Großer Bahnhof am vergangenen Mittwoch in der Kita Rehefelder Straße. Nach der Preisverkündung auf der digitalen Award-Show im Juni folgte nun die offizielle Übergabe von Urkunde, Plakette und des 10.000-Euro-Schecks für den zweiten Platz beim Deutschen Kita-Preis 2020. Ministerpräsident Michael Kretschmer, Kultur- und Tourisimusministerin Barbara Klepsch (beide CDU), die in Pieschen ihren Wahlkreis hat und Dresdens Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) besuchten die Kita, die sich unter 1.500 Bewerbern um den Preis „Kita des Jahres“ durchgesetzt hatte und nur der Pinguin Kita aus Aurich in Ostfriesland den Vortritt gelassen hatte.
Zwei Jahre ist es her, dass das Team um Kita-Leiterin Katja Hillenbrand beschloss, sich für den Deutschen Kita-Preis zu bewerben. Mit ihrem offenen Konzept, bei dem sie als Unterstützer die Kinder durch den Tag begleiten möchten, haben sie die Jury überzeugt. Gemeinsam entdecken sie mit den Kindern die Welt, forschen zusammen, planen Projekte und recherchieren in der Bibliothek oder im Internet. Im aktuellen Projekt „Trickfilme“ lernen die Kinder spielerisch den Umgang mit Medien. Die Kinder bestimmen ihren Alltag aktiv mit. Dabei gilt: „So wenig Regeln wie möglich – so viele wie nötig“.
Die Kinder haben zum Beispiel die Beschäftigung mit dem Thema „Müll“ mit in die Kita gebracht und damit auch die Erzieherinnen und Erzieher dafür sensibilisiert. Eine hervorragende Kooperation besteht mit dem benachbarten Stadtteilzentrum Emmers, wo sich die Kinder zum Beispiel in einem Breakdance-Projekt auspowern und ihre Kreativität im musisch-künstlerischen Bereich ausleben können.
Ministerpräsident Kretschmer überreichte Kita-Leiterin Katja Hillenbrand eine Plakette, die er im Anschluss gemeinsam mit ihr und einigen Kindern an der Wand anbrachte. Bildungsbürgermeister Donhauser übergab Sabrina Simank, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Kita Rehefelder Straße, die Urkunde zum 2. Platz des Deutschen Kita-Preises. Ministerin Klepsch übergab den Scheck in Höhe von 10.000 Euro. Am Ende erhielt jedes Kindergartenkind eine Medaille.
In ihrer Dankesrede verriet Katja Hillenbrand die Pläne für die Verwendung des Preisgeldes. „Wir haben unter den Kindern darüber abgestimmt, was sie sich wünschen. Dabei hat sich eine Indoor-Wassermatschecke als Favorit herausgestellt.“ Sie richtete ihren Dank nicht nur an ihr Team, das „Weltspitze“ sei, sondern auch an den Träger der Kita, die Outlaw Kinder- und Jugendhilfe gGmbH, für deren Unterstützung und an das Stadtteilzentrum Emmers sowie an die Eltern der Kinder, die ihr und ihrem Team immer wieder Mut zugesprochen und ihnen vertraut haben und einfach davon überzeugt waren, das sie einen Preis gewinnen werden.
Katja Hillenbrand nutzte die Gelegenheit auch für einige kritische Worte in Richtung Politik. So wünscht sie sich mehr Wertschätzung für die Arbeit in den Kitas, die sich in einem realistischen Personalschlüssel äußern könnte, der Urlaubs-, Krankheits-, und Weiterbildungszeiten mit berücksichtigt. Beim Thema Inklusion habe sich Dresden viel vorgenommen. Ihr Wunsch sei, dass die Rahmenbedingungen angepasst werden. „Das Leben solle die Vorgaben beschreiben und nicht die Vorgaben das Leben“, so Katja Hillenbrand.
Für den Deutschen Kita-Preis 2021 gibt es ebenfalls einen Bewerber aus Dresden – die Kita „Fröhliche Strolche“ in Gorbitz.
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