Auf dem Dach der 147. Grundschule in der Döbelner Straße erzeugt eine Energiegenossenschaft Strom für den jährlichen Verbrauch von 16 Haushalten. Ende Oktober 2019 in Betrieb genommen, speist die Photovoltaikanlage seit Januar 2020 Strom in das Netz ein. Die 40-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage besteht aus 129 Modulen in Südausrichtung, erwartet wird ein Jahresertrag von etwa 37.900 Kilowattstunden. Damit könnten etwa 19 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.
Die Energiegenossenschaft Neue Energien Ostsachsen eG (egNEOS) wurde 2013 im Dresdner Umweltzentrum gegründet. Neben der Anlage auf der Grundschule ging noch eine weitere Anlage auf einer Kita in Striesen ans Netz. „Ich freue mich, dass gerade die lokale Energiegenossenschaft egNEOS nun zwei weitere Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie in unserer Stadt errichtet hat. So kann sich die Bevölkerung vor Ort direkt in die Energiewende einbringen“, erklärte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne). Vorbildhaft sei zudem, dass auf der Grundschule ein Gründach solar genutzt werde, das sowohl dem Klimaschutz als auch der Klimawandelanpassung Rechnung trägt.
Jeder energieinteressierte Bürger kann Genossenschaftsmitglied bei der egNEOS werden. Anteile ab 50 Euro könne man erwerben, maximal 200. „Aktuell kalkulieren wir mit einer jährlichen Rendite in Höhe von 2 Prozent. Diese wird bei wirtschaftlichem Erfolg unserer Energiegenossenschaft in Form einer jährlichen Dividende auf jeden Anteil ausgezahlt“, heißt es auf der Homepage der Genossenschaft.
Wer ein Dach oder eine Fläche für eine Windenergieanlage besitze, könne auch als Partner mit der Genossenschaft ein Projekt umsetzen. Ein dichtes Netzwerk an Fachleuten helfe bei der Realisierung individuell zugeschnittener Projekte.
Während die Genossenschaft in der Stadt Dächer von Privat oder Gewerbe sucht, will die Stadt künftig weitere kommunale Dächer für die Erzeugung von Solarstrom zur Verfügung stellen, kündigte Jähnigen an. Die Landeshauptstadt verfolge aufgrund eines Stadtratsbeschlusses von 2017 eine Doppelstrategie. Da die Stadt nur begrenzte finanzielle Mittel hat, werden sowohl Photovoltaik-Anlagen von der Stadt selber aufgebaut als auch Dächer von kommunalen Gebäuden an Dritte verpachtet.
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