Ab Donnerstag wird das Parken auf dem Lidl-Parkplatz in der Leipziger Straße mit Sensortechnik kontrolliert. Das Stuttgarter Unternehmen Park & Control, das den Parkplatz bewirtschaftet, hat in der vergangenen Woche die Vorbereitungen abgeschlossen. Auf jedem Stellplatz wurde mittig eine Fassung für den austauschbaren Sensor verklebt. Nach Angaben des Herstellers soll diese so stabil sein, dass sie zum Beispiel auch dem Schneepflug im Winter widersteht. Ausgetauscht wurden auch die Hinweisschilder auf dem Parkplatz. Statt „Parken nur mit Parkscheibe“ heißt es jetzt: „Sensorüberwacht“.
„Der Sensor registriert, wenn ein Fahrzeug auf einem Stellplatz abgestellt wird und misst, ob und wann die ausgeschriebene Höchstparkdauer überschritten wird“, erklärt ein Unternehmenssprecher von Park & Control auf Anfrage. Auf dem Lidl-Parkplatz ist die Höchstdauer mit 60 Minuten festgelegt. „Wir gewähren zusätzlich eine Karenzzeit von weiteren zehn Minuten“, erklärte der Park & Contol-Sprecher. Ist die Höchstparkdauer überschritten, „meldet der Sensor dies an die Cloud. Park & Control kann daraufhin entsprechend reagieren“.
Ein Mitarbeiter des Dienstleisters kann auf seinem Display die Parkplatznummer sehen und gezielt den Stellplatz mit dem entsprechenden Fahrzeug ansteuern. Um dies zu erleichtern, sind die 66 Stellflächen auf dem Lidl-Parkplatz durchnummeriert worden.
„Die Sensoren speichern keinerlei personenbezogene Daten. Der Sensor auf der Stellfläche misst lediglich den Zeitpunkt, sobald ein Auto auf diesem steht. Diese Daten werden darüber hinausgehend auch nicht gespeichert“ betont der Unternehmenssprecher.
Das Verfahren werfe „keine besonderen datenschutzrechtlichen Probleme auf“, reagierte Andreas Schneider, Sprecher des Sächsischen Datenschutzbeauftragten, auf eine entsprechende Anfrage. „Vielmehr wird dem überwachenden Unternehmen eine Meldung übermittelt, wenn die Zeitgrenze überschritten wird.
Erst nach Eintreffen der Bediensteten des Parkraumbewirtschaftungsuntern
Wenig kundenfreundlich ist der Zugang zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, auf die auf den Schildern hingewiesen wird. Auf dem Parkplatz an der Leipziger Straße sind diese in der Zufahrt auf einem Schild veröffentlicht. Man muss sie dort lesen, weil sie auf der Homepage des Unternehmens Park & Control nicht zu finden sind. Eine Nachfrage unter der Service-Hotline ergab lediglich, dass man sich die AGB per Mail schicken lassen kann. Auch im Lidl-Markt liegen sie nicht aus.
Ob die sensorgestützte Parkplatzbewirtschaftung langfristig auch eine Lösung für Dauerparker wird, ist derzeit noch offen. Immer wieder wird zum Beispiel die Frage nach der Nutzung von Supermarkt-Parkflächen in den Nachtstunden gefragt. Bei Park & Control wird dies zumindest geprüft. „Eine Lösung für Dauerparker, die Parkplätze gegen eine festgeschriebene Gebühr buchen, ist auch auf Stellplätzen mit der Sensortechnologie angedacht. Hierzu gibt es aber bislang noch keine Details, wann und wie das Angebot technisch realisiert wird“, erklärte der Unternehmenssprecher und fügte hinzu. Ob Dauerparkplätze auf privaten Flächen angeboten werden sei „abhängig von den Wünschen unserer Auftraggeber“.
Das Unternehmen Park & Control bewirtschaftet derzeit vier Parkplätze in Dresden. Die Sensortechnologie wird jetzt auf dem Lidl-Parkplatz in der Leipziger Straße eingeführt, auf dem in der Chemnitzer Straße wurde die Kontrolle der Parkdauer bereits im September 2018 umgestellt.
14 Kommentare zu “Parkdauer auf dem Lidl-Parkplatz Leipziger Straße jetzt „sensorüberwacht“”
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Ein weiterer Grund bei Lidl auf der Leipziger Straße nicht mehr einzukaufen. Es gibt ja genug andere Märkte in Dresden, die diesen Schwachsinn nicht unterstützen.
Ich glaube der Großteil der Leute, die dort länger oder über Nacht parken, machen das nicht aus Spaß an der Freude. Durch ständige Bauarbeiten und dem zugekleistere jedes Stückchens, wo man sein Fahrzeug abstellen konnte, fehlen zig Parkplätze. Ja klar, gleich kommen wieder die Leute um die Ecke, die meinen man brauche in Pieschen kein Auto. Aber nicht jeder hat seinen Arbeitsplatz um die Ecke oder gar in Dresden selbst. Und da die Taktung zwischen Bussen, S-Bahnen und Co immernoch nicht klappen, ist das für viele keine Alternative. Alle bisherigen Pläne für irgendwelche Parkhäuser wurden ja auch regelmäßig abgeschmettert.
Toll geschrieben👍👍👍
Das ist genau der Punkt. Viele denken es geht nur entweder oder. Nur so als Beispiel, es gibt in der Nähe des Elbe-Parks einen P+R-Parkplatz, der ist fast immer leer. Dort gibt es überdachte Fahrradstellplätze und es fahren genügend Busse und Bahnen hin. Von dort aus ist man z.B. sofort auf der Autobahn und nein, das ist nicht der einzige P+R-Parkplatz in Dresden.
Es hindert dich also niemand daran mit verschiedenen Verkehrsmitteln in Kombination zur Arbeit zu kommen.
Das Problem mit Parkhäusern ist dass sie da wo sie existieren, halt auch nicht verwendet werden. Die Leute suchen lieber weiter nach einem „kostenlosen“ Platz ihre Karre abzustellen – im Zweifel dann halt auch entgegen StVO oder privater Eigentümer.
Mehr Parkplätze hat noch nie zu weniger Parkplatzmangel geführt – zumindest nicht bevor man nicht die ganze Stadt planiert hat.
@Linna: was haben ständige Bauarbeiten, der Arbeitsplatz „nicht um die Ecke“ oder die Bus/S-Bahntaktung mit dem Einkaufen bei LIDL zutun?¿
Die Parrkplätze sind zweckgebunden für Einkäufer/innen und es ist unerheblich, ob draußen auf der Straße eine Baustelle ist oder nicht…
Rücksicht steht bei Ihnen auch nur im Duden unter R?
@Linna meinen sie die Rücksicht auf das Eigentum anderer (hier Lidl), oder eher auf die eigene Geldbörse, um ja nicht selbst einen Parkplatz oder eine Garage kaufen zu müssen?
Richtig so!
@ Dr. Azrael Tod, einen Parkplatz oder eine Garage kaufen? LOL, ja wo denn? Die meisten Garagen wurden…richtig, für Häuser abgerissen, nur das in den Häusern wieder Leute wohnen, die wahrscheinlich ein Auto haben.
Und ja, als Dresdner Bewohner stelle ich mein Auto auf den P+R um dann mit Bus und Bahn in Dresden zu meiner Wohnung zu kommen, während die Leute von außerhalb eben diesen P+R nicht nutzen und alles zustellen?
Solange man in Dresden nicht endlich mit dem Rad von A nach B kommt, ohne das man dabei ständig auf die Hauptstraße ohne Radwege ausweichen muss, ist das Harakiri. Ebenso die meist völlig überfüllten Busse und Bahnen, wo es scheinbar nie möglich ist, dass Verstärkerbusse kommen.
Ah.. die Bösen von außerhalb! Eine Neiddebatte also – keine weiteren Fragen,
@ Dr. Azreal Tod, na Sie sind ja flink mit der Meinungsbildung, meinen Respekt. Kann ich also davon ausgehen, dass SIe kein Fahrzeug besitzen und nicht darauf angewiesen sind?
Heh‘ Kommt natürlich ein ad Personam – wie unerwartet.
und wie wäre meine Meinung (Dass PKW in der Innenstadt übermäßig bevorzugt werden, die meisten Nutzer sich asozial verhalten und man auch prima ohne klar kommt) denn relevanter?
Wenn ich keinen PKW habe, bestätige ich offensichtlich schon mal meinen Punkt dass es auch ohne geht.
Und in der Tat besitze ich selbst keinen – nutze unregelmäßig (1-4x pro Monat) TeilAuto (was automatisch einen Stellplatz mitbringt) und bin hauptsächlich per ÖPNV, Fahrrad und Tretroller unterwegs. Ich miete allerdings in der unmittelbaren Nähe meiner Wohnung eine Garage – da sind auch noch welche frei, Leute scheinen das nicht zu nutzen.
Und nein, meine Frau hat auch keinen PKW und mein Kleinkind natürlich auch nicht. Man braucht das in der Stadt einfach nicht unbedingt.
Lidl Leipziger Straße wird damit boykottiert,denn so eine „Kundenfreundlichkeit“ werde ich persönlich definitiv NICHT unterstützen