Thomas Markert steht auf dem Hof zwischen der Emmauskirche und dem Pfarrhaus. „Das“, so sagt der Pfarrer der Laurentius-Kirchgemeinde, „ist das eigentlich Neue nach der Sanierung. Kirche und Pfarrhaus sind jetzt durch den Hof, auf dem die uralte Linde steht, miteinander verbunden“. Auch in den schattigen Garten komme man über einen neu angelegten Weg. Am Sonntag will die Gemeinde mit einem Sommerfest die fast abgeschlossene Sanierung des Pfarrhauses feiern. Der Tag wird lang. Nach dem Familiengottesdienst um 11 Uhr und der Eröffnung des Pfarrhauses folgen Führungen, Puppentheater und ab 17 Uhr Fußball im Garten. Nicht selbst gespielt, sondern als Public Viewing: Deutschland gegen Mexiko. „Wir werden alle Spiele der deutschen Mannschaft zeigen“, meint Pfarrer Markert. Gemeinsam mit Florian Reißmann, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, traf er heute letzte Absprachen mit den Handwerkern und kümmerte sich um die Sicherung der noch nicht fertiggestellten Bereiche, damit sich am Sonntag niemand auf der Baustelle verirrt.
Grundmauern und das steinerne Erdgeschoss des Pfarrhauses können bis 1682 zurückverfolgt werden. Obergeschoss und Dachstuhl stammen aus dem Jahr 1802, als das Haus nach einem Brand neu aufgebaut worden war. 2017 begann nach langen Jahren des Verfalls die Sanierung des alten Gebäudes. Die ursprünglich auf 912.000 Euro geschätzten Kosten sind inzwischen auf 1,2 Millionen Euro angestiegen. Grund waren der instabile Giebel, deutlich mehr marode Balken und ein erst spät entdeckter Hausschwamm. An den Sanierungskosten hat sich die Landeskirche mit 300.000 Euro beteiligt. Eigenleistungen, Spenden und Einnahmen aus der Vermietung von zwei Wohnungen sollen die weiteren Baukosten decken. Bisher sind 15.000 Euro an Spenden für das Pfarrhaus eingegangen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Markert. Doch weitere Unterstützung sei erforderlich, um die hohen Mehrkosten zu decken. Ziel sei es, insgesamt 90.000 Euro Spenden zu sammeln.
Markert selbst wird im Pfarrhaus sein Büro und eine Wohnung beziehen. Im Erdgeschoss sind die neuen Gemeinderäume fertiggestellt. Gruppenräume, Küche, Toiletten und ein behindertengerechter Zugang gehören dazu. Die Räume können für die Gemeindearbeit, aber auch für Feiern gemietet werden. Im Gewölbekeller ist ein Partyraum entstanden. „Die Bedingungen für das Leben miteinander in unserer Gemeinde haben sich drastisch verbessert“, freut sich der Pfarrer.
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