In der vierten Schulwoche startete in der Makarenkoschule das Projekt „Werk.Klasse“, gefördert durch die Stiftung Ravensburger Verlag. „Unsere Schüler können hier verschiedene Handwerkstechniken erproben, ihr Lernumfeld selbst gestalten, mit den eigenen Händen etwas schaffen, das für sie so wertvoll ist, dass sie es auch später in Ordnung halten“, erläutern Projektinitiatorin Tina Gähler und Lehrerin Antje Creutz die Idee. 2016 hatte die Stiftung Ravensburger Verlag das Projekt erstmals ausgeschrieben. Es soll das Interesse von Schülerinnen und Schülern an handwerklichen Tätigkeiten fördern.
An der Makarenkoschule gestalteten Schülerinnen und Schüler der sechsten sowie achten bis zehnten Klasse zum Projektstart zwei Wände mit Graffiti. Diese waren im Zuge des Schulneubaus extra dafür vor der Cafeteria aufgestellt worden. Fachliche Unterstützung bekamen die Schülerinnen und Schüler in bewährter Weise von Christian Weiße von der Firma „Fassadengestaltung Dresden“. Seit nunmehr zehn Jahren arbeitet er fast jedes Jahr projektbezogen mit der Schule. In dieser Zeit sind schon mehrere Wandbilder mit Graffiti entstanden.
Beim aktuellen Projekt haben alle Teilnehmer ihre Ideen zur Gestaltung der beiden Stelen eingebracht. Die Sechstklässler übernahmen die Grundierungen. Die älteren Jahrgänge setzten die Bildideen um und führten die Feinarbeiten aus.
„Es ist toll, den Schülern das Graffitisprühen beizubringen. Noch ist es kein anerkannter Ausbildungsberuf“, sagt Christian Weiße. „Ich komme mit den jungen Leuten dabei gut ins Gespräch und kann auch darüber aufklären, wo es in Dresden legal möglich ist, Graffitis zu sprühen.“
Am Graffiti-Projekt mitgewirkt haben auch Eric und Bruno aus der Klasse H10. „Ich zeichne gerne und finde es gut, mal mit Graffiti arbeiten zu können. Das ist doch etwas anderes als auf Papier zu malen“, erzählt Eric. „Es sieht zwar recht einfach aus, aber es ist schon auch ein bisschen Kunst und man braucht ein Weilchen, bis man den Dreh raus hat. Von Christian Weiße lernen wir, wie man sprüht und mit welchen Sprüh-Aufsätzen man welche Ergebnisse erzielt.“
Auch Bruno war mit Begeisterung bei diesem Projekt dabei. Er hat bereits vor ein paar Jahren im Rahmen eines Graffiti-Projekts im Stadtteilzentrum Emmers erste Erfahrungen mit dem Sprühen gesammelt. „Draußen zu arbeiten, ist eine schöne Abwechslung, da kann ich mich ganz anders konzentrieren“, meint Bruno, der nach erfolgreichem Schulabschluss eine Dachdeckerlehre beginnen möchte. Die Graffiti- Wände sollen offiziell am 8. Oktober übergeben werden.
Weitere Bausteine des Projekts „Werk.Klasse“ folgen in den kommenden Monaten. Zum einen werden einige Klassen für den Schulgarten eine Bank herstellen und Dachrinnen am Gartenhaus anbringen, um künftig Regenwasser auffangen zu können. Zum anderen soll eine Solarleuchte für das Gartenhaus gebaut werden. Dieser Projektteil könnte noch diesen Herbst realisiert werden. Voraussichtlich im Frühjahr steht dann das Thema „Gartenkeramik“ im Vordergrund, wo die Schülerinnen und Schüler fachkundige Unterstützung durch Töpfermeister Ingolf Hermann aus Pieschen erhalten.
Sächsischer Kinder- und Jugenddenkmalpreis
Erst wenige Tage liegt die Vergabe des Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises zurück, der im Rahmen des Pegasus-Programms „Schulen adoptieren Denkmale“ vergeben wurde. Eric und Bruno fuhren mit Lehrerin Antje Creutz und vier weiteren Schülern am Tag des offenen Denkmals (13. September) zur Auszeichnungsveranstaltung nach Plauen im Vogtland. Ausgezeichnet wurde die Geschichts-AG für ihr Projekt „Das Denkmal à la Mémoire des Soldats Français auf dem St. Pauli-Friedhof in Dresden – Erinnerung und aktuelle Mahnung“ , im Rahmen dessen sie eine dauerhafte Patenschaft für das Denkmal eines französischen Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 übernommen haben.
Neben der regelmäßigen Pflege des Denkmals setzen die Schüler sich im fächerübergreifenden Unterricht mit den Themen Geschichte, Krieg und Völkerverständigung auseinander. „Geschichte hat für mich eine große Bedeutung“, erzählt Bruno. „Ich habe schon viele Dokumentationen über den Ersten und Zweiten Weltkrieg angeschaut. Seit ich in der achten Klasse von dieser Geschichts-AG erfahren habe, bin ich dabei. Die Veranstaltung in Plauen war schon etwas Besonderes. Vor so vielen Menschen sprechen zu müssen, war etwas Neues für mich.“ Die fünf Schüler und eine Schülerin berichteten über einzelne Abschnitte ihres Projekts. Der Tag in Plauen wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.
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Die Fotos sind vermutlich/hoffentlich gestellt … das Signal, zu sprühen ohne dabei eine Atemschutzmaske zu tragen, ist allerdings nicht so gut. Das Zeug in den Graffiti Sprühflaschen ist ziemlich aggressiv.