Die Hansastraße am Bahnhof Neustadt stadtauswärts war heute Vormittag für gut zehn Minuten gesperrt. Aktivisten vom ADFC Dresden standen auf der Straße und hielten Transparente mit einzelnen Buchstaben hoch. Sie ergaben die Forderung: „Radbrücke“. Genau dort, wo die alten Brückenköpfe noch gut zu sehen sind. „Die eleganteste und zudem förderfähige Lösung zur Querung der Hansastraße wäre die Nachnutzung der vorhandenen Gleisbogenanlage einschließlich Bahndamm und Wiederaufbau der Brückenanlage“, erklärte Nils Larsen vom ADFC Dresden. Radfahranlagen seien bis zu 90 Prozent förderfähig, fügte er hinzu. So würde eine Radverbindung zwischen Pieschen und der Äußeren Neustadt möglich. Man käme mit nur einer Ampel auf der Leipziger Straße bis zum Elberadweg. „Das wäre doch genial“, sagte er.
Der Bebauungsplan 3029, Dresden Neustadt 43, ehemaliger Gleisbogen Hansastraße sieht eine solche Brücke nicht vor. Die Brückenköpfe und der alte Bahndamm, auf dem noch die Gleise liegen, sollen statt dessen vollständig abgetragen werden und einer Straße weichen, die der Erschließung des Wohn- und Gewerbegebietes mit rund 215 Wohnungen dient. „Für eine Fußgänger- und Fahrradbrücke gibt es in den Plänen, die derzeit in verschiedenen Gremien der Stadt diskutiert werden, überhaupt keinen Platz mehr“, kritisiert Larsen. Das sei umso bedauerlicher, weil in ersten Studien noch eine Brückenlösung vorgesehen war. Mit ihr wäre ein Radroute möglich, die von der Gehestraße kommend die Gothaer Straße kreuzt, durch das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofes führt, die Hansastraße quert und bis zur Lößnitzstraße führt. So wie des das Radverkehrskonzept vorsieht.
Der Bauausschuss des Stadtrates hatte im April auf seiner Sitzung noch Ergänzungen zum Bebauungsplan Gleisbogen Hansastraße beschlossen. Zwar kehrt die Brücke nicht in die Planungen zurück, aber die neue Erschließungsstraße soll in ihrem gesamten Verlauf über das Areal zwischen Hansastraße und Lößnitzstraße in beiden Richtungen mit Radwegen ausgestattet werden. Eine Radweg-Verbindung zwischen Pieschen und der Neustadt entsteht dadurch jedoch nicht. Erst wenn die Pläne für das westlich der Hansastraße gelegenen Areal am Alten Leipziger Bahnhof konkretere Gestalt annehmen, ist mit einer Lösung für die Maßnahme 736 des Radverkehrskonzeptes zu rechnen.
Der ADFC Dresden hatte heute auf diesen – aus Radfahrersicht unbefriedigenden – Stand der Planungen aufmerksam gemacht und am alten Gleisbogen mit einer Straßensperre demonstriert. Der Bebauungsplan Gleisbogen Hansastraße hat bereits öffentlich ausgelegen. Nach der Auswertung der Einwände muss der Stadtrat abschließend beraten und entschieden.
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Radbrücke in Dresden? Nee, zu innovativ.
PS: gab es z.B. schon vor 25 Jahren in Freiburg. Ist wohl noch zu neu hierzulande