Grundstück verkauft“, heißt es in der Vorlage, mit der jetzt Baurecht geschaffen werden soll. Dafür hoben die Stadtbezirksbeiräte am Dienstag den alten Bebauungsplan einstimmig auf.

Über den jetzigen Eigentümer gibt die Vorlage keine Auskunft. Auch Reihenhäuser sind nicht mehr der Favorit. „Das langgestreckte Baufeld ermöglicht die Errichtung eines riegelförmigen Gebäudes, das hinsichtlich seiner Maßstäblichkeit und Ausrichtung auf die vorhandene Bebauungsstruktur östlich des Satzungsgebietes reagiert“, erläuterte Solveig Flemming am Dienstag unter Bezug auf die Wohnhäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Entlang der Hubertusstraße und der Riesaer Straße würden dreigeschossige Siedlungshäuser das Bild prägen. Diese Wohngebäude wurden zwischen 1927 und 1930 errichtet und stehen heute unter Denkmalschutz. „Durch die Planung soll die vorhandene Bebauung behutsam ergänzt werden und eine bauliche Abrundung erfahren“, so Flemmung.

Hubertusstraße Bebauung

Statt der damals geplanten Reihenhäuser sieht die aktuelle Vorlage ein riegelförmiges Mehrfamilienhaus vor. Quelle: dresden.de

Im Zuge der Bauarbeiten ist eine Verbreiterung der Hubertusstraße in diesem Abschnitt beabsichtigt. Dafür ist ein schmaler Streifen als Straßenverkehrsfläche festgesetzt. Insbesondere die Erweiterung des Gehweges auf eine Breite von mindestens 2,50 Meter soll so möglich werden.

Fledermäuse, seltene Vogelarten oder die Zauneidechse werden das geplante Bauvorhaben nicht verhindern. Das Areal wurde daraufhin untersucht. Das Umweltamt kommt zu dem Schluss, dass sich seit der „naturschutzfachlichen Untersuchung 2014 keine wesentlichen Änderungen ergeben haben“. Eine Einschränkung gibt es dennoch: Sollte mit der Bebauung nach 2022 begonnen werden, müsste eine neue Artenschutzprüfung durchgeführt werden. Dem neuen Vorhaben stimmten die Stadtbezirksbeiräte mit 14 mal Ja und drei Enthaltungen zu.

2 thoughts on “Hubertusstraße: Neue Wohnungen und breiterer Fußweg geplant

  1. Gottfried Ecke sagt:

    Eine angemessene Bebauung zweifellos aber eines B-Planes hätte es nicht bedurft.

    • Rainer Witz sagt:

      Ich erinnere mich an die Pläne von damals, wir überlegten auch dort zu bauen, geplant waren Garagen im Erdgeschoss.
      Ich finde die Begründung für diese Art von Gebäude putzig. Wäre man ehrlich, müsste man sagen „Wir planen wie überall im Umkreis so, dass die maximale Wohnfläche mit maximaler Investorenrendite herauskommt“. Der Markt boomt halt, da bekommt man alles verkauft, die Nachfrage nach Wohnraum ist gross genug, egal wie der gestaltet ist. Grünflächen und Gärten sind verpasste Gewinne. Vorwurf kann man da keinem machen, ist halt in der Marktwirtschaft so.

      Und alle meckern über überhitzte Innenstädte und das man doch mehr Bäume auf Parkplätzen pflanzen soll aber riesige Dachflächen, die man, wie in dem Punkt fortschrittlicher Ländern es schon praktizieren, ordentlich begrünen könnte, werden ungenutzt zu dunklen Aufheizflächen.

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