Das Dresdner Unternehmen Gamma Immobilien entwickelt an der Kötzschenbroder Straße ein 1,5 Hektar großes Areal zwischen Herbststraße und Franz-Lehmann-Straße zu einem Wohngebiet mit voraussichtlich 16 Neubauten. Die ersten drei Mehrfamilienhäuser mit 30 Wohnungen entstehen derzeit entlang der Herbststraße. Für weitere drei Mehrfamilienhäuser hat die Stadt im Juni 2019 die Baugenehmigung erteilt. Sie sollen an der Kötzschenbroder Straße errichtet werden und die dort stehende Medienvilla einrahmen. Gleichzeitig ist hier ein attraktiver Eingangsbereich in das neue Wohnquartier vorgesehen. In den drei Häusern plant der Investor 29 Wohneinheiten mit der gleichen Anzahl an Stellplätzen für Autos in einer gemeinsamen Tiefgarage.
Für die Gestaltung der drei Häuser hatte sich Gamma Immobilien zu einem Architektenwettbewerb bereit erklärt. „Es gibt Investoren, die merken, dass es auch für sie ganz schön sein kann, wenn sie sich auf einen solchen Wettbewerb einlassen“, lautete damals der Kommentar von Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Unter drei Entwürfen von Büros aus Leizpig und Dresden wählte eine Jury das Konzept der behet bondzio lin architekten aus Leipzig zum Sieger. Auf deren Homepage heißt es dazu: „Der Reiz des Grundstücks liegt neben seiner Elblage in dem Nebeneinander von moderner Architektur der Neubauten und dem vorhandenen Baudenkmal Kötzschenbroder Straße 26. Mit dem leichten Rücksprung zur Bauflucht des Denkmals fungiert die neue Bebauung wie ein Passepartout für die ‚alte Villa‘ und betont deren Bedeutung für den Ort. Die Aufnahme der zweigeschossigen Traufe und der ruhige Rhythmus der Neubaufassaden unterstützen diese Wirkung.“ Aus allen Wohnungen soll es einen uneingeschränkten Ausblick auf die Elbe geben.
- Architektenwettbewerb – Siegerbeitrag von behet bondzio lin Architekten
- Architektenwettbewerb – Konzept von TSSB Architekten Ingenieure
- Architektenwettbewerb – Konzept von Klettarchitekten
- Gamma Immobilien über die Gründerzeitvilla in der Franz-Lehmann-Straße
- Bauarbeiten auf dem ehemaligen Kofa-Gelände
- Über die Geschichte des Elektroschaltgerätewerkes
Architekt Roland Bondzio, einer der drei Geschäftsführer bei behet bondzio lin Architekten, wollte sich zu dem konkreten Projekt nicht äußern, ist aber trotz erheblicher Kosten für die teilnehmenden Büros ein großer Anhänger von Architektenwettbewerben. „Diese sorgen noch einmal für einen besonderen Ansporn bei allen Beteiligten. Wettbewerbe sind inzwischen ein bewährtes Verfahren bei der Entwicklung der Baukultur“, sagte er im Gespräch. Die Ergebnisse kämen allen zugute.
Neben den drei Mehrfamilienhäusern an der Herbststraße und den drei weiteren an der Kötzschenbroder Straße zeigen die Wettbewerbsentwürfe weitere zehn Gebäude im Innenbereich des Areals. Als Redaktion des Onlinejournals Pieschen Aktuell hätten wir in dem Beitrag gern Erläuterungen des Investors Gamma Immobilien ergänzt. Leider ist trotz mehrfacher Anrufe und auf Aufforderung zugeschickter Mails mit Fragen bisher kein Gespräch zustande gekommen. Viele Anfragen von Leserinnen und Lesern in unserer Redaktion zeugen vom großen Interesse an den Plänen für das Areal.
Neben der Medienvilla gehört ein weiteres Kulturdenkmal zu dem Wohnareal – die Fabrikantenvilla in der Franz-Lehmann-Straße 5. „In der Gründerzeitvilla entstehen sechs Wohnungen für traditionelles Wohnen mit modernen Grundrissen“, heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Sie seien bereits verkauft, ist dort ebenfalls zu lesen. Offenbar an Investoren, denn auf einer jüngst aufgestellten Bautafel vor der Villa wird jetzt um Mieter geworben.
Das Grundstück, das Gamma Immobilien zu einem Wohnquartier entwickelt, war früher ein Industriestandort. Hier befanden sich die Konservenfabrik VEB Kofa Dresden und der VEB Elektroschaltgeräte Dresden. Von der Konservenfabrik, deren Produktionsgebäude Mitte der 90er Jahre abgerissen wurden, ist nur noch die Medienvilla in der Kötzschenbroder Straße 26 auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück übrig geblieben. Die verfallenen Gebäude des ehemaligen Elektroschaltgeräte-Werkes sind 2018 zu Beginn der Bauarbeiten abgerissen worden.
4 Meinungen zu “Kötzschenbroder Straße: Baugenehmigung für weitere drei Mehrfamilienhäuser”
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O je.. und der „Preis der Häßlichkeit“ geht an…..
Schade das keine Gebäude mehr enstehen, welche sich wirklich dem Umfeld und dem Auge des Betrachters harmonisch einfügen.
Unsere schöne Stadt wird so langsam mit häßlichen grauen Betonblöcken verschandelt. Wir können wirklich froh sein, daß unsere Vorfahren ein gewisses Maß an Ästhetik hatten.
Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.
Mich stoßen eher unsägliche, altbackene, heute unnötige Giebeldächer, mit den immer gleichen an ca. 1900 erdachten orientieren Fronten, ab. Früher wusste man nicht, wie man anderweitig mit Regen und Schnee umgehen sollte, heute können wir das glücklicherweise besser; so dass man wunderschöne, begrünte Flachdächer bauen kann.
Sehr „schön“ alles zupflastern. Nur keine Grünflächen entstehen lassen, die bringen ja keinen Profit. Seit Jahren nur noch Baulärm und Dreck.
Ein Blick auf die Seite: https://tssb.de/portfolio/koetzschenbroder-strasse/ zeigt wie es mal aussieht.
Nur an das soziale Umfeld wird nicht gedacht, z.B. Supermarkt, Spielplatz