Mit Pia Barkow und Norbert Engemaier führen im Pieschener Wahlkreis 3 zwei Stadträte die Liste der Partei Die Linke für die Wahl zum neuen Stadtrat an. 2014 hatte die Partei mit 22,1 Prozent der Stimmen hier das zweibeste Ergebnis hinter der CDU (24 Prozent) erzielt. Für den Stadtbezirksbeirat kandidieren mit Heidrun Angermann und Maurice Devantier ebenfalls zwei Bewerber auf den ersten beiden Plätzen, die bereits in dem Gremium sitzen.
Für Pia Barkow waren die letzten Wochen im Stadtrat voll von Überraschungen. Weil drei Mitglieder aus der SPD-Fraktion ausgetreten waren, gab es keine rot-grün-rote Mehrheit mehr. „Plötzlich war alles egal. Die Mehrheit war weg. Und das zwei Wochen vor der Abstimmung über den Doppelhaushalt 2019/20. Die Ergebnisse vieler Gespräche zur Sicherung von Projekten im kulturellen und sozialen Bereich waren zunichte gemacht“, blickt sie zurück. Einiges davon konnte jetzt bei der Mittelvergabe aus der Liquditätsreserve gerettet werden. So habe man zum Beispiel die Hebammenförderung und Mittel für das Societätstheater sichern können. Das meiste jedoch „ging den Bach runter“.
Rückblickend findet sie, dass die Kooperation von Linken, Grünen, SPD und Piraten seit 2014 gut funktioniert habe. „Es war ein stabiles und verlässliches Bündnis“, betonte sie. Neben wichtigen Kooperationsprojekten wie die Sanierung der Königsbrücker Straße, die Überarbeitung des Masterplanes Leipziger Vorstadt, eine neue Woba, mehr Rechte für die Stadtteilvertretungen oder ein Radverkehrskonzept habe jede Fraktion die Möglichkeit gehabt, für eigene Schwerpunkte auch andere Mehrheiten zu finden. So habe es die SPD zum Beispiel mit dem Narrenhäusel gemacht. Hier hatte sie in der CDU Verbündete gefunden.
Dennoch, so Barkow, könne sie wechselnden Mehrheiten wie in den letzten Wochen nicht so viel abgewinnen. Gerade im sozialen Bereich oder in Gleichstellungsfragen, wo sie sich besonders engagiere, sei die Grundhaltung von Linke und der Dresdner CDU so verschieden, dass hier kaum gemeinsame Mehrheiten zustande kämen.
Pia Barkow ist vor einigen Jahren von der Dresdner Neustadt nach Pieschen gezogen und lebt jetzt hier mit ihrem Lebensgefährten und einer zweijährigen Tochter. „Mir hat die gute Durchmischung hier gefallen. Und der unaufgeregte Umgang miteinander von allen Seiten“, sagt sie. Sie wolle gern mit ihren Mitteln im Stadtrat dafür sorgen, dass dies noch lange so bleibt. „Dazu gehört auch, dass wir die Verdrängung der Alteingessenen verhindern müssen“. So sei es ein Erfolg in den vergangenen Jahren gewesen, dass bei großen Wohnungsbauprojekten eine Sozialquote durchgesetzt werden konnte. Es wäre gut, wenn sich die vielen Träger der sozialen Arbeit deutlicher im Leben der Stadtteile zeigen würden, findet sie.
Stadtratswahl, Wahlkreis 3, Kandidatenliste Die Linke:
- Pia Barkow
- Norbert Engemaier
- Sarah Wiedermann
- Maurice Devantier
- Ruth Elsner
- Joachim Adolphi
- Jana Neveling
- Michael Heine
- Susanne Scholz-Karas
- Pieter Hofmann
Im 19-köpfigen Stadtbezirksbeirat ist Die Linke mit vier Sitzen vertreten. Heidrun Angermann und Maurice Devantier gehören dazu. Mit Jana Neveling, Jakob Müschen und Ruht Elsner folgen ihnen drei Kandidaten, die bisher nicht in der Stadtteil-Vertretung sitzen. Die beiden derzeitigen Stadtbezirksbeiratsmitglieder Falk Gnilka und Jan-Robert Karas finden sich auf den Plätzen 12 und 16 in der Liste wieder.
Die Wahlen für den Stadtrat und erstmals für den Stadtbezirksbeirat finden am 26. Mai parallel mit der Wahl zum Europaparlament statt.
- Heidrun Angermann
- Maurice Devantier
- Jana Neveling
- Jakob Müschen
- Ruth Elsner
- Joachim Adolphi
- Nicole Adler
- Michael Heine
- Claudia Hoffmann
- Max Pagenkopf
- Diana Kotte
- Falk Gnilka
- Sarah Wiedermann
- Pieter Hofmann
- Anja Eichhorn
- Jan-Robert Karas
- Cornelia Thate
- Helga Brand-Kästel
- Michael Rammler
- Pia Barkow
- Julian Duschek
- Stephanie Schneider
- Roberto Kemmler
- Anne Kretschmar
- Manfred Puschendorf
- Martina Große
- Javier Brunet
- Susann Scholz-Karas
- Frank Goethe