Mit einer Expertenanhörung wird Mitte September die Debatte um die Zukunft der Standorte des Städtischen Klinikums Dresden fortgesetzt. Von den Stadtratsfraktionen vorgeschlagene Fachleute sollen dann die „Szenarien zur strategischen Positionierung des Städtischen Klinikums Dresden“ bewerten und eigene Anregungen in die Debatte einbringen. Ein entsprechender Zwischenbericht war Anfang Juli im Gesundheitsausschuss des Stadtrates präsentiert worden. Danach sieht der Entwurf für das künftige medizinische Betriebskonzept eine Konzentration der stationären Patientenversorgung mit rund 1.000 Betten am Standort Friedrichstadt vor. Am Standort in Trachau sollen die stationären Kapazitäten vollständig abgebaut werden. Hier sieht der Zwischenbericht lediglich ein Zentrum für die medizinische Notfallversorgung vor. Zudem könnten an der Industriestraße ambulante Angebote des Klinikums konzentriert werden. Über die Inhalte des internen Berichtes hatte die saechsische.de ausführlich berichtet.
Seit März 2020 arbeitet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young gemeinsam mit der Klinikleitung an einer strategischen Neuausrichtung des Städtischen Klinikums für die kommenden 15 Jahre. Wichtigstes Ziel sind Maßnahmen, mit denen die Verluste des Klinikums künftig reduziert werden können. Sie hatten sich von 2017 bis 2019 auf rund 25 Millionen Euro summiert. Zu dem 21-köpfigen Team, das die Erarbeitung der Strategie begleitet, gehören jeweils sieben Personen, die die Belegschaft des Städtischen Klinikums, die Stadtpolitik sowie die Unternehmensspitze und die Stadt als Trägerin des Klinikums repräsentieren.
Der ehrgeizige Zeitplan für die Erarbeitung des neuen Betriebskonzeptes sah vor, dass im vierten Quartal der Stadtrat darüber berät und entscheidet. Bedingt durch Personalwechsel und die Corona-Pandemie hinkt man jetzt allerdings bereit zwei Monate hinterher.
Pieschens CDU-Stadtrat Veit Böhm rechnet dagegen nicht „mit einem schnellen Ergebnis“. Ein strategisches Gesamtkonzept für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre braucht nicht nur eine gründliche Beratung, sondern auch eine Mehrheit bei den politisch Verantwortlichen im Stadtrat. Es sei richtig, dass die „finanzielle Situation des städtischen Klinikums insgesamt besorgniserregend ist und dass man dringend nach Lösungen zur Verringerung des Defizites suchen muss“, sagte Böhm, der Mitglied im Gesundheitsausschuss des Stadtrates ist. Die jetzt vorliegenden ersten Vorstellungen für die Neustrukturierung in den nächsten Jahren „sind sehr wirtschaftlich geprägt“. Nun stehe die politische Diskussion an, bei der die öffentliche Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss am 16. September ein erster Schritt sei. „Wichtig für mich persönlich ist Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeiter und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Dresdner und insbesondere der Notfallversorgung im Dresdner Nord-Westen und Norden“, sagte Böhm. Er erwarte, dass bei einem „so komplexen Thema im Vorfeld ein gewisser politischer Konsens erzielt wird“.
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Ich glaube das einige nicht richtig recharchieren sondern nur das klinikum friedrichstadt im Blick haben.
Neustadt macht nicht 25 Millionen minus sondern der Hauptanteil liegt in friedrichstadt.
Ausserdem sollte man nicht nur die wirtschaftlichkeit im blick haben vielmehr die menschen die eine medizinische Versorgung brauchen