Pieschener Melodien Winter

e-Petition von Anwohnern gegen Durchgangsverkehr in Pieschener Melodien

Mit einer Petition wollen Anwohner und Eltern ein Durchfahrtsverbot für die Pieschener Melodien erreichen. Noch bis Ende April können sich Unterstützer auf dem Onlineportal der Stadt Dresden dem Anliegen anschließen. 36 Mal ist die e-Petition bisher unterzeichnet worden.

Die „Möglichkeiten zur Durchfahrt sind nach unserer Meinung ein enormes Sicherheitsrisiko für die dort spielenden Kinder. Besonders in der ‚Kernzone‘ sind Kinder, die vom Hügel mit den Trampolinen in Richtung Rosa-Steinhart-Straße laufen oder rollen, für einen in Richtung Konkordienstraße fahrenden Autofahrer kaum zu sehen. Selbst das Einhalten der vorgegebenen Schrittgeschwindigkeit verbessert die Sichtbarkeit gerade sehr kleiner Kinder nicht“, heißt es in der Begründung der Petition.

Als Maßnahmen zur Verbesserung der jetzigen Lage schlagen die Einreicher der Petition vor, dass Poller am Hedwig-Langner-Weg und der Rosa-Steinhart-Straße angebracht werden. Diese sollten von Rettungsfahrzeugen entfernt werden können. Ergänzend könnten Verkehrszeichen für „Sackgasse” an den Schildern „Verkehrsberuhigter Bereich“ angebracht werden. Eine Zufahrt zu den Parkplätzen im Areal sollte sichergestellt bleiben.

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Aukai und Ensemble im Parkhotel


Zur Eröffnung der Pieschener Melodien im Mai 2017 hatte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) die Idee gelobt, mit einem gemeinsamen Stadtraum, shared space genannt, zu experimentieren. Das deutsche Verkehrsrecht kennt keinen shared space, sagte er und sei auf den Verlauf des Experimentes gespannt. Knapp zwei Jahre später regt ich nun Widerstand gegen die gleichberechtigte Nutzung der Wege durch alle Verkehrsteilnehmer.

Bereits im Dezember hatten wir von den Sorgen der Eltern über den zunehmenden Verkehr in den Pieschener Melodien berichtet. Damals wurde vermutet, dass ein Grund dafür die Sperrung der Konkordienstraße sei. Dort werden gerade die Rohre für die neue Fernwärmetrasse verlegt.

13 Meinungen zu “e-Petition von Anwohnern gegen Durchgangsverkehr in Pieschener Melodien

  1. Das Schlimmste daran: niemand hat eine sinnvolle Begründung warum da überhaupt PKW durchfahren dürfen sollten. Es gibt ja nun wirklich genug Straßen ringsrum für den Durchgangsverkehr.

    Parkplätze? Warum sollte es darauf einen Anspruch geben? In unseren Städten brauchen PKW eh schon viel zu viel Platz. Aber selbst da hätte man ja an Anfang/Ende welche hinwerfen können – bedeutet nicht dass man durch fahren können muss.

  2. Helmut Liu sagt:

    Ich bin ebenfalls für ein Durchfahrtverbot für Pkw. Ich beobachtete, dass viele der Autofahrer diesen ‚Schleichweg‘ entweder vom oder zum Lidl Parkplatz nutzen, oder aber um auf die Leipziger Straße zu fahren. Eine einfache Möglichkeit wäre, die Zufahrt zum Lidl Parkplatz, durch das Einsetzen eines zusätzlichen Pfostens zur Parkplatzeinfahrt zu verhindern.

  3. Ralf sagt:

    Das sollte nochmal betrachtet werden, wenn die Gehestraße (ist inzwischen vorbei) und die Konkordienstraße nicht mehr gesperrt sind.

    • Einer zeitweiligen Öffnung, wegen Baumaßnahmen an anderer Stelle, steht eine grundsätzliche Schließung natürlich nicht entgegen. Das hat mit dem Thema nicht viel zu tun.

      Auch wenn ich nicht sehe warum Leute nicht stattdessen über Bürgerstraße oder Leipziger ausweichen können sollten. (Und die Gehestraße ist ja wie bereits selbst bemerkt wieder offen – also überhaupt nicht mehr von Belang)

  4. Dieter Schmitz sagt:

    Dass seitens einer Verwaltung Ideen entwickelt werden dient der Entwicklung einer Gesellschaft. Von der Möglichkeit von Experimenten im öffentlichen Verkehrsraum ist mir nichts bekannt. Eine diesbezügliche Anfrage seitens der Verwaltungsbehörde an die TU, Fachbereich Verkehr, wäre wohl zurückgewiesen worden. Durch die Wissenschaft begleitete Versuche an Menschen unterliegen strikten Bedingungen, setzen das schriftliche Einverständnis der Beteiligten voraus. Die Probanden sind auf zu erwartende Folgen hinzuweisen, Haftungsfragen zu klären. Mal schnell ein paar Schilder aufstellen, deren (formalrechtliche) Bedeutung in Frage stellen, und auf Sonnenschein zu hoffen, ist, vorsichtig formuliert, als Eiertanz zu bezeichnen.

    Auf welcher rechtlichen Grundlage soll im Falle eines Personenschadens ein einfacher Amtsrichter eine Entscheidung treffen und diese rechtssicher begründen? Auf die vorliegende Beschilderung und einer ganzen Reihe von vorliegenden Grundsatzurteilen diese betreffend? Oder auf das, was der Baubürgermeister vor sich hin fabuliert?

    Gefährdet werden hier kleine Kinder, die Schwachen in der Gesellschaft. Vor vielen Schulen und Kindergärten wird die StVO genutzt zum Schutz der Betroffenen. Hier wird das Recht auf Unversehrtheit mit dem Recht auf ein Parkplatzangebot sowie der freien Durchfahrt gleichgesetzt. Mit einer solchen Stadtpolitik können sich selbst eher unbegabte Rechtsanwälte dumm und dämlich verdienen. Auf Kosten der Steuerzahler, diese haften letzten Endes.

    Eine weitere Frage betrifft die Kontrollierbarkeit sowie deren Durchführung. Weder die Sächsische Polizei noch die für den ruhenden Verkehr zuständigen Einsatzkräfte verfügen über hinreichende Rechtskenntnisse. Wie denn auch, da werden Verkehrszeichen verwendet die mal eben so ungefähr an das angedachte Ziel heran reichen. Der Personalstand und die zur Verfügung stehende Technik lassen eine Überwachung weder präventiv noch akut zu.

    Auffällig ist ebenso dass eine Baubehörde sich Kompetenzen anmaßt die nicht in deren Zuständigkeiten fallen. An dieser Stelle ist die Genehmigungsbehörde sowie das Ordnungsamt gefragt.

  5. Max sagt:

    Zu beachten ist auch, dass die Beleuchtungsanlage dieses Projektes ausschließlich für den Verkehr freigegebene Wege vorgesehen ist. Also genau für die Teilnehmer, welche sowieso schon eine Lichtanlage besitzen. Der Bereich der Spielanlage selbst bleibt hingegen dunkel, keine einzige Lampe wird zur Beleuchtung derer eingesetzt.
    Somit können spielende Kinder aus dem dunklen Bereich, welche damit vorher nicht gesehen werden, die Straße kreuzen.
    Darin sieht man die planerischen Fähigkeiten aller Beteiligten an diesem Projekt: null Verständnis für die eigentliche Aufgabe.

    Einher geht diese Entwicklung mit allen Ampelschaltungen im direkten Umkreis, bei keiner dieser Ampelanlagen schafft es ein normaler Mensch die Ampel zu überqueren ohne vorher das rote Licht zu sehen. Was eine ältere Dame dann macht, wenn sie mitten auf der Straße steht und der Verkehr wieder rollen will?

    Auch verstehe ich nicht warum Fußgängerampeln zum Wochenende abgeschaltet werden müssen, siehe Bürgerstraße. Ist uns der sichere Übergang am Wochenende nicht wichtig?

    • Ampelschaltungen… don’t get me started!

      Die Wartezeiten an der Leipziger sind absurd. Also nicht nur dass an vielen Kreuzungen einfach Ampeln komplett fehlen (z.B. Puschkinplatz – für DVB-Fahrgäste die Richtung Kirche/neuer Schulbau/Schlachthof wollen), dort wo es Ampeln gibt schaltet diese trotzdem fast nur dann auf Rot wenn gerade die Straßenbahn im 5-Min-Takt daneben steht.

      Das ist viel zu lang als dass z.B. Kinder so viel Gedult aufbringen würden und für aussteigende Fahrgäste ist die Gewissheit „es wurde gerade rot, ich muss mindestens 2min warten“ auch eine grandiose Motivation diese Ampeln zu verwenden.

      Wer so Infrastruktur plant, sollte es lieber gleich lassen. Der Schaden durch eine schlecht funktionierende Ampel ist weit größer als ihr Nutzen.

    • Georg, der Altpieschner sagt:

      Wenn Du im Dunkeln nichts mehr siehst, brauchst Du auch nicht mehr dort spielen. Es sei denn, Du spielst Blinde Kuh …

    • > Wenn Du im Dunkeln nichts mehr siehst, brauchst Du auch nicht mehr dort spielen

      Eine Ausrede die man sich unbedingt notieren sollte, für den Fall dass man wirklich mal ein Kind überfährt!

      Wer so argumentiert, glaubt auch dass Radfahrer keine Beleuchtung bräuchten, weil sie ja in der Innenstadt selbst genug sehen?

    • Herr Lehmann sagt:

      @ Hr. Dr Tod:
      in Bezugnahme auf die „fehlende“ Ampel am Puschkinplatz:
      Ich hab es gerade mal grob gemessen, über die Ampel (127m) oder vor der Tram über die Strasse (49m) ergibt sich ein Mehrweg von 78m. Das ist lustigerweise genau die Entfernung zwischen Ampelübergang und Strassenüberquerung (78m).
      Aber stimmt, 78m hinter der Ampel noch eine Ampel wäre schon witzig ;)
      Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Baustellenampel an selber Stelle.

  6. luttl sagt:

    Gut das es bei der Petition um die Sicherheit der Kinder gehen soll und es sind bestimmt auch die, die dann tgl. vor Schulen und Kindergärten ein Chaos veranstalten, siehe Moritzburger Str./Konkordienstr. wo die Kreuzung zugeparkt wird. Da interessiert keinen mehr die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer!!!!
    Und braucht wirklich jemand ernsthaft am Wochenende eine Ampel auf der Bürgerstraße??? Wie kommt ihr denn jetzt über z.b.die Wurzener Str., Rehefelder Str…… ohne Ampel? Einfach lächerlich

  7. Jojo sagt:

    Sicher müssen Autos nicht zwingend durchfahren. Jedoch sind verkehrsberuhigte Bereiche nicht neu und funktionieren in vielen Bereichen. Wenn ich entscheiden müsste, würde ich auch nein zur Durchfahrt sagen. Ich finde es aber viel Ekliger, dass die Spielgeräte sehr oft von Hunden als Toilette benutzt werden und unsere Kinder dann dort spielen. Wird es auch eine Petition gegen die öffentliche Hundetoilette geben? Meine Tochter ist erst letzte Woche in so eine wunderbare „Tretmiene“ getreten. ?

  8. 404 - Bürger not found sagt:

    Das Problem in den „Pieschener Melodien“ ist nach meiner Wahrnehmung hauptsächlich, dass sich motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht an die für eine verkehrsberuhigte Zone vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halten.
    Um eines klarzustellen: Auch ich befürworte die vollständige Sperrung für den Durchfahrtsverkehr, bin aber der Meinung, dass sich diese – sofern sie überhaupt durchzusetzen ist – nicht lange halten lassen wird, sobald sich die Baulücken zu schließen beginnen.
    Spätestens dann wird hier wieder eine „Spielstraße“ eingerichtet und das alte Problem kommt zurück.
    Da hilft meiner Meinung nach – heute und in Zukunft – nur eine enge Verkehrsüberwachung durch die Polizei und – da die Personalressourcen unserer Ordnungshüter dauerstrapaziert sind – durch engagierte Erwachsene, die sich auch mal trauen, ein Fahrzeug anzuhalten und den Fahrer (freundlich!) auf seine überhöhte Geschwindigkeit aufmerksam zu machen. Auch auf die Gefahr hin, dass man sich hin und wieder als „Hilfssheriff“ bepöbeln lassen muss…

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