„Es sind die Menschen, die einfach ihre alten Pappteller, Grills und Essenreste auf unsere grünen Dächer werfen.“ Diese Erkenntnis gewinnt Regus Regenwurm, der Held eines neuen Kinderbüchleins, als er wagemutig aus der Regenwurmwohnung zur Elbwiese hinaufkriecht. Umweltbürgermeisterin Eva Jähningen (Grüne) präsentierte das Buch, das die Landeshauptstadt herausgegeben hat, heute in Pieschen. Es soll, so ihre Hoffnung, die jungen und ganz jungen Besucher der Elbwiesen sensibilisieren, sorgsam mit dem Müll umzugehen. Das Buch werde nun an Schulen, Horte und Kitas verteilt. Auf der Homepage der Stadt kann man es auch herunterladen.
Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes Pieschen, betonte, dass das Umweltbewusstsein der Elbwiesennutzer in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei. „Der Stadtbezirk ist sauberer geworden“, sagte er. Damit der Müll auch wirklich in den Papierkörben lande, seien diese entlang der Elbe inzwischen bunt gestaltet worden. „So kann man sie nicht übersehen“, meinte Wintrich.
Anlass für den Pressetermin an der Elbe war die jetzt vorgelegte Abfallbilanz der Stadt Dresden. Die letzten Wochen mit den Ausgangsbeschränkungen hätten in der Stadt zu einem deutlich höheren Anfall von Papier und Pappeabfällen gesorgt. Als Grund nannte Thomas Kügler, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft im Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, die stark gestiegene Nutzung des Online-Versandhandels. „Das war ein Müllaufkommen wie zur Weihnachtszeit“, sagte Kügler. Die geplante Elbwiesenreinigung – zu der das klein Buch eigentlich vorgestellt werden sollte – war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Der Termin werde voraussichtlich nicht mehr nachgeholt.
Umweltbürgermeisterin Jähnigen bedankt sich zugleich bei den vielen Dresdner Bürgerinnen und Bürgern, die auch ohne organisierte Stadtsauberkeitswoche losgezogen sind und Abfälle eingesammelt haben: „Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie wichtig uns Wiesen, Wälder und Parks sind. Auch in Zeiten von notwendigen Ausgangsbeschränkungen war es möglich, raus an die frische Luft zu gehen und städtisches Grün zu erleben“, so Jähnigen.
Zahlen und Fakten zur Abfallbilanz 2019
- 418 Tonnen Restabfall, Sperrmüll und Grünabfall von öffentlichen Flächen entfernt (2018: 414 Tonnen)
- 183 Haushaltsgroßgeräte (2018: 103 Stück)
- 1.953 Elektrokleingeräte (2018: 1 760 Stück)
- 1.300 Fahrzeugreifen (2018: 718 Stück)
- 251 Bildschirme (2018: 202 Stück)
- 148 Kühlgeräte (2018: 132 Stück) von öffentlichen Flächen entfernt.
- 178.926 Tonnen Abfälle in privaten Haushalten (2018: 176 540 Tonnen)
- 322,5 Kilogramm Abfall pro Kopf (2018: 320 Kilogramm), davon rund 132 Kilogramm Restabfall (2018: 133 Kilogramm)
- von der Getrenntsammlung erfasste Wertstoffe: 49.275 Tonnen (2018: 48.483 Tonnen), wobei die Steigerungen vor allem auf Papier/Pappe/Kartonage (plus 322 Tonnen) sowie Glas (plus 304 Tonnen) entfallen.
Für die Sammlung und Entsorgung der illegalen Müllablagerungen seien knapp 201.150 Euro aufgewendet worden, sagte Kügler, etwa 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
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