Mit einer Onlinepetition soll der geplante drastische Abbau von Betten und Personal am Standort Trachau des Städtischen Klinikums gestoppt werden. Obwohl erst seit Montag online, haben bis Freitag Mittag bereits mehr 1.800 Unterstützer die Petition mit dem etwas sperrigen Namen „Ablehnung des präferierten Zukunftsszenarios „Campus Konzept“ für das Städtische Klinikum Dresden (Schließung von 97 % stationärer Bereiche am Standort Neustadt/Trachau)“ unterzeichnet.
„Ich bin selbst überrascht“, sagt Initiator Jonas Leuwer im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger engagiert sich im Aktionsbündnis Pflege in Dresden. Als sachverständiger Bürger hatte er auf Einladung der Stadtratsfraktion Die Linke im September an der Anhörung zur betrieblichen und baulichen Entwicklung des Städtischen Klinikums teilgenommen. Grundlage war eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Er sei erstaunt gewesen, wie massiv der Bettenabbau am Standort Trachau ausfallen sollte. In der Petition schlägt sich das in folgenden Sätzen nieder: „Insbesondere die Umwandlung des Standortes Neustadt/Trachau in einen fast ausschließlich ambulanten Standort kommt perspektivisch einer Krankenhausschließung gleich, so dass der medizinische Versorgungsauftrag an diesem Standort für den Dresdner Nordwesten nicht mehr gewährleistet werden kann.“
Das Gutachten sei überhaupt nicht darauf eingegangen, wie die Gesundheitsversorgung nach Umsetzung der dort vorgelegten Pläne aussehen soll. „Das ist ein tiefer Einschnitt für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger“, sagt Leuwer. Die Petition fordert darum, dass die „qualitative Aufrechterhaltung einer modernen medizinischen wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung … in einem ausgewogenen Zukunftsszenario mehr Beachtung finden“ muss.
Bis zum 8. Februar 2021 kann die Onlinepetition noch unterstützt werden. Der Initiator hofft, dass der Petitionsausschuss eine öffentliche Anhörung zur Zukunft des Städtischen Klinikums beschließt. Das wäre nicht das erste Mal und bei einem so wichtigen Thema angemessen, meinte er.
Die Petition mündet in der Aufforderung an den Stadtrat, „das Zukunftsszenario ‚Campus Konzept‘ und den damit einhergehenden Betten- und Stellenabbau im Städtischen Klinikum Dresden abzulehnen“ und alternative Szenarien für den Erhalt der Standorte, Betten und Personalstellen zu entwickeln.
13 thoughts on “Onlinepetition zum Erhalt des Standortes Trachau des Städtischen Klinikums”
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Die Belegschaft sollte eher erhöht werden, es fehlt doch jetzt schon an Personal
Wo kann ich die Online-Petition finden?
Sie ist im Text verlinkt.
Hallo an alle, die die Petition gern unterschreiben wollen: Scheinbar hat die Landeshauptstadt gerade technische Schwierigkeiten, daher funktioniert der Link gerade nicht. Schaut also ab und zu mal nach, ob es wieder geht und unterschreibt dann, das Thema bleibt wichtig!
Wo sollen wir dann hin ?
Völlig sinnlose Einsparrung
Ich bin auch der Meinung, dieses Krankenhaus soll bleiben. Ich war schon oft in diesem Krankenhaus – wohne gleich in der Nähe – und wurde immer gut behandelt. Das Krankenhaus wurde ja auch nach der Wende saniert. Soll das alles umsonst gewesen sein.
„Schließung von 97 % stationärer Bereiche am Standort Neustadt/Trachau“ …
Dieses Thema gerade jetzt, ich lach mich tot.
Unser Gesundheitssystem bricht zusammen, aber nicht wegen einer sogenannten „Pandemie“, sondern politisch gewollt.
Hallo zusammen,
Vielen lieben Dank für das rege Interesse und die tollen Kommentare. Als wir von den Kürzungspläne erfahren haben, sind wir vom Glauben abgefallen. Die Gesundheitsbranche stand schon vor Corona am Abgrund und gerade dann jetzt den Bettenabbau als Zukunftsperspektive zu verkaufen, ist einfach unglaublich. Umso wichtiger ist es uns (Bündnis für Pflege, Mitarbeiter, Bürger etc), das wir eine Öffentlichkeit schaffen können für die Frage, wie wichtig uns eine städtische Gesundheitsversorgung ist. Denn eine öffentliche Diskussion ist wahre Demokratie und somit enorm wichtig. Ich hoffe wir können Gehör finden. Mit freundlichen Grüßen
Jonas Leuwer
Lieber Jonas Leuwer, sie werden Gehör finden, der gesunde Menschenverstand gebietet es! Mögen alle die Bürger der Stadt ihr Anliegen per Unterschrift unterstützen, für die das Krankenhaus an der Trachauer Industriestraße nicht ein „zufällig entstandener Gemischtwarenladen“ ist, so wird die Dresdner Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) zitiert, sondern seit 75 Jahren vor allem für die Gesundheit der Menschen im Dresdner Nordwesten Sorge trägt und somit fürderhin unverzichtbar ist.
Unfassbar! Wir sind jahrelang super betreut worden.. Es stimmt Uns zutiefst nachdenklich was hier passieren soll. Es kann nicht angehen..Dass die Politik die Versorgung im Gesundheitswesen so derart mit Füßen tritt und die vielen Kritiken ignoriert werden.. Wir wünschen Uns inständig. Dass die Situation noch überdacht und neu sortiert wird. Gesundheit ist ein wichtiges Thema und geht Alle an. Schließlich haben wir nur Eine! Und die sollte nicht nur auf Profitabilität errechnet werden sondern alle humanen und ethischen Gründe mit beachten. Familie Naumann mit Alice (4j. SEHR GUTE 👍BETREUUNG VON ANNE RAGAB ..LOGOPÄDIE )
Ich wurde auch in Neustadt operiert und super behandelt. Es darf nicht passieren, dass dieser Standort der so wichtig ist, wegrationalisiert werden soll. Das wäre nicht nur für die Dresdner eine Katastrophe.
Die Beratungsgesellschaft EY, auf deren Mist das Campus-Konzept entstanden ist, ist übrigens die gleiche Firma, die der Skandalfirma WIRECARD über 10 Jahre lang die Bilanzen abgesegnet hat…
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ey-und-wirecard-angekuendigtes-schweigen-vor-ausschuss-sorgt-fuer-empoerung-a-f7ea1661-b4d1-4eb5-8707-9d6ada19ef97
Das sind genau die zwielichtigen Player, die uns in die sogenannte NEUE NORMALITÄT führen wollen. Mit Gesundheit haben die nichts am Hut, es geht nur um Profit.