Eine Fotoausstellung „Faszination Madagaskar – Land und Leute“ ist noch bis zum 4. Dezember im Kreativzentrum Omnibus in der Großenhainer Straße zu sehen. Die Macher der Ausstellung, das Mediziner-Ehepaar Heike und Frank Melzer, wollen mit ihren Bildern nicht nur für die Schönheit der Natur werben, sondern auch für die notwendige Unterstützung der dort lebenden Menschen sensibilisieren. Dabei führen sie die Arbeit fort, die Klaus-Jürgen Melzer, Vater von Frank Melzer, 2001 initiiert hat. „2009 gründete mein Vater gemeinsam mit uns und anderen Mitstreitern den ‚Melzer- Madagaskar- Projekt e.V.‘ und stellte die one-man-action auf eine breitere Basis. Seit seinem Tod im Jahr 2011 führen wir den Verein in seinem Sinne fort“, erklärte Frank Melzer.
Ihre Ausstellung beschreiben Heike und Frank Melzer so:
„Madagaskar, so groß wie Westeuropa und friedliche Heimat von 18 Volksstämmen und mindestens 25 Millionen Madagassen verzaubert jeden Besucher mit einer für uns Europäer unbekannten Kultur, mit einer faszinierenden Flora und Fauna. Aufgrund der langen geographischen Isolation finden sich hier 80 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten endemisch, das heißt, sie kommen nur in einer bestimmten, räumlich abgegrenzten Umgebung vor.
Ursprünglich war nahezu die komplette Insel bewaldet, heute beträgt der Anteil an ursprünglichen Regenwäldern gerade noch vier Prozent. Jahr für Jahr werden riesige Flächen der Trockensavannen abgebrannt, um sie für die Viehhaltung zu nutzen. So finden sich viele der imposanten Tiere und Pflanzen nur noch in kleinen Nationalparks. Dort faszinieren uns dann einzigartige Strahlenschildkröten, Chamäleons, Lemuren, Frösche und 20 Meter hohe Baobab- Affenbrotbäume. Leider wird Madagaskar allzu oft auf diese wundervolle Natur reduziert.
Das Land zählt laut Welthungerhilfe zu den sechs ärmsten Ländern der Welt, der Hungerindex wird mit ’sehr ernst‘ bewertet. Es fehlt an elementaren Grundlagen wie Trinkwasser, Hygiene, Toiletten, an ausreichend Nahrung, an medizinischer Versorgung. Auch wenn man die Schönheit der Insel bewundert, man kann die Armut und die Probleme der Menschen kaum übersehen. Gegenwärtig bedroht eine Dürreperiode die Menschen im Süden der Insel und eine unvorstellbare Hungersnot begann.
Im Rahmen unserer vier Reisen nach Madagaskar von 2011 bis 2018, die uns grundsätzlich in den besonders trockenen Süden und an zwei Kliniken der Insel führten, haben wir Land und Leute dort in unser Herz geschlossen. Mit unseren Fotographien möchten wir die Schönheit und die soziale Problematik der Menschen des Landes zeigen. Leider hatte uns Covid-19 die geplante Reisen 2020 und 2021 verwehrt.
Gern möchten wir die Betrachter dazu anregen, sich für Madagaskar zu interessieren und mit uns gemeinsam die medizinische Versorgung im Süden des Landes zu verbessern.
Informationen dazu finden sich auf unserer Webseite.“
Im Kreativzentrum Omnibus finden Interessierte derzeit nicht nur die Foto-Ausstellung „Faszination Madagaskar“, sondern auch die in der vergangenen Woche eröffnete Herbstausstellung des ZMO-Künstlerkreises mit Malereien von sechs Künstlerinnen und Künstlern.
2 thoughts on “Faszination Madagaskar: Heike und Frank Melzer werben für nachhaltige Hilfe”
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Die Lage in Madagaskar hat sich durch 4 Jahre Dürre stark verschlechtert. Aktuell sind Zehntausende Menschen akut vom Hungertod bedroht. Das bereits vorher bitterarme Land ist von Klimawandelfolgen stärker betroffen als Mitteleuropa und verliert zunehmend an Lebensgrundlagen.
Die Verursacher dieses Dramas sitzen jedoch auf der Nordhalbkugel. Sie fahren früh morgens in klimatisierten SUV‘s zur Arbeit, trinken Café aus Wasserhungrigen Monokulturen, kaufen ständig neue Kleidung, essen Fleisch, dessen Energieunternehmen Produktion die wichtigste Ursache für Brandrodung ist oder Streamen Filme, ohne jedes Bewusstsein für die Massen an CO2-Emissionen, die gegenwärtig damit einhergehen.
Wer akut Helfen möchte, der kann sich mit einer Spende an die Welthungerhilfe wenden, die Hilfslieferungen nach Madagaskar organisiert.
Wer darüber hinaus langfristig helfen möchte oder die Situation wenigstens nicht verschlimmern, der sollte dringend die eigene Lebensführung überdenken!
sehr sehr bewundernswerte Arbeit !!