Die Ratsherrenstube im Rathaus Pieschen soll auch künftig Spielstätte für das August Theater bleiben. „Die Planung für die Sanierung wird angepasst“, sicherte heute Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) auf Anfrage zu und revidierte damit die im April 2020 mitten in der ersten Corona-Schließungswelle ausgesprochene Kündigung der Räume.
„Da hat sich das Engagement der vielen Unterstützer gelohnt“, freuten sich die Puppenspieler Randi und Grigorij Kästner-Kubsch, die das August Theater betreiben und würden sich am liebsten bei jedem persönlich bedanken. Schriftlich hätten sie allerdings noch nichts in der Hand. „Wir warten täglich auf die Rücknahme der Kündigung, damit wir für das kommende Jahr planen können“, fügten sie hinzu.
„Die Rettung scheint geglückt. Das freut mich“, reagierte Pieschens SPD-Stadtrat Stefan Engel. Er hatte sich gemeinsam mit Kati Bischoffberger (Grüne) im Stadtrat für den Erhalt des Theaters eingesetzt. „Wichtig ist nun, dass die Entscheidung schnell bei den Puppenspielern auch schwarz auf weiß ankommt“, meinte Engel.
Für das Rathaus Pieschen sind umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant. Ein neuer Aufzug, breitere Türen und Wege sollen das Rathaus barrierefrei machen. Neue Ideen gibt es für den Haupteingang und den Wartebereich. Das Datennetz, alle Heizkörper, die Sanitäranlagen und die Brandschutzanlagen müssen erneuert werden. 2.7 Millionen Euro will die Stadt hier investieren.
Weil für die barrierefreien Zugänge mehr Platz benötigt wird, hatten die Planer zehn Arbeitsplätze des Bürgeramtes in die Ratsherrenstube verlegt. Dass diese an das August Theater vermietet sind, kam in den Plänen, die im April 2019 im Stadtbezirksbeirat Pieschen präsentiert wurden, nicht vor. Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes, hatte nach der Sitzung mehrfach betont, dass am Bestand des August Theaters nicht gerüttelt werde. Bis zu den Planern ist dies nicht vorgedrungen. Im April 2020 schickte das zuständige Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung den Theaterleuten die Kündigung. Völlig überraschend für die Puppenspieler und ihr Theater.
Die Reaktionen auf dieses Vorgehen der Verwaltung erfolgten umgehend. Der Förderverein des August Theater startete eine Online-Petition zum Erhalt des Theaters – mehr als 1.100 Unterstützer unterschreiben. Der Stadtbezirksbeirat verlangt Auskunft vom Oberbürgermeister, die Fraktionen von Grünen und SPD fordern in einem gemeinsamen Antrag, den Fortbestand des Theaters zu sichern. Mit einem einstimmigen Votum hatte der Stadtrat im Oktober 2020 ein klares Signal an die Verwaltung gegeben.
Etwa sechs Wochen später hat sich die Verwaltung nun zu den geänderten Plänen geäußert. „Das Bürgerbüro bleibt in seinen Räumen und erhält einen barrierefreien Zugang. Die zusätzlich notwendigen Arbeitsplätze werden im Nebengebäude untergebracht“, erläutert Baubürgermeister Kühn die neue Planung. Die Kosten für die Umplanung bezifferte er auf etwa 30.000 Euro. Die Umbaumaßnahmen in einem Nebengebäude im Hof des Rathauses würden sich auf etwa 70.000 Euro belaufen. Nach Abschluss der Planungen könnten die Baumaßnahmen ausgeschrieben werden. Baubeginn sei nun für den August 2021 avisiert.
Das könnte Sie auch interessieren …
Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>
Beim Internationalen PantomimeTheaterFestival im Theaterhaus Rudi stehen in diesem Jahr Künstler und Ensembles aus Deutschland, Tschechien, >>>
In vielen Dresdner Kleingärten gibt es noch alte Abwasseranlagen, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. So können Abwasser >>>
Am ersten Sonnabend im November sind alle Fußballfans eingeladen, einmal eine inklusive Version dieses Sports kennenzulernen: im Rahmen >>>
Seit 14 Jahren befindet sich an der Fritz-Reuter-Straße, nahe der Grenze zum Stadtbezirk Neustadt, ein Bio-Supermarkt der Verbrauchergemeinschaft >>>