Mehr als 3.700 Unterstützer haben die Petition „Rettet den Citybeach Dresden“ bereits unterzeichnet. Der vom Citybeach-Team vor zwei Tagen gestartete Hilferuf hat auch die Stadtpolitik erreicht. Wegen fehlender Genehmigungen befürchten die Betreiber erhebliche Umsatzeinbußen.
Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich jetzt mit einem umfangreichen Fragekatalog an die Stadtverwaltung gewandt. „Wir wollen wissen, warum die Genehmigung diesmal versagt wurde, obwohl sich die ausgewiesenen naturschutzrechtlichen Schutzgebiete seit 2011 nicht verändert haben“, erklärte Stefan Engel, Fraktionssprecher für Stadtentwicklung und Umwelt. Der Schutz des Elbraums und der dort ansässigen Tiere und Pflanzen sei ein wichtiges Ziel. Es brauche aber eine gemeinsame Vertrauensbasis zwischen der Stadtverwaltung und den anliegenden Nutzern. „Wenn 2015 noch eine Genehmigung erteilt wurde, muss es 2020 triftige Gründe geben, warum die Nutzung plötzlich untersagt wird. Die Schutzgebiete bestehen schon deutlich länger“, so Engel. Während rund um den Neustädter Hafen vor allem teurer Wohnraum entsteht, sei der Citybeach ein Anlaufpunkt für die ganz normalen Dresdnerinnen und Dresdner. „Ein Aus für den Citybeach wäre ein fatales Signal“, so Engel.
„Wir brauchen die Wiesenfläche für unsere Gastronomie“, machte Citybeach-Eigentümer Frank Weisbach im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell noch einmal klar. Andernfalls müsste mindestens ein Volleyballfeld für die gastronomische Nutzung geopfert werden. Das gefährde die Mischung aus Gastronomie, Sport, Freizeit und Veranstaltungen – und die Kalkulation für die Refinanzierung der Investition in die neuen Strandterrassen. Rund 600.000 Euro investiert der Betrieb gerade in einen etwa 60 Meter langen Schallschutz in Richtung Arcotel Hafencity. Schon seit 2014 gebe es eine Nachbarschaftsvereinbarung mit dem Hafencity-Bauherren USD Immobilien, betonte Weisbach. Das Arcotel-Management habe sich bei seiner Entscheidung für den Standort auch vom benachbarten Freizeitangebot auf den Citybeach-Anlagen leiten lassen. „Diese Auskunft der Wiener Eigentümer hat uns damals sehr gefreut“, sagte Weisbach. Der Rohbau der Strandterrassen soll im April fertig werden. Bis Juni folgen dann die Holzfußböden und Wandverkleidungen. Dann stehe der flexibel geplanten Nutzung nichts mehr im Wege.
Der Citybeach-Chef hofft immer noch auf einen Ausweg aus der offenbar festgefahrenen Situation. Bis heute habe er nicht verstanden, warum die zuständigen Ämter auf das gemeinsam mit einem Gutachter erarbeitete Kompromissangebot zur Nutzung der Wiesenfläche nicht einmal reagiert haben.
„Wir fordern von der Stadtverwaltung Kompromissbereitschaft“, erläuterte Vincent Drews, SPD-Stadtrat für die Neustadt, den Hintergrund für den vorgelegten Fragekatalog. Der Citybeach sei gerade für viele Leute aus der Neustadt und Pieschen ein beliebter Anlaufpunkt. Vergleichbare Angebote an der Elbe gebe es in Dresden kaum. Es sei gut, dass sich USD-Immobilien und Citybeach auf eine gute Nachbarschaft geeinigt haben, sagte Drews und fügte hinzu. „Den Fortbestand von Citybeach jetzt an naturschutzrechtlichen Fragen scheitern zu lassen, wäre extrem bedauerlich“.
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