Übigau Zinggstraße Schild

Ortsbeirat Pieschen verabschiedet Prüfauftrag zur Treppenanlage an der Zinggstraße

Der Ortsbeirat Pieschen will die verschüttete Treppenanlage am Ende der Zinggstraße in Übigau wieder öffentlich zugänglich machen. Einstimmig verabschiedete er gestern einen Prüfauftrag an den Oberbürgermeister der Stadt. „Der Oberbürgermeister wird ersucht, die Öffnung des Durchganges zwischen der Zinggstraße und der Elbe zu prüfen und die Voraussetzungen für die Wiederherstellung der historischen Treppenanlage zu schaffen sowie den Ortsbeirat Pieschen über die Ergebnisse zu informieren“, heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Antrag. Den hatten Angelika Liu (CDU) und Thomas Sawatzki (Grüne) gemeinsam eingebracht. „Wir wollen, dass da was passiert. Da kann man auch parteiübergreifend aktiv werden“, hatte Angelika Liu erklärt. Die Ortsbeiräte haben sich dafür ausgesprochen, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, die Landestalsperrenverwaltung und den Pächter des Grundstückes rechtzeitig in die Prüfung mit einzubeziehen.

In der Stadtverwaltung gibt es keine einheitliche Auffassung zur Zukunft der Treppenanlage. Während das Straßen- und Tiefbauamt der Stadt derzeit keinen Anlass sieht, die Treppenanlage wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben sich die Denkmalschützer klar dafür ausgesprochen.

Übigau Zinggstraße Tuer

Der Durchgang ist zugemauert. Dahinter befindet sich die Treppenanlage. Foto: W. Schenk

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Martin Schulte-Wissermann (Piraten), Stadtrat in der Linke-Fraktion, plädiert ebenfalls für eine Wiederherstellung der Treppenanlage. „Entweder macht das jetzt die Verwaltung von selbst – oder ein Stadtratsantrag muss das regeln„, erklärte er im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell und fügte hinzu. „Ich halte eine Mehrheit für solch einen Antrag für mehr als sicher“. Schulte-Wissermann hatte sich gleich mit einem ganzen Fragenkatalog zur Treppenanlage an den Oberbürgermeister gewandt. „Die Antwort des Oberbürgermeisters macht klar: dem heutigen Pächter entstehen durch eine Kündigung des Pachtvertrags keine unzumutbaren Belastungen. Die Treppe ist sehr alt, historisch wichtig und ein offizielles Denkmal. Dresden muss nun seine Verantwortung wahrnehmen, und die Treppe nach über 25 Jahren wieder der Öffentlichkeit zurückgeben“, sagte der Piraten-Stadtrat.

Aus der Antwort geht hervor, dass die Treppe am Ende der Zinggstraße allem Anschein nach bis Ende 1988 öffentlich nutzbar war. Bei Sprengarbeiten auf dem Nachbargrundstück – wahrscheinlich beim Abriss der Pionierkaserne – sei sie dann jedoch verschüttet und darum verschlossen worden. Seit 1998 gebe es einen unbefristeten Pachtvertrag, der jedoch mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende gekündigt werden könne. Die Kosten für die Wiederherstellung der Treppenanlage wird in der Antwort aus dem Rathaus auf einen „sechsstelligen Betrag“ geschätzt. Seitens der Landeshauptstadt Dresden gebe es derzeit allerdings keine Bestrebungen, die Treppenanlage wieder öffentlich zugänglich zu machen. Auf die entsprechende Frage antwortet Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mit einem knappen und klaren „Nein“.

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