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Pieschen könnte von Nahverkehrsoffensive profitieren – bessere Anbindung an Stadtteile im Osten und im Süden

Linke, Grüne, SPD und Piraten im Stadtrat wollen die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel in Dresden weiter steigern. Ziel sei, dass der Anteil des ÖPNV an der Gesamtnutzung der Verkehrsmittel von derzeit 22 auf 25 bis 30 Prozent im Jahr 2030 ansteigt. Ein gemeinsamer Antrag im Stadtrat, den die Verkehrsexperten der vier Parteien heute präsentierten, hebt die Maßnahmen hervor, die für die Erreichung dieses Ziels bis 2030 notwendig sind.

„Wir wollen erreichen, dass die Menschen 2030 jeden vierten oder idealerweise jeden dritten Weg in Dresden mit Bussen und Bahnen zurücklegen“, sagte SPD-Stadtrat Hendrik Stalman-Fischer. Neben der bereits in Umsetzung befindlichen Stadtbahnprojekten Löbtau – Strehlen und Johannstadt, der Umstellung auf breitere Straßenbahnwagen auf den Linien 3 und 7 fordern die Partner der Stadtratskooperation die Prüfung neuer Betriebs- und Linienkonzepte im Busbereich. Dazu gehöre auch die „Herstellung der Bustauglichkeit von benötigten Straßen“, sagte Stalman-Fischer.

Von einer weiteren Forderung können langfristig die Einwohner der Stadtteile im Ortsamt Pieschen profitieren. Die „Südwesttangente von Pieschen über die Flügelwegbrücke nach Plauen und die Nordosttangente von Pieschen über die Waldschlösschenbrücke nach Striesen“ formen zusammen eine äußere Ringlinie im Dresdner Stadtgebiet und schaffen attraktive Querverbindungen zwischen den Dresdner Stadtteilen außerhalb der Stadtzentrum, heißt es in dem gemeinsamen Papier.

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Auch die Tarifgestaltung sei ein Weg, um den Nahverkehr attraktiver zu machen, meinte Jens Matthis (Linke). So soll geprüft werden, ob die Altersgrenze für verbilligte Fahrschein von 14 auf 16 Jahre angehoben werden könne. Als Erfolg bezeichnete er die jüngste Regelung, dass Monatskarten-Inhaber jetzt täglich ab 18 Uhr eine weitere Person mitnehmen können.

Wie hoch ist der Anteil der genutzten Verkehrsmittel bei allen Wegen der Dresdner (Modal Split)?

  • ÖPNV: 22 Prozent
  • Fahrrad: 12 Prozent
  • zu Fuß: 27 Prozent
  • Pkw: 39 Prozent

„Der Klimawandel ist ein Fakt, den keiner mehr bestreiten kann“, betonte Johannes Lichdi (Grüne). Darum sei es wichtig, dass sich die Stadt klare Ziele beim sogenannten Modual Split, also dem Anteil der Verkehrsmittel bei allen Wegen, setze. Mit dem Antrag solle auch erreicht werden, dass die Kosten für einzelne Maßnahmen genau beziffert werden, sagte Martin Schulte-Wissermann (Piraten, Linke-Fraktion). Er hält es für legitim, den jährlichen 40-Millionen-Euro-Zuschuss aus dem Stadthausalt für die Dresdner Verkehrsbetriebe auf den Prüfstand zu stellen. Seit 2011 sei der Zuschuss konstant und würde die Inflationsrate nicht berücksichtigen.

Bis zum Jahresende, so die ehrgeizige Vorgabe, soll der Oberbürgermeister eine mit den Dresdner Verkehrsbetrieben abgestimmte Strategie dazu vorlegen, mit welchen Maßnahmen bis 2025 und 2030 das angestrebte Wachstum bei den Fahrgastzahlen erreicht werden könne. Erwartet wird auch, dass dabei der Finanzbedarf und der Bedarf an Personal für die Planungsarbeiten in der Stadtverwaltung beziffert wird.

2 thoughts on “Pieschen könnte von Nahverkehrsoffensive profitieren – bessere Anbindung an Stadtteile im Osten und im Süden

  1. Trachauer sagt:

    Modul Split oder Modal Split?

    “ …bestreiten kann“, betonte Johannes Lichdi (Grüne). Darum sei es wichtig, dass sich die Stadt klare Ziele beim sogenannten Modul Split, also…“

    Wird die Fahrleistung mit der Zahl der beförderten Personen multipliziert, ergibt das den Verkehrsaufwand gemessen in Personenkilometern (Pkm). Wird die Fahrleistung des Güterverkehrs mit den beförderten Tonnen multipliziert, ergibt sich der Verkehrsaufwand gemessen in Tonnenkilometern (tkm). Die prozentualen Anteile der einzelnen Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsaufwand geben Aufschluss über die Verkehrsmittelbenutzung. Das ist der so genannte „Modal Split“.

  2. […] Grüne, SPD und Piraten im Stadtrat hatten vergangene Woche einen gemeinsamen Antrag im Stadtrat präsentiert, mit dem sie Prioritäten bei der Entwicklung der Nahverkehrsnutzung in Dresden setzen wollen. […]

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