Haltepunkt Pieschen: Verkehrsinseln geplant – 30 km/h für mehr Sicherheit – barrierefreie Haltestellen

Am Haltepunkt Pieschen und im Bereich der Nahverkehrs-Haltestellen am Leisniger Platz soll die Sicherheit für Fußgänger deutlich verbessert werden. Das Straßen- und Tiefbauamt will hier Verkehrsinseln in der Mitte der Straße errichten und die Haltestellen barrierefrei umbauen. Weil dafür eine umfassende Planung erforderlich ist, habe man ein Planungsbüro mit den Vorbereitungen beauftragt, heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage von SPD-Stadtrat Stefan Engel. Mit der Realisierung rechnet das Straßen- und Tiefbauamt im dritten oder vierten Quartal 2022.

Bis dahin, so heißt es in dem Schreiben weiter, soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer für mehr Sicherheit sorgen. Eine entsprechende Anordnung sei bereits am 13. Juli dieses Jahres erlassen worden. Bis heute gibt es im Abschnitt zwischen der Kreuzung Trachenberger Straße / Riesaer Straße und dem Leisniger Platz jedoch keine entsprechenden Verkehrsschilder.

Auch in unmittelbarer Nähe zum S-Bahn-Aufgang soll eine Verkehrsinsel entstehen. Foto: W. Schenk

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Grundlage der jetzt bekannt gewordenen Entscheidungen sind umfangreiche Untersuchungen der Verkehrssituation rings um den Haltepunkt Pieschen. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass die Straße für die Einrichtung eines Fußgängerüberweges oder Zebrastreifens nicht geeignet ist. Voraussetzung dafür sei, so die Verkehrsexperten, dass der Fußgängerüberweg für Autofahrer bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern in mindestens 50 Metern Entfernung und die Aufstellfläche der Fußgänger in mindestens 30 Metern Entfernung erkennbar sein muss. Dies, so das Ergebnis der Prüfung, sei hier nicht der Fall.

Interessant in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass die Petition für mehr Fußgänger-Sicherheit am Haltepunkt Pieschen die mangelnden Sichtverhältnisse aus der Perspektive der Fußgänger bereits vor mehr als drei Jahren thematisiert hatte. „Besonders für Kinder, Mütter mit Kinderwagen oder ältere Menschen ist das Überqueren der Straße ein Risiko. Gründe hierfür sind der kaum einsehbare Straßenverlauf, das hohe Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten in den Früh- und Nachmittagsstunden sowie die ortsübliche Verkehrsgeschwindigkeit von 50 km/h“, hieß es in der Petition vom März 2017, die mehr als 300 Unterstützer gefunden hatte.

Claudia Kunig und Andreas Dude hatten 2017 die Onlinepetition für mehr Verkehrssicherheit initiiert und im Rathaus Pieschen vorgestellt. Foto: W. Schenk

Auch im Stadtbezirksbeirat Pieschen war die Verkehrssituation am Haltepunkt Pieschen mehrfach Thema, die Forderung nach einem Zebrastreifen wurde zuletzt im März 2020 erneuert. Nun herrscht Klarheit. Es wird Verkehrsinseln geben. „Die Hauptsache ist, dass es hier endlich sicherer wird“, betonte Stadtrat Stefan Engel. Das Überqueren der Straße wird leichter, weil nur auf eine Verkehrsrichtung geschaut werden müsse. Engel wertet die Planung des Straßen- und Tiefbauamtes auch als ein Zeichen, dass Anliegen von Bürgern vor Ort Ernst genommen werden – auch wenn es manchmal dauert, meinte er mit Blick auf die Realisierung der Baumaßnahmen im Jahr 2022. Auch eine anteilige Finanzierung der rund 300.000 Euro teuren Baumaßnahme würde die Umsetzung nicht beschleunigen, betonte die Stadtverwaltung.

6 Kommentare zu “Haltepunkt Pieschen: Verkehrsinseln geplant – 30 km/h für mehr Sicherheit – barrierefreie Haltestellen

  1. Igel sagt:

    Freunde der Nacht, das 30 Schild aus Richtung Trachenberger Platz zum Haltepunkt wurde ja sehr intelligent angebracht. Es hängt nun an der Stange vor der Parkbucht vorm Rossmann, genau über dem Parkverbotschlld mit Hinweis Mo+Do 17-20 Uhr. Da kann man jetzt sehr viel hineininterpretieren. Ich brauch auch nicht zu erwähnen, dass sich da nicht einer dran hält, fahren alle sicher 50+.

  2. Immerhin, ich hab am Donnerstag überhaupt kein Schild gefunden. Danke für den Hinweis.

  3. Igel sagt:

    So, ich bin jetzt mal extra eine Ehrenrunde gedreht. Aus Richtung Wurzener steht das 30er Schild haarscharf vor der Bahnbrücke, wo rechts der Leisniger Platz kommt (bei den Sammelcontainern), genau über dem Parkverbotsschild. Und dann noch eins wo es hinter den Brücken rechts in die Riesaer geht, neben der Uhr über dem nächsten Parkverbotsschild. Also wie gesagt, an sich eine gute Idee, aber die Schilder stehen überall an Stellen, wo die meisten nicht gucken werden, weil sie sich dort auf dem Verkehr/ Fußgänger konzentrieren müssen.

  4. Filburt sagt:

    Ich verstehe nicht, warum man es in D nicht wie sonst überall auf der Welt auf die Straße schreiben kann, dann würde es niemand übersehen…

  5. Rainer Witz sagt:

    Sehr gute Idee! Ein wirklich gefährlicher Punkt, gerade für die Kleinen und Langsameren. Das da 30er Zone ist, dürfte den allermeisten nicht bekannt sein , da das Schild irgendwo ungeschickt platziert ist.
    Das die Oschatzer Straße aufgrund des KiGa auch teilweise 30 ist, das Schild aber, soweit ich mich erinnern kann, beinahe in einem Baum steht, ist auch den allerwenigsten bewußt.

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