Die Zahl der Carsharing-Angebote im Stadtbezirk Pieschen soll weiter wachsen. „Ein weitere Ausbau ist in Vorbereitung“, sagte Unternehmenssprecherin Franziska Wilhelm. Sie spricht für die Mobility Center GmbH aus Leipzig, zu der die Angebote von teilAuto und cityflitzer gehören. Im Zuge zweier Bauprojekte werden weitere Standorte entstehen. Als Beispiel nannte sie die Rosa-Steinhart-Straße. Hier haben die Bauarbeiten für ein Mehrfamilienhaus der Baugemeinschaft „Rosa Melodie“ gerade begonnen. Zwei teilAuto-Standplätze sind hier geplant. Ein weiterer Standort sei der Trachenberger Platz. Hier werde es allerdings noch etwas dauern. Erst kürzlich hatte Julia Keller, Projektleiterin Multimodalität bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, im Stadtbezirksbeirat das Mobi-Punkt-Konzept vorgestellt und erklärt, dass für den Trachenberger Platz umfangreiche Planungen gemeinsam mit der Stadt erforderlich seien. „Freie Kapazitäten gibt es am neuen Standort auf dem Gelände des Vereins Geh8 Kunstraum und Ateliers. Hier können wir bei Bedarf aufstocken“, sagte Wilhelm. Derzeit stünden dort drei Autos.
Insgesamt gibt es im Stadtbezirk Pieschen jetzt 29 Fahrzeuge von teilAuto in verschiedenen Fahrzeugklassen wie Minis, Kleine, Kompakte, Mittelklasse, Hochdachkombi oder Lieferwagen. Transporter oder Busse von teilAuto gibt es hier nicht, dafür aber zum Beispiel am Bahnhof Neustadt.
Unternehmenssprecherin Wilhelm zeigte sich überzeugt, dass sich langfristig auch im Stadtbezirk Pieschen die „bekannte Pkw-Substitutionquote durch Carsharing auswirkt. Da viele unserer Kundinnen und Kunden in Pieschen leben, gehen wir davon aus, dass wir einen Beitrag zur Entspannung der Parksituation leisten“. Dabei beruft sie sich unter anderem auf umfangreiche Studien rings um das Carsharing. So konstatieren die Autoren einer Studie des Bundesverbandes Carsharing (bcs) aus dem Jahr 2016: „In den zwölf untersuchten Großstädten ersetzt ein CarSharing-Fahrzeug zwischen 8 und 20 private Pkw. Umgerechnet auf die von einem Pkw beanspruchte Fläche im Straßenraum macht jedes CarSharing-Fahrzeug in den betrachteten Untersuchungsgebieten 84 bis 228 Quadratmeter Parkierungsfläche frei. Anders ausgedrückt: Pro CarSharing-Stellplatz wird durch die Abschaffung von überflüssig gewordenen privaten Pkw ein Straßenabschnitt von 36 bis 99 Metern freigeräumt.“
Dennoch wächst die Zahl der Autos auch in Dresden weiter an. Trotz steigender Carsharing-Angebote ist die Zahl der zugelassenen Personenkraftwagen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Als Halter gelten hier sowohl juristische als auch natürliche Personen. Für das Jahr 2019 zählte die kommunale Statistikstelle 228.400 Pkw über sämtliche Kraftstoffarten – das sind 10,5 Prozent mehr als 2010 mit rund 206.800 Autos.
9 Kommentare zu “teilAuto-Angebote im Stadtbezirk Pieschen sollen weiter wachsen”
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Schön wäre es, wenn teilAuto auch mal an die Leute gedacht hätte, die nur einen Automatik-Führerschein haben. Da diese aber in der Unterzahl sind, wurden sie bis dato ignoriert. So habe ich mir halt selbst ein eigenes Auto gekauft.
Warum werden andere für die eigenen, selbst gewählten Einschränkungen, verantwortlich gemacht?
Die zusätzlich nötige Prüfung hätte wahrscheinlich weniger gekostet, wie das angeschaffte Auto.
Der Paul
man kann sich dafür nachprüfen lassen
…oder einfach Elektroautos buchen (die es auch bei TA gibt)
Es gab doch neben den E-Autos bis Jahresmitte VW up! als Automatik-Fahrzeuge. Zwar sind diese nun nicht mehr im Bestand, dafür kamen im Juli VW Passat als Automatik-Fahrzeuge in die teilAuto-Flotte. Und in Pieschen findest du an der Station Riesaer Straße auch ein Fahrzeug mit Automatik. Wir denken also auch an die, die nur Automatik fahren können oder dies gern wollen.
Nach aktueller Rechtslage muss man noch einmal eine Prüfung ablegen, um Autos mit Schaltgetriebe fahren zu dürfen. Es gibt aber Bestrebungen, das auf die Prüfung verzichtet wird und es zureicht, wenn eine entsprechende Zahl an Fahrstunden absolviert werden.
Die Elektroautos haben ja kein Schaltgetriebe, können somit selbstverständlich mit dem Automatikführerschein gefahren werden.
Der Paul
Ah eine tolle Idee, insbesondere wenn man laufend Strecken von mehreren hundert Kilometern fahren muss, da macht sich doch so ein Elektroauto wirklich ideal *ironie* Eine Weile bot teilAuto ja zumindest Easytronic Schaltung an, aber scheinbar fanden das genug andere Nutzer nicht toll genug und es wurden stattdessen wieder Schaltgetriebe hingestellt. Ich verstehe eh nicht den deutschen Hype um Schaltgetriebe, das ist doch so veraltet und umständlich. Man bekommt immer das Gefühl, ihr macht euch das Autofahren mit Absicht schwer.
Ich finde die Studie, naja, lustig. Ich mein, klar, meist werden solche Studien von denen beauftragt, denen es nutzt und wird auch zumeist nur dann veröffentlicht, wenn das Ergebnis den eigenen Wünschen entspricht. Danke an dieser Stelle für die Verlinkung zu der Studie. Hier werden so lange Zahlen hin und her geschoben, bis es passt… Das 72% der CarSharing-Nutzer (oder schön gerechnet 47%) schon vorher kein Auto hatten und somit nicht wirklich viel entlastet wird… geschenkt. Diese „Ersetzt X Autos“ Rechnung geht ja nur auf, wenn jeder ! Haushalt an CarSharing teilnimmt. Also eine absolute Utopierechnung. Die „Gegenseite“ meint eher, ein Carsharing-Auto ersetzt X ÖPNV-Tickets und Taxifahrten und geht von maximal 3 Autos aus.
Weiterhin eine schöne Sache und ich freue mich ja für die GmbH, wenn sie mehr Umsatz macht und vielleicht wirklich Autos eingespart werden. Aber bitte weiter auf dem Boden der weniger ökofreundlichen Realität bleiben und Abstand von der Privatisierung öffentlichen Parkraums nehmen. Sicher, eine Gratwanderung für die Stadtverwaltung zwischen „Wie unterstützen wir die Nutzung von Car-Sharing“ und „Wie verhindern wir, dass zuviel privilegierter öffentlicher Raum für private Firmen und deren Kunden reserviert werden“
Wo bleiben eigentlich die reservierten Fahrradabstellplätze an den Hot-Spots wie Bahnhöfen (EIngangsbereich), die nur von Kunden des Fahrradsharings Fritzimeier benutzt werden dürfen? Sollen die anderen Fahrradbesitzer doch schauen, wo sie ihren Drahtesel abstellen können. Kontrolliert wird das ganze natürlich auf Kosten des Steuerzahlers vom Ordnungsamt.
Und wie immer, alles meine persönliche Meinung, darf jeder gerne anders sehen.
uff
> Diese „Ersetzt X Autos“ Rechnung geht ja nur auf, wenn jeder ! Haushalt an CarSharing teilnimmt.
äh? nein? das macht doch überhaupt keinen Sinn?
> Die „Gegenseite“ meint eher, ein Carsharing-Auto ersetzt X ÖPNV-Tickets und Taxifahrten und geht von maximal 3 Autos aus.
nein, bei free-floating möglicherweise – nicht bei stationsgebundenen Mietautos
> Kontrolliert wird das ganze natürlich auf Kosten des Steuerzahlers vom Ordnungsamt.
seit wann kontrolliert denn das Dresdner Ordnungsamt irgendwas? Wäre doch mal eine schöne Änderung! Ich sehe die immer nur an den Falschparkern vorbei, zum Kaffee-holen fahren.
> Und wie immer, alles meine persönliche Meinung, darf jeder gerne anders sehen.
ja, genau das – viel Meinung, wenig Fakt. Sehe ich anders.
@DAT da ich selbst schon die Knöllchenverteilung am eigenen Auto erlebte und regelmäßig die weißen Scheibenwischerflyer sehe… ja, bei der Kaffeerunde werden auch Knöllchen verteilt.
Bzgl. Der Meinung Contra Fakten… einfach mal die verlinkte Studie durchlesen, da habe ich meine meinungsbildende „Fakten“ her… wenn nur ein einziger am Carsharing teilnehmen würde, würde nur ein Auto ersetzt. Die utopisch hohe Ersatzquote kann nur zutreffen, wenn jeder an Carsharing teilnimmt. Dann ersetzt ein Carsharing Auto eben x private Fahrzeuge. Und genau das wurde ermittelt. Daher mein Ausdruck des „Schönrechnens“.
(P.S. kleiner Hinweis an DAT, das Sicherheitszertifikat ihrer Website ist seit 2 Monaten abgelaufen, ihre Website wird daher als nicht sicher markiert und es kommen Warnmeldungen vor dem Öffnen, am besten mal aktualisieren)