Thema: Hafencity

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Hafencity kommt: Antik-Händler ziehen nach Siebenlehn – Citybeach bleibt – Purobeach feiert letzte Saison

Die drei Antikhändler an der Leipziger Straßen haben ein neues Quartier gefunden. „Wir ziehen gemeinsam nach Siebenlehn“, erklärte Silke Gräfe. Sie handelt hier seit 2001 mit gebrauchten Möbeln, ihrem Mann gehört die ebenfalls dort angesiedelte Blankholz-Werkstatt, in der alte Möbel aufbereitet werden. Die Rumpelkammer nebenan mit Inhaberin Ines Sturm und die Bücherscheune, die von Alexander Bozdygan betrieben wird, ziehen ebenfalls mit an den neuen Standort. In den u-förmig angeordneten Hallen habe es bis vor zwei Jahren bereits einen Trödelhandel gegeben. „Am 5. März wollen wir gemeinsam im Augustusberg 62 Eröffnung feiern“, kündigt Silke Gräfe an.

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Silke Gräfe (r.) und Ines Sturm packen. Am 5. März wollen sie in Siebenlehn Eröffnung feiern. Foto: W. Schenk

Bis dahin ist noch einige zu tun. „Ausgerechnet jetzt, wo wir malern wollen, können wir gar keinen Frost gebrauchen“, meint Ines Sturm mit Blick auf das Wetter. Sie ist froh, dass sich eine dauerhafte Lösung für die drei Händler gefunden hat. Viel Eigenleistung sei erforderlich. „Aber man kann ein Paradies daraus machen“, zeigt sie sich zuversichtlich.

Noch im Dezember war die Stimmung bei den drei Händlern deutlich schlechter. Die Suche nach einem neuen Standort war bis dahin erfolglos verlaufen, die Zeit saß ihnen im Nacken. Ohne ein neues Ziel vor Augen machte auch das Einpacken von tausenden Einzelstücken keine Freude. Jetzt herrscht Aufbruchstimmung. „Drei Viertel habe ich schon verpackt, jetzt kommen die Bilder und die vielen Lampen dran“, sagt Ines Sturm. Bis zum 28. Februar müssen die drei Händler ihre Räume leerziehen.

Das Areal gehört dem Dresdner Unternehmen USD Immobilien, das hier in mehreren Gebäuden 250 bis 300 Wohnungen und Gewerberäume errichten will. Das Kreativzentrum, dass gerade entlang der Grundstücksgrenze zum Nachbarn, dem Pharmaunternehmen Menarini, entsteht, soll Anfang 2019 bezugsfertig sein. Die Vermarktung der Büroflächen hat längst begonnen.

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Das Citybeach-Team hat den Lageplan aktualisiert. Quelle: citybeach

Am Elbufer musste Citybeach einen Teil seiner Flächen räumen. Das Areal mit der offenen Strandbar, den breiten Sommerliegen aus Holz und den Beachvolleyballplätzen war von der USD Immobilien für eine begrenzte Nutzungsdauer gemietet. „Unsere Zukunft an der Elbe ist gesichert“, betont Tina Johanna Ulbricht, zuständig für das Marketing beim Citybeach-Betreiber EntertainmentBoxx GmbH.

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Die Wiese am Elbufer soll mehr genutzt werden. Quelle: citybeach

Der neue Lageplan verrät, dass jetzt noch auf neun Plätzen Beachvolleyball gespielt werden kann. Die Strandhütte könne auch im Winter für geschlossene Veranstaltungen mit bis zu 80 Personen gemietet werden. Die Freiluftsaison starte, „sobald das Wetter schön wird“, betont die Marketingchefin. Auch auf die Sommerliegen soll das Publikum nicht verzichten. Es werde eine Lösung auf den Wiesen vor dem Citybeach-Gelände geben, verspricht sie.

Purobeach, der andere Stadtstrand am Elbufer, muss dagegen der künftigen Hafencity weichen. „Wir feiern die letzte Saison“, heißt es auf der Purobeach-Homepage. Am 28. April soll die lange Abschiedsparty beginnen.

Am Neustädter Hafen und quer durch das künftige Hafencitygelände verlegt die Drewag jetzt die neue Fernwärmetrasse. Sie kommt unterhalb der Marienbrücke vom anderen Elbufer und führt dann über Erfurter Straße bis zum neuen Schulstandort in der Gehestraße. Von dort soll die Trasse später bis in die Wurzener Straße weitergebaut werden.

4 Meinungen zu “Hafencity kommt: Antik-Händler ziehen nach Siebenlehn – Citybeach bleibt – Purobeach feiert letzte Saison

  1. Beppo sagt:

    Der Gewinner ist Siebenlehen. Denn Dresden verliert hier an Flair und Lebenswert. Für Kreative entsteht da nix. Dahin werden noch mehr Schnösel ziehen.

  2. Tobias sagt:

    Mal schauen wann es dann die ersten Beschwerden beim Citybeach wegen Lärm gibt. In 5 Jahren ist der zu….

  3. Isabell sagt:

    Wenn es überhaupt fünf Jahre dauert… in der Neustadt das Lokal Stilbruch musste schon nach sehr kuzer Zeit wegen der Lärmbelästigung raus…die „lieben“ neuen Anwohner hatten sich beschwert… Dafür gibt es eben statt Lustgarten das „schöne“ Stadtquartier…

  4. Johanito sagt:

    Ich werd die Sandbank und das Drumherum direkt am Elbradweg jedenfalls vermissen…

    Beim nächsten Hochwasser – das kommt früher oder später, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche – ist das Gejammer groß: der Schnösel fordert Finanzhilfen vom Land ein und so kommt am Ende die Allgemeinheit für die Beseitigung von Schnösels Flutschäden auf.

    Bleibt für die Trödler zu hoffen, dass es auch in Siebenlehn für’s Auskommen reicht.