„Wir sind Eltern, die genau diese Schule wollen, mit diesem Konzept und diesen engagierten Lehrern“. Mit diesen Worten hatte die Mutter eines Grundschulkindes im Juni den Bericht über die Ablehnung der Gründung der Kulturwerkschule durch das Landesamt für Schule und Bildung kommentiert. Mit dem Zuspruch vieler Eltern und Politiker aus fast allen Parteien im Rücken nimmt das Team der Kulturwerkschule Dresden nun einen weiteren Anlauf für die Genehmigung einer Grundschule und einer Oberschule. „Wir werden bis zum 1. Dezember unseren Antrag erneut einreichen“, erklärte Michael Hecht, einer der vier Schulgründer. Die Personalplanung musste überarbeitet werden, weil nach der Ablehnung im Sommer ein Teil der Lehrerinnen und Lehrer andere Stellenangebote angenommen hatte. Das Finanzierungskonzept und der Mietvertrag würden ebenfalls stehen. Weil es noch kein Gebäude am geplanten Standort in Pieschen gibt, müsse man für ein Jahr den weiten Weg in das Interimsquartier in der Luboldtstraße auf dem Weißen Hirsch in Kauf nehmen, sagte er. Danach könnte der Unterricht in Pieschen in speziellen Schulcontainern fortgesetzt werden.
„In fünf Jahren wollen wir unseren Neubau auf dem Grundstück in der Leipziger Straße beziehen“, beschreibt er die ehrgeizigen und langfristigen Ziele der Schulgründer. Derzeit werde mit einem Architekten das Raumkonzept erarbeitet. In den kommenden drei Jahren wolle man das Genehmigungsverfahren für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan abschließen und mit den Bauarbeiten beginnen.
Die größten Kopfzerbrechen bereitet dem Team der Kulturwerkschule das Genehmigungsverfahren beim LASUB. „Wir haben aus unserer Sicht schon beim ersten Anlauf alle Änderungswünsche der Behörde berücksichtigt und in die Unterlagen eingearbeitet“, meinte Hecht und fügte hinzu. „Wir sind nach wie vor von unserem Konzept überzeugt, auch davon, dass es dafür Bedarf und Nachfrage gibt.“
In den kommenden Tagen wird die Kulturwerkschule eine eigene Geschäftsstelle in der Rankestraße eröffnen. Gut sichtbar, in einem ehemaligen Versicherungsbüro an der Kreuzung mit der Schenkendorfstraße, wolle man in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen, sagte Nora Krzywinski, die seit einigen Monaten als Geschäftsleiterin der Kulturwerkschule gGmbH auf einer Halbtagsstelle die organisatorischen Fäden in der Hand hält. Für interessierte Eltern oder auch Lehrer wolle man montags von 9 bis 12 einen festen Ansprechtermin anbieten, sagt sie. Hier gebe es nun endlich auch Platz, um Bücher und anderes Unterrichtsmaterial aus den Wohnungen der Schulgründer umzulagern.
Am 8. November ist der nächste Elterninformationsabend im Goldenen Lamm geplant. „Wir wollen den interessierten Eltern für die Klassen 1 bis 3 der Grundschule und die Klasse 5 der Oberschule unser Konzept und den Fahrplan für das Schuljahr 2019/20 erläutern“, kündigt Michael Hecht an.
WAS: Elterninformationsabend Kulturwerkschule Dresden
WANN: 8. November, 20 Uhr
WO: Goldenes Lamm, Leipziger Str. 220, Eingang seitlich von Alttrachau aus
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