Dresden regelt Quarantäne neu – mehr Eigenverantwortung im Umgang mit Kontaktpersonen

Ab Dienstag, 23. November, bis einschließlich 16. Januar 2022 gelten in Dresden neue Quarantäneregeln. Darüber informierte heute ein Rathaussprecher. Was besagt die neue Regelung im Detail?

Pflicht zur Absonderung

Eine Pflicht zur Absonderung besteht für positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen im Hausstand des Quellfalls – ohne zusätzliche Information durch das Gesundheitsamt. Genesene und vollsständig Geimpfte müssen nicht in Quarantäne. Die positiv getestete Person muss nur noch die Angehörigen des Hausstandes als Kontaktperson benennen. Alle weiteren Kontaktpersonen außerhalb des Hausstandes müssen nur benannt werden, wenn das Gesundheitsamt die Datenübermittlung separat erbittet. Die positiv getestete Person ist aber verpflichtet, die Kontaktpersonen außerhalb des Hausstandes über das positive Testergebnis zu informieren, diese auf eine nötige Kontaktreduzierung, die Einhaltung der AHA+L-Regelungen, die Selbstbeobachtung für die Dauer von 14 Tagen sowie die regelmäßige Testung hinzuweisen.

Geimpft und positiv getestet

Positiv getestete Personen, die vollständig geimpft sind und keinerlei Symptome entwickelt haben, können die Absonderung frühzeitig beenden, wenn ein frühestens am 5. Tag vorgenommener PCR-Test oder ein am 7. Tag vorgenommener Antigenschnelltest negativ ausfällt. Die Absonderung endet mit dem Vorliegen des negativen Testergebnisses. Der Nachweis muss acht Wochen aufbewahrt werden.

Geimpfte oder genesene enge Kontaktpersonen

Geimpfte oder genesene Personen, die zum Haushalt einer positiv getesteten Person gehören oder vom Gesundheitsamt als enge Kontaktpersonen eingeordnet wurden, müssen ihre Befreiung von der Quarantäne nicht mehr dem Gesundheitsamt per Mail melden, sondern den Impf- oder Genesenennachweis nur noch auf Verlangen der zuständigen Behörde vorzeigen. Zudem wird ihnen dringend empfohlen, sich am vierten oder fünften Tag mittels Antigen- oder PCR-Test testen zu lassen und die Kontakte zu reduzieren bis das Ergebnis vorliegt.

Enge Kontaktpersonen – nicht geimpft oder genesen

Bei Hausstandsangehörigen sowie durch das Gesundheitsamt abgesonderten engen Kontaktpersonen, die weder geimpft oder genesen sind, gilt eine Quarantäne von 10 Tagen. Der erste volle Tag der Quarantäne ist der Tag nach dem letzten Kontakt zum Quellfall. Die Absonderungszeit kann eher beendet werden, wenn ein frühestens am 7. Tag vorgenommener PCR-Test oder Antigenschnelltest negativ ausfällt. Die Absonderung endet mit dem Vorliegen des negativen Testergebnisses und ist auf Anforderung vorzulegen. Die Testung muss durch eine beauftragte Teststelle, eine Apotheke oder einen Arzt erfolgen. Bei Schülerinnen und Schülern kann der Antigenschnelltest in Ausnahmefällen und soweit eine andere Testmöglichkeit nicht in Anspruch genommen werden kann, auch in der Schule unter Aufsicht erfolgen.

Neu für Kita und Schule

Nach einer Neufassung der Leitlinie über die Absonderung von positiv getesteten Personen und Kontaktpersonen im Bereich Kindertageseinrichtungen / Schule werden zwingend positiv getestete Personen kraft der oben genannten Allgemeinverfügung abgesondert. Kontaktpersonen werden nur noch im Ausnahmefall abgesondert. Diese Ausnahmen bestehen vor allem in Einrichtungen für vulnerable Kinder und Jugendliche, beispielsweise bei bestehenden Behinderungen, im Übrigen jedoch nicht mehr.

18 Meinungen zu “Dresden regelt Quarantäne neu – mehr Eigenverantwortung im Umgang mit Kontaktpersonen

  1. Ines Hiller sagt:

    Wir bekommen von Mitarbeitern die Online-Ergebnisse ihrer Tests. Allerdings fehlt der Name und teilweise auch das Geburtsdatum. Also leicht zum weitergeben. Wie soll ich die Echtheit überprüfen, wenn das Gesundheits/Landratsamt keine Bestätigung mehr schickt ????? Bitte um Antwort Danke Ines Hiller

  2. Bärbel Füleki sagt:

    2G muß beendet werden.Es gibt schon viele solidarische geimpfte, die die Maßnahmen nicht mittragen.
    Mit Test kann ich arbeiten, aber kein Geschäft mit 2 G Regeln nutzen. Was ist das für eine Logik.
    Man muß beachten, der Virus entwickelt sich ständig weiter und wir hinken mit der Impfung immer hinter her. Es gibt keinen entgültige Schutz.

    • DAT sagt:

      …und weil es keinen endgültigen Schutz gibt, sollen wir die existierenden Maßnahmen auch reduzieren?

      Ich verstehe die zugrunde liegende Logik nicht.

      Aber ja, ich bin auch für mindestens 2G+ und eigentlich sollte man alles was jetzt derartig zugänglich ist, gleich zu machen. Momentan kontrolliert ja eh keiner wirklich.

  3. Zettler, Evelyn sagt:

    Impfen. Gut gesagt. Gerade die Bosterimpfung, wo soll man die bekommen? Der Hausarzt ist überfordert und die Impfstellen, da muss man Geduld mitbringen. Wie in der DDR, anstellen. Man hat heutzutage keine Nerven mehr, zumal man ja auch berufstätig ist.

  4. Frank Roth sagt:

    Das Ergebnis wird sein das immer weniger Überblick über die wirkliche Situation vorhanden ist. Die Folge werden unerkannte und eventuell schwerere Erkrankungen mit z. T. Toten sein.

  5. Sabine sagt:

    Ich bin immer mehr erschüttert, wie ein neuer Impfstoff glorifiziert werden kann. Anhand der jetzigen Welle mussten auch die Impfbefürworter zugeben, dass die Wirksamkeit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Das ist ein Beweis dafür, dass die klinische Erprobung und damit die bedingte Zulassung nicht beendet ist. Wenn es irgendwann rechtssicher eine Impfpflicht geben soll, muss zunächst die Wissenschaft/ Forschung nachlegen und dringend verbessern.

    • DAT sagt:

      Mussten wir zugeben? Ja sorry, aber mein Stand ist dass die Impfstoffe ziemlich exakt so funktionieren wie vorhergesagt.

      Man hat evtl. gehofft dass die Immunität länger anhält, aber das war halt eine Hoffnung. Und Delta hat dem ziemlich schnell ein Ende gesetzt.

      Spätestens ab Sommer war die aktuelle Situation absehbar.

      Das macht Impfen nicht weniger sinnvoll, sondern mehr.

      „glorifizieren“ ist irgendwie was anderes.

  6. Stephsn sagt:

    Die größten Probleme scheinen derzeit die Industrieländer mit der höchsten Impfquote zu haben. In Indien, Afrika sieht die Lage entspannt aus. 70 % Prozent der Deutschen geimpft und keine Effekte? Macht schon nachdenklich.

    • DAT sagt:

      Man sollte evtl. Länder vergleichen die ähnlich gut testen. Was hat man davon sich mit einem Land zu vergleichen in dem es gerade 15° wärmer ist, das null Tests ausführt und in dem einfach „überraschend“ mehr Leute sterben?

      Ob Impfungen etwas bringen, kann man einfach sehen indem man die Inzidenzen unter geimpften und ungeimpften vergleicht. Das sind Daten die z.B. das RKI veröffentlicht und die SEHR eindeutig sagen dass Impfen das Risiko sich zu infizieren um den Faktor 8 bis 10 reduziert und schwere Krankheitsverläufe für ansonsten einigermaßen Gesunde fast ausschließt.

    • I. sagt:

      @DAT
      Die Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften kann man leider nicht vergleichen. Da sich in den letzten Monaten nur Ungeimpfte testen mussten, Geimpfte nur freiwillig. Es hat natürlich zur Folge, dass die Inzidenzen bei Ungeimpften höher erscheint. Denn da wo mehr getestet wird, da findet man auch mehr Infektionen.

    • DAT sagt:

      @I.

      Das kann man behaupten – die Zahlen stützen das aber nicht (die Tests sind eben nicht im gleichen Maß seltener bei den Ungeimpften um diese Erklärung für den Unterschied verantwortlich zu machen). Und spätestens bei den Zahlen derer die auf der Intensivstation landen, ist das halt kein Argument mehr – und da zeigt sich klar dass die Impfung halt hilft.

      Ich verstehe diese Wissenschaftsfeindlichkeit nicht. Als wären Impfungen irgendwie Magie und was völlig neues. Jede noch so absurde Begründung wird daher genommen, hauptsache man muss nicht von seiner Meinung abweichen.

  7. Petra Müller sagt:

    Wo kann man sich denn Boostern lassen? Es gab in Dresden nur ein Impfzentrum, da bekam man kaum Termine. Jetzt bekommt man beim Hausarzt im Februar einen Termin zum Boostern. Meine 87jährige Mutter ist bereits Ende März 2mal geimpft. Bosstern interessiert im Heim nicht. Kein Wunder das die Bundes/Landesregierung garnicht weiß wieviele Menschen tatsächlich geimpft sind. Das ganze Coronamanagment ist eine Schande.

  8. Katrin Schubert sagt:

    Dass man bis zu 4 Stunden frieren zum Boostern anstehen muss, ist eine Zumutung. Zwar muss ich das nicht selbst erleben, habe es aber von mehreren Bekannten gehört. Es gibt genug Fläche in Gebäuden, wo man etwas kleiner als in der Messe Dresden wieder Impfzentrum einrichten könnte.

  9. Christian Löw sagt:

    Eventuell kann mir hier jemand weiterhelfen: Wir hatten Kontakt zu positiv getesteten Personen. Meine Frau und ich sind vollständig geimpft, müssen uns also nicht absondern. Das gilt allerdings nicht für unseren 3 Jährigen Sohn. D.h. auch nach den neuen Quarantäneregeln, dass mein Sohn nicht in die Kita darf, bis die genannten 10 Tage um sind (jedenfalls würde ich das so interpretieren)–> Eine Betreuung zu Hause ist notwendig. Da wir ja anscheinend nach den genannten Regeln nie eine entsprechende Anordnung des Gesundheitsamts bekommen werden, gibt es keinen Nachweis für den Arbeitgeber bzw. die Krankenkasse, um letztendlich an das Kinderkrankengeld für die Tage der Isolierung zu kommen. Wie soll damit umgegangen werden?

  10. Renate sagt:

    Meine Antwort für Herrn Löw, bitte wenden Sie sich an Ihren Kinder oder Hausarzt, wegen der Freistellung. Ich hatte auch Corona, wieder genesen. Das Gesundheitsamt hat sich bei mir auch nicht gemeldet. Heillos überfordert.
    Liebe Grüße und bleiben Sie gesund.

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