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Stadt prüft drei alternative Standorte für einen Globus SB-Markt

Die Stadtverwaltung prüft derzeit drei alternative Standorte für einen Globus SB-Markt. Mit den Vertretern des Unternehmens Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co.KG wurde Stillschweigen zu den konkreten Standortvorschlägen vereinbart“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf eine Anfrage von André Schollbach, Linke-Fraktionschef im Stadtrat. Als Grund führt Hilbert an, dass sich die entsprechenden Grundstücke in Privatbesitz befänden und eine frühe öffentliche Diskussion „zu einer erheblichen spekulativen Erhöhung der Grundstückspreise führen würde“. Eigentlich sollte die Prüfung von alternativen Standorten für einen Globus SB-Markt bis Ende 2017 abgeschlossen sein. „Die geplante Information des Stadtrates wird sich verschieben“, so Hilbert weiter.

Der Stadtrat hatte im März 2014 mit den Stimmen von CDU, FDP und Bündnis Freie Bürger den Aufstellungsbeschluss für einen Globus SB-Markt am alten Leipziger Bahnhof verabschiedet. Nach den Kommunalwahlen im Mai 2014 stellten Linke, Grüne, SPD und Piraten mit ihrer Mehrheit die Weichen im Masterplangebiet Leipziger Vorstadt neu. Großflächiger Einzelhandel wir ein Globus-Markt ist seitdem an diesem Standort nicht vorgesehen. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, diese widersprüchliche Beschlusslage aufzuheben.

Die im November 2017 vom Stadtrat beauftragte Studie zu den Potentialen und Restriktionen für das Areal am alten Leipziger Bahnhof soll vor allem die Frage nach den Möglichkeiten des Wohnungsbaus auf der Fläche beantworten. Oberbürgermeister Hilbert kündigte jetzt an, über die Ergebnisse Ende Februar zu informieren. „Noch im Dezember 2017 wurde ein städtebaulicher Entwurf, gekoppelt an eine schallschutztechnische Machbarkeitsuntersuchung beauftragt“, hat Hilbert auf eine entsprechende Anfrage geantwortet.

Einige Stadträte der Linke-Fraktion sind vom Wohnungsbau am Leipziger Bahnhof nicht überzeugt. Weil die rot-grün-rote Stadtratskooperation aber alle ihre Stimmen braucht, um eine Mehrheit für die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses für den Globus SB-Markt zu erreichen, müssen vor diese Zweifler aus der Linke-Fraktion überzeugt werden. Darum wurde die Studie in Auftrag gegeben.

Gleichzeitig fordern einige Linke-Stadträte, wenn auch nicht öffentlich, dass erst ein neuer Aufstellungsbeschluss für einen Globus SB-Markt an einem anderen Standort das derzeitige Dilemma lösen könne. Es ist demnach offen, ob die Ende Februar erwarteten Ergebnisse der Studie bereits für klare Fronten sorgen. Auch Schollbach stellt in seinem Kommentar zu den Antworten des Oberbürgermeisters diesen Zusammenhang her. „Es ist zu begrüßen, dass die Stadtverwaltung intensiv an der Umsetzung der gefassten Beschlüsse arbeitet. Mein Eindruck ist, dass eine Lösung für die Problematik am Alten Leipziger Bahnhof durchaus möglich ist. Wenn dieser Standort für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden kann und ein geeigneter Alternativstandort für das Unternehmen Globus gefunden wird, könnten mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Darauf arbeiten wir Schritt für Schritt hin.“

2 Kommentare zu “Stadt prüft drei alternative Standorte für einen Globus SB-Markt

  1. Pjetr sagt:

    Ich verstehe ehrlich nicht wie man jahrelang so eine Politik betreiben kann, die dann zu solchen Versteifungen führt. Hat man mit allen demokratischen Mitteln die Bevölkerung die in dem betreffenden Viertel leben gefragt was diese sich denn an diesem Platz vorstellen würden oder macht man wieder Politik über die Köpfe der Menschen? Wohl eher letzteres. Ich kann mir nicht vorstellen, angesichts der sozialen Lage in Dresden, dass wir einen Megabaumarkt brauchen mitten in der Innenstadt. Zumal ein Konsumtempel wohl kaum kulturell, sozial oder politisch zum Stadtbild beitragen kann. Ein neuer Platz zum leben und wohnen wohl schon eher.

  2. Marco sagt:

    Es sollte ja kein Megabaumarkt werden, Globus handelt auch mit Lebensmitteln. Aber trotzdem, sowas braucht dort kein Mensch. Nur ist es wieder typisch für DD, das sich Dinge Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte hinziehen, hier wird seit 1990 NUR Partei- anstelle vernünftiger Lokalpolitik gemacht!!! :-(