Das Gymnasium Pieschen ist innerhalb von nur vier Jahren zum gefragtesten Gymnasium in Dresden geworden. 210 Kinder haben sich auf die derzeit geplanten 140 Plätze in fünf fünften Klassen beworben. Zum Schulstart 2017 waren für die drei fünften Klassen gerade einmal 10 Anmeldungen eingegangen. „Wir haben uns sehr über den hohen Zuspruch gefreut und sind stolz, als neu gegründetes Gymnasium im Stadtteil und darüber hinaus unseren Platz gefunden zu haben“, reagierte Schulleiterin Kerstin Ines Müller auf die aktuellen Zahlen. Das sei Anerkennung für das gesamte Team des Gymnasiums. „Gleichzeitig“, so Müller, „schwingen Sorgen und Bedauern mit, da es uns sehr leid tut, wenn wir Familien und deren Kindern absagen müssen“. Für das über Jahre stadtweit am meisten gefragte Gymnasium Bürgerwiese waren 202 Anmeldungen auf 168 Plätze eingegangen. 99 Kinder wollen am zweiten Gymnasium im Stadtbezirk, dem Pestalozzi-Gymnasium, lernen. Dort stehen 112 Plätze zur Verfügung.
Ob es am Gymnasium Pieschen bei den derzeit geplanten 140 Plätzen bleibt, ist noch nicht entschieden. Hierüber laufen jetzt Gespräche mit dem Landesamt für Schule und Bildung und der Stadt Dresden, die der Schulträger ist. „Wir haben signalisiert, dass wir gern eine weitere Klasse – also sechs fünfte Klassen – bilden würden“, sagte Kerstin Ines Müller im Gespräch. In Absprache mit der 145. Oberschule, die ebenfalls auf dem Campus an der Gehestraße zu Hause ist, würde es entsprechende Ressourcen geben. „Wir hoffen auf eine positive Entscheidung im Sinne unserer zukünftigen Schüler“, erklärte sie. Dann stünden 168 Plätze für die 210 Anmeldungen zur Verfügung.
Weil der Schulcampus auch Auslagerungsstandort für das Gymnasium Klotzsche ist, sind die räumlichen Kapazitäten begrenzt. Ab dem Sommer entspannt sich die Lage etwas, dann werden noch etwa 630 Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klassen in Pieschen, die 10. bis 12. Klassen bereits wieder in Klotzsche und dort in Containern lernen.
15 Kinder hatten sich ohne eine Bildungsempfehlung am Gymnasium Pieschen beworben, 2 am Pestalozzi-Gymnasium. Die in diesen Fällen notwendigen persönlichen Gespräche habe sie am Mittwoch gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Daniel Mühlhause geführt, erzählte Schulleiterin Müller. Bei der Entscheidung über die Vergabe der Plätze seien Geschwisterkinder und kurzer Schulweg wichtige Kriterien. Diese Vorgehensweise sei von mehreren Gerichten in den letzten Jahren bestätigt worden. „Darüber hinaus entscheidet das Losverfahren mit gleichen Chancen für alle“, erläuterte Müller.
Von den 303 Anmeldungen an den vier Oberschulen konnten 57 auf eine Bildungsempfehlung für ein Gymnasium verweisen.
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