Prognose: Stadtbezirk Pieschen wächst langsamer – in Dresden 578.600 Einwohner bis 2035

Das Bevölkerungswachstum im Stadtbezirk Pieschen wird sich bis 2027 im Vergleich zur letzten Prognose verlangsamen. Vor zwei Jahren wurde noch ein Zuwachs von 5.000 Menschen vorausgesagt. Die jetzt vorgelegten Zahlen der Kommunalen Statistikstelle gehen nur noch von 3.376 Bewohnern aus. Die Gesamteinwohnerzahl im Stadtbezirk wächst demnach von 53.724 auf 57.100. Es bleibt dabei, dass der Stadtteil Mickten aufgrund der vielen Wohnungsneubauten am stärksten wächst. Hier wurde die Zahl um lediglich 100 nach unten korrigiert. In Pieschen-Süd und Pieschen-Nord/Trachenberge werden es jeweils rund 500 Einwohner weniger sein. In Trachau wächst die Bevölkerung im Gegensatz zur letzten Prognose nicht mehr. Sie sinkt statt dessen um 2,8 Prozent oder rund 300 Einwohner.

Für die Leipziger Vorstadt wurde die Prognose dagegen nach oben korrigiert, statt 14.000 werden hier 14.400 Menschen leben.

Bevölkerungsprognose für die Stadtteile im Stadtbezirk Pieschen und die Leipziger Vorstadt. Grafik: W. Schenk

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Die Entwicklung auf Stadtteilebene verläuft in Dresden sehr unterschiedlich. Aufgrund der hohen Bautätigkeit wird die Einwohnerzahl der Innenstadt und innenstadtnaher Stadtteile bis 2027 weiter wachsen.

  • Albertstadt: plus 52 Prozent
  • Innere Altstadt: plus 37 Prozent
  • Pirnaische Vorstadt: plus 36 Prozent
  • Mickten: plus 26 Prozent

Gleichzeitig verzeichnen andere Stadtteile deutliche Rückgänge bei der Bevölkerung.

  • Prohlis-Süd: minus vier Prozent
  • Gorbitz-Ost: minus drei Prozent
  • Gruna: minus drei Prozent
  • Räcknitz/Zschertnitz: minus drei Prozent

Aufgrund der Altersstruktur werden in der Innenstadt, in einigen Stadtteilen mit größeren Plattenbaugebieten und in abgeschwächter Form am Stadtrand viel mehr Sterbefälle als Geburten erwartet. Für Mickten, die Albertstadt, Klotzsche, Pieschen-Nord, Bühlau, die Radeberger Vorstadt und Johannstadt-Süd sehen die Statistiker dagegen viel mehr Geburten als Sterbefälle.

Dresden wächst auf 578.600 Einwohner bis 2035

Während Vorhersagen auf Stadtteilebene nur bis 2027 getroffen werden können, liegt jetzt für ganz Dresden eine neue Prognose bis 2035 vor. Demnach wird die „Einwohnerzahl Dresdens von rund 561.300 Einwohnern Ende Juni dieses Jahres auf etwa 578.600 Einwohner im Jahr 2035 steigen. Die Einwohnerzahl würde demnach in den kommenden 15 Jahren um rund 17.300 Personen oder 3,1 Prozent wachsen“, erklärte Dresdens Erster Bürgermeister Detlef Sittel (CDU). Ausgangspunkt der Berechnungen bilde der Bevölkerungsstand nach dem Einwohnermelderegister der Stadt zum 30. Juni 2020. Die Ergebnisse der Prognose würden in zahlreiche Fachplanungen und Konzepte der Landeshauptstadt einfließen, insbesondere in Kita- und Schulnetzplanung.

Unterschiedliche Entwicklung in Altersgruppen

Für die einzelnen Altersgruppen werden unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert. Zuwächse sind bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren zu erwarten. Die Ursache dafür liegt bei dem deutlichen Anstieg der Geburten nach dem dramatischen Einbruch bei den Geburten Anfang der 1990er Jahre. Für die 45- bis 64-Jährigen wurde ein Anstieg um zehn Prozent berechnet.

Rückläufig wird dagegen zunächst die Zahl der unter sechsjährigen Kinder sein. Nach 2031 ist dann wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Das Maximum der Zahl der Dreijährigen wird 2020 und das der Sechsjährigen 2022 erreicht sein. Im Jahr 2035 werden im Vergleich zu 2020 etwa 1.600 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren weniger, im Alter von 15 bis 17 Jahren 3.000 mehr in Dresden wohnen. In der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen ist bis zum Jahr 2035 ein deutlicher Rückgang zu erwarten.

Bei den Seniorinnen und Senioren sehen die Statistikexperten einen deutlichen Zuwachs – wegen der unterschiedlich stark besetzten Jahrgänge aber auch mit entgegengesetzten Tendenzen. Die Gruppe der 65- bis 74-Jährigen wird um 11.100 Personen zunehmen, die der 75- bis 84-Jährigen wird dagegen um 9.300 Personen abnehmen. Relativ betrachtet steigt die Zahl der 85-Jährigen und Älteren mit 39 Prozent am stärksten (7.100 Personen).

Weitere Fakten aus der Prognose

  • Geburten pro Frau: von 1,44 Kinder auf 1,46 bis 2035
  • Lebenserwartung bei Frauen: steigt bis 2035 auf 86,7 Jahre
  • Lebenserwartung bei Männern: steigt bis 2035 auf knapp 81,5 Jahre
  • Zahl der Geborenen: sinkt von gegenwärtig etwa 5.800 auf etwa 5.200 im Jahr 2027. Ab 2029 steigt sie wieder steigen auf etewa 5.500 im Jahr 2035.
  • Zahl der Gestorbenen: steigt bis 2028 auf fast 6.200 pro Jahr, danach sinkt sie langsam wieder.
  • Saldo Gestorbene / Geborenen: wird negativ und beläuft sich 2035 auf insgesamt 10.600 Personen.

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