Hochwasserschutz braucht einen langen Atem und viel Geduld. Diese Gewissheit nahmen Anwohner sowie Vertreter von Vereinen und Initiativen aus den Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung zu den Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen Marienbrücke und Molenbrücke in Pieschen mit. Eine weitere Erkenntnis formulierte Falk Schoßig, dessen Eltern ein Haus in der Moritzburger Straße haben. „Ich war positiv überrascht von der Organisation der Bürgerbeteiligung. Es ist gut, dass wir unsere Vorschläge so konkret einbringen konnten und dass sie nun auch in der weiteren Planung berücksichtigt werden“, sagte er am vergangenen Donnerstag beim Abschlussforum zur Bürgerbeteiligung im Rathaus Pieschen. Der Beifall im Bürgersaal zeigte, dass er mit dieser Meinung nicht allein dasteht.
Landschaftsarchitektin Sigrid Böttcher-Steeb plant mit ihrer Firma Freiräume nicht nur verschiedenste Grünräume, sondern organisiert auch Partizipation, zum Beispiel wenn die Meinung von Kindern bei der Gestaltung eines Spielplatzes gefragt ist. Sie hat die vier Veranstaltungen des Umweltamtes, zu denen eine Expertenrunde zu Grundlagenwissen, die Vorstellung der Planungen, eine Exkursion entlang der geplanten Hochwasserschutzlinie und eine Bürgerwerkstatt gehörten, moderiert. „Diese Veranstaltungen sollten auch der Verwaltung die Angst vor der Mitwirkung der Bürger nehmen“, sagte sie beim Abschlussforum und fügte hinzu. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen.“
Frank Frenzel vom Umweltamt erläuterte den Teilnehmern des Abschlussforums, wie die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung in der Vorlage für den Stadtrat dargestellt werden. Jens-Olaf Seifert, zuständiger Abteilungsleiter für Hochwasserschutz im Umweltamt, erinnerte noch einmal an die Zielstellung des Projektes. Nach dem Hochwasser 2013 hatte der Stadtrat den Auftrag erteilt, einen Gebietsschutz für die Leipziger Vorstadt und Pieschen zu prüfen. „Die Sandsackwälle entlang der Leipziger Straße waren ein klares Signal der Bürger an die Politik mit der Botschaft ‚Wir wollen geschützt werden'“, sagte Seifert. Nach der Beratung der Vorlage in den Stadtbezirken und im Stadtrat in den nächsten Monaten gebe es solide Aussagen zum geplanten Hochwasserschutz. Damit sollen die Leipziger Vorstadt und Pieschen in den Hochwasserrisikomanagementplan des Landes aufgenommen werden. Dieser wird alle sechs Jahre überarbeitet – der nächste Termin ist im ersten Quartal 2021. Daran schließt sich die Aufnahme in das Hochwasserschutzinvestitionsprogramm des Landes an. Wenn das gelungen ist, kann die Landestalsperrenverwaltung die Planungen für die Hochwasserschutzanlagen beginnen. Bis sie gebaut werden, könnten dann noch einmal zehn Jahre vergehen. Einzelne Maßnahmen vorzuziehen, hält Seifert nicht für möglich. „Das geht erst, wenn es eine Gesamtlösung gibt.“
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