Am Donnerstag eröffnet Paul Barsch seine Ausstellung „Adern auf der Stirn“. Bereits zum fünften Mal hat die Galerie Schimmel Projects – Art Centre Dresden in dem auffälligen Haus auf der Ecke Riesaer Straße / Großenhainer Straßen Künstler eingeladen, ihre neuesten Werke zu zeigen. Ins Leben gerufen haben den Ausstellungsort zwei Kunststudenten der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Philipp Raphael Putzer kommt aus dem Südtirol in Italien und Rasmus Roos Lindquist aus Dänemark. „Wir wollen eine internationale Plattform für junge und experimentelle zeitgenössische Kunst entwickeln“, erzählen die beiden. Bisher hätten schon Künstler aus Dänemark, der Schweiz, Südkorea, Frankreich und Finnland ihre Werke gezeigt. „Paul Barsch ist unser erster deutscher Künstler“, sagt Lindquist. Zudem habe man bereits Kontakte zu Galerien in Malmö und in Düsseldorf geknüpft.
Wir haben hier eine schönen Ausstellungsraum gefunden, erklärt Putzer. Die 100 Quadratmeter großen Räume hätte hohe Decken, die Lage sei sehr gut, in der Nähe gebe es Nahverkehrs-Haltestellen und im Zentralwerk würden viele Künstler arbeiten. Gut vorstellen könne man sich auch Kontakte zum Pestalozzi-Gymnasium gegenüber. „Aber das braucht Zeit. Wir wollen gern hier im Stadtteil gute Verbindungen aufbauen“, meint Putzer und drückt die Hoffnung der beiden Studenten aus, dass die Galerie auf Interesse im Umfeld stößt. „Bei uns geht es nicht streng zu. Man kann auch einfach nur vorbeikommen, sich in einen Sessel setzen und Bücher aus der bereits stattlichen Auswahl an Kunstliteratur lesen“, erläutert Philipp Raphael Putzer, der selbst in Pieschen eine Wohnung gefunden hat. Zunächst habe man das Galerie-Projekt auf ein Jahr beschränkt. „Aber wir hoffen, dass es dann so gut etabliert ist, dass wir weitermachen können“, sagt Lindquist. Bis September seien die Ausstellungen bereits durchgeplant. Die Künstler hätten zehn Tage Zeit für ihre Präsentationen, danach sei eine Woche Pause.
Paul Barsch – Istanbul, Düsseldorf, Dresden, New York
Während wir reden, ist Paul Barsch dabei, seine Ausstellung aufzubauen. An den weißen Wänden installiert er an Wandträgern für Fernsehgeräte Figuren, die sich anschauen. Die Skulpturen erhalten ihre Farbe erst hier vor Ort. „Nur so bekommen sie eine seidige und samtene Oberfläche“, erklärt der Künstler. Obwohl das eher harmonisch klingt, wird der Betrachter angestrengte und angespannte Gesichter zu sehen bekommen. Daher kommt auch die Idee für den Namen: „Adern auf der Stirn“. Ergänzt wird die Ausstellung mit drei Videoarbeiten. Dabei werde Farbe eine wichtige Rolle spielen. Sowohl beim Licht im Raum als auch in der Arbeit selbst. Aber das müsse man sich schon selber anschauen, meint er und lächelt.
Vor vier Wochen war er mit der Einzelausstellung „Oil Soaked Flannel“ in Istanbul. In der letzten Woche reiste Barsch ins NRW-Forum nach Düsseldorf zur Eröffnung der Ausstellung „Pizza is god“. Die Sammelausstellung hat er als Co-Kurator betreut und sich natürlich auch selbst in die Auseinandersetzung mit dem Kultprodukt Pizza eingemischt. Aber jetzt macht Paul Barsch Zwischenstation in Dresden. Hier hat er nach seinem Studium an der HfBK 2010 die Meisterklasse für neue Medien bei Prof. Lutz Dammbeck abgeschlossen. Ab Juli zieht es ihn dann nach Amerika. „Mit dem wohl begehrtesten Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen“, sagt er und freut sich auf sechs Monate Arbeit in New York.
WAS: Paul Barsch „Adern auf der Stirn“
WANN: 22. Februar bis 4. März, Donnerstag bis Sonntag 14-17 Uhr
Vernissage am 22. Februar 16 bis 22 Uhr
WO: Großenhainer Straße 61-63, Galerie Schimmel Projects, Art Centre Dresden
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