Spätsommer und Spätherbst. Genauer will sich André Powilleit von der Profund GmbH noch nicht festlegen. Er ist der Projektleiter für das Wohnungsbauprojekt an der Sternstraße in Mickten. Im Spätsommer, so erklärt er im Gespräch, sollen die Arbeiten an den Erschließungsanlagen beginnen, im Spätherbst sei dann der Start für den ersten, auf der Westseite des Grundstücks liegenden, Bauabschnitt mit 190 Wohnungen geplant.
„Im Abstand von jeweils sechs bis acht Monaten sollen dann die Arbeiten in den Baugebieten 2 und 3 beginnen“, fügt er hinzu. Die Bauzeit sei mit etwa zwanzig Monaten veranschlagt. Wenn die Wohnhäuser fertig gestellt sind, werde im letzten Schritt eine etwa 10.000 Quadratmeter große Grünfläche gestaltet. Sie ist Bestandteil einer sogenannten Landschaftsfuge, die sich durch das gesamte Masterplangebiet Kaditz-Mickten zwischen Elbepark und Flutrinne ziehen wird.
Seit einigen Wochen wird auf dem Areal an der Sternstraße täglich gearbeitet. Wo gerade noch Bäume und Sträucher wild durcheinander wuchsen herrscht jetzt Baufreiheit. „Das war dringend notwendig. So konnte inzwischen die Kampfmitteluntersuchung abgeschlossen werden. Auch war es auf diese Weise möglich, das Gelände erstmals genau zu vermessen“, erläutert Powilleit. Die ersten Anpflanzungen als Ausgleich für die künftigen Bauflächen seien in Kaditz bereits umgesetzt. Insgesamt würde das Unternehmen für Ausgleichsmaßnahmen einen Betrag „in unterer sechsstelliger Höhe“ aufwenden. Die Investitionssumme für das Gesamtvorhaben werde zwischen 95 und 100 Millionen Euro liegen.
Powilleit hat gemeinsam mit Marie Limp, sie ist die Assistentin der Projektleitung, im Oktober 2017 ein Büro an der Leipziger Straße bezogen. Noch vor der Verabschiedung des Satzungsbeschlusses im Stadtrat im Februar 2017 war die Profund Gmbh aus Gera in das Projekt eingestiegen und hatte die Mehrheit an der Sternstraße Dresden Grundstücks GmbH in Freiburg übernommen. Gerade erst wurde der Sitz der Gesellschaft nach Gera verlegt. Sie ist nun Bauherr des Quartiers an der Sternstraße mit 550 Wohnungen.
Die noch unter den Vorgängern, der Dresdner Linear Planungsgesellschaft, ausgehandelten Details des Bauvorhabens wurden übernommen und in dem städtebaulichen Vertrag festgeschrieben. Dazu gehören zum Beispiel die Stellplätze für Carsharing, Optionen für Ladestationen für e-Autos, Fahrradstellplätze, begrünte Flachdächer oder rollstuhlgerechte Wohnungen. Auch ein 300.000-Euro-Anteil an einer künftigen Kindertagesstätte sei bereits bezahlt, sagt der Projektentwickler. Wann und wo die Stadt eine Kita bauen werde, sei noch nicht bekannt.
„Wir haben sozusagen ein Korsett vom vorherigen Investor übernommen. Das müssen wir jetzt mit unseren Bauabsichten in Übereinstimmung bringen“, erläutert Powilleit, warum nicht sofort mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Hochwasser und Bodenverhältnisse seien die schwierigsten Themen gewesen. Man habe darum mit einem „sehr engen Raster bei der Untersuchung der überaus heterogenen Bodenverhältnisse gearbeitet“, erläutern die beiden Projektentwickler. Dazu hätten auch sehr tiefe Bohrungen gehört. So habe auch der Altlastenverdacht ausgeräumt werden können. Seit Herbst 2017 schütze ein Zaun das Areal vor dem Wiedereinwandern der Zauneidechsen. Die Folie müsse jetzt noch einmal erneuert werden. „Die naturschutzrechtlichen Anforderungen sind sehr hoch“, bestätigt Marie Limp.
Inzwischen seien auch die Verhandlungen mit der Drewag und anderen Versorgern weit fortgeschritten. „Beim Bau werden wir uns auf Firmen aus Dresden und Umgebung konzentrieren“, erklärt Powilleit. Dieses Vorgehen habe sich auch bei anderen Vorhaben des Unternehmens, zum Beispiel in Hamburg-Harburg, Freiburg oder München bewährt.
Das Bauvorhaben an der Sternstraße ist das erste Projekt der Geraer Profund GmbH in Dresden. Die Wohnhäuser werden nach ihrer Fertigstellung verkauft. „Das Unternehmen ist kein Bestandshalter“, so der Projektleiter. Allerdings seien weitere Vorhaben in Dresden geplant. „Wir sind hergekommen, um zu bleiben“, betont André Powilleit. Projektassistentin Marie Limp hat bereits ernst gemacht und ist umgezogen. Sie wohnt jetzt im Ortsamt Pieschen.
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