Bald sind noch mehr Micktner Gebiete im Fernwärmenetz der Drewag. Denn in zwei Wochen, am 17. Februar, beginnen die Bauarbeiten für einen weiteren Teilabschnitt zwischen Wurzener Straße, Lommatzscher Straße und Micktner Straße. Zudem werden im gleichen Zug veraltete 110-kV-Ölkabel ersetzt – durch eine neue Hochspannungstrasse. Während der Bauarbeiten komme es aber nur zu wenigen Einschränkungen im Straßenverkehr, so die Projektleiter.
Fernwärme für Kaditz und Mickten
Ziel der neuen Fernwärmetrasse ist es, Kaditz und Mickten an das Fernwärmenetz der Drewag anzuschließen – besonders wegen der verstärkten Wohnbebauung. Mehrere Bauherren planen hier Wohnungen für 5.000 Menschen. Allein im bereits im Bau befindlichen Mika-Quartier entstehen mehr als 700 Wohnungen. Hierfür verlegt die Drewag zwei Fernwärmeleitungen auf einer Länge von 900 Metern – von der Kreuzung Arno-Lade-Straße bis zur Schule in der Micktner Straße. In Zukunft soll das Heizkraftwerk auf der Radebeuler Straße in eine Wärmeübertragungsstation umgewandelt werden. „Denn das dortige Heizkraftwerk kann nicht erweitert werden – dafür würden wir keine Genehmigung erhalten“, erläuterte Alexander Schneider, Drewag-Projektleiter für die Fernwärmetrasse. „Durch den Anschluss an die zentrale Fernwärme erhöhen wir den Anteil an der Kraft-Wärme-Kopplung, verbessern den Primärenergiefaktor und sparen CO2 ein.“
Zudem tauscht die Drewag die veraltete Ölkabelstrecke zwischen dem Umspannwerk in Dresden-Neustadt und dem Übergangsbauwerk Böcklinstraße aus. „Die Ölkabel entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik“, erklärt Frank Wagner, Drewag-Projektleiter der Hochspannungstrasse. „Es gibt zudem in Deutschland keine Fertigungsstätten mehr dafür sowie Engpässe bei Material und Montagepersonal.“ Das neue Kabel ist wiederum ein moderner Kupferleiter.
Die gesamte Neubautrasse ist rund vier Kilometer lang. Sie entsteht als Rohranlage im Betonblock mit sieben Einzugsbauwerken für zwei Kabelsysteme. Bis jetzt sind rund zwei Kilometer fertiggebaut. Im nun anstehenden Bauabschnitt errichtet die Drewag eine 750 Meter Trasse: mit den Teilabschnitten Wurzener Straße und Lommatzscher Straße und zusammen mit der Fernwärmetrasse.
Laut Drewag gibt es kaum Einschränkungen im Straßenverkehr
Besonders anspruchsvoll ist vor allem die sogenannte Durchörterung der Leipziger Straße auf der Kreuzung mit der Wurzener Straße. Mittels eines Bohrpressverfahrens können die Leitungen unterirdisch verlegt werden. Im konkreten Fall ist das ein Stahlrohr von 1,20 Metern Durchmesser. Zudem errichtet die Drewag ein unterirdisches Bauwerk auf dem ALDI-Parkplatz des Straßenbahnhofes Micktens – in sechs Metern Tiefe. Er dient im Bedarfsfall der Trennung von Netzabschnitten und deren Entleerung. Während der Bauarbeiten in den Sommerferien soll die Leipziger Straße ohne Einschränkungen befahrbar sein.
Bis Ende Februar 2021 sollen dann die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Da die Errichtung der Trassen sehr anspruchsvoll ist, kann die Drewag dieses Datum nicht hundertprozentig bestätigen. „Wir sind uns bewusst, dass wir einen sportlichen Zeitplan haben“, sagt Projektleiter Frank Wagner. Der Bau ist unterteilt in zwölf Teilabschnitte, die alle unter Voll- beziehungsweise Teilsperrung der Fahrbahnen erfolgen. Der Zugang der Rettungskräfte sowie eine ordentliche Umleitungsstrecke für den ÖPNV, Rad- und Individualverkehr sei aber gewährleistet, so Frank Wagner. Der Teilabschnitt Micktner Straße ist voraussichtlich Ende Februar 2021 fertiggestellt. Rund 3,35 Millionen Euro kostet der Bau der Strom- und Fernwärmetrasse in diesem Abschnitt. Die Drewag beauftragte für das Bauvorhaben die Wilsdruffer Firma Eiffage Infra-Ost GmbH.
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