„Einen dritten Interimsstandort möchte ich im Interesse der Schülerinnen und Schüler und des Lehrer-Teams vermeiden.“ Kerstin Ines Müller, Schulleiterin des Gymnasiums Pieschen, hat Erfahrungen mit dem Unterrichten auf Baustellen. 2017 ist sie mit dem neu gegründeten Gymnasium Pieschen in das Gebäude der 147. Grundschule in der Döbelner Straße eingezogen. Im Sommer 2018 folgte der Umzug in die Leisniger Straße. 2019, so die Planung, soll dann der neue Schulcampus in der Gehestraße bezugsfertig sein. Und für Schüler und Lehrer des Gymnasiums Pieschen folgt dann der voraussichtlich dritte Schuljahresstart auf einer Baustelle. Sollten die Schulgebäude dort nicht zum Termin bezugsfertig werden, will Müller alles dafür tun, um bis zum Umzug in der Leisniger Straße bleiben zu können. „Ich bin überzeugt, dass sich entsprechende Kompromisse mit den Schulbehörden finden lassen“, sagte sie.
Das Schulverwaltungsamt zeigt sich auf Anfrage sicher, dass der Fertigstellungstermin für den Schulcampus im Sommer 2019 gehalten wird. Die Rohbauarbeiten für die Bauteile Sporthalle Gymnasium, Gymnasium, Aula/Mensa und Oberschule wurden planmäßig abgeschlossen. Derzeit laufen planmäßig die Rohbauarbeiten an der Sporthalle der Oberschule“, erklärte dessen Sprecherin und fügte hinzu.
„Es kann nicht davon gesprochen werden, dass Bauverzüge einzelner Gewerke wieder aufgeholt werden. Vielmehr geht es darum den Bauprozess auf den Fertigstellungstermin hin auszurichten.“ Es gebe derzeit keine Veranlassung, über Interimslösungen nachzudenken, betonte die Sprecherin des Schulverwaltungsamtes. Dennoch baut die Behörde vor. Im März 2019 werde über diese Frage verbindlich entschieden, da die Anmeldezahlen für Oberschulen und Gymnasien „bei der Erarbeitung einer Interimslösung zu berücksichtigen sind“.
Den Umzug von der Döbelner Straße in die Leisniger Straße haben Lehrer und Schüler gemeinsam gemeistert. Das achtköpfige Lehrerteam hat eingepackt und wieder ausgepackt. Auch die Schüler haben geholfen. „Wir haben unsere Klassenzimmer ausgeräumt und jeder
hat die Schulbücher im Sommer mit nach Hause genommen“, erinnert sich Lucas Hauschild, Klassensprecher der 6B. Für die Probleme am neuen Standort gebe es in jeder Klasse eine Zettelbox.
Zwei Schüler sichten die Notizen und besprechen die Hinweise freitags mit dem Klassenlehrer, erläutert er. Beim Schülerrat, der jetzt gewählt wird, stünden zwei große Themen auf der Agenda. Pausenzeiten und Schulkleidung. „Wir wollen prüfen, ob die Pausenzeit ausreicht, um das Mittagessen einzunehmen“, sagt Lucas. Bei der Schulkleidung gehe es um T-Shirts, Hoodies und Basecaps im einheitlichen Design. Das soll keine Pflicht sein. „Aber ich würde das anziehen“, sagt Lucas. Er hofft, dass die Aussenanlagen der Schule in der Leisniger Straße bald fertig werden. Derzeit müssten die Kinder die Pausen noch auf dem Hof der benachbarten Schule verbringen.
Zum Start ins neue Schuljahr fehlten Schränke, die Computeraustattung war noch nicht da. Der Werkraum steht noch leer. In der vergangenen Woche konnte endlich der Physikunterricht beginnen. Bis dahin gab es keinen Platz, um die Experimentierkästen
auszupacken. Weil Alexander Thyzel sowohl Mathematik als auch Physik unterrichtet, konnte er das Problem flexibel angehen und hat zunächst nur Mathestunden gegeben. „Jetzt werden wir den Rückstand im Fach Physik wieder ausgleichen“, sagte er. Die Kartons für die
Experimentierkästen werden nicht weggeworfen. „Die brauchen wir für den nächsten Umzug in die Gehestraße“, plant er schon mal voraus.
Die Nachfrage nach Plätzen im neuen Gymnasium Pieschen sei sehr gut gewesen. „Unser Schulkonzept mit den Schwerpunkten Medienbildung, Informatik und gesunde nachhaltige Lebensweise ist bei den Eltern auf große Resonanz gestoßen“, sagt Schulleiterin Müller. Fünf neue fünfte Klassen und die Aufstockung des Lehrerteams auf 18 seien dafür ein Beleg. Im Oktober gibt es für die fünften Klassen ein Klimafrühstück. Da gehe es um den Zusammenhang von Klimawandel und Lebensmitteln. Die sechsten Klassen würden sich in einem Workshop mit den Auswirkungen des Klimawandels speziell auf die Lebensbedingungen von Kindern beschäftigen.
Ein besonderer Höhepunkt kündigt sich im November an. „Wir sind eingeladen worden, das IT-Konzept unserer Schule im Kanzleramt in Berlin vorzustellen“, erklärt Kerstin Ines Müller. Die Schule hatte sich an Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung,
gewandt, nachdem diese ihre Pläne für die Medienbildung in Schulen veröffentlicht hatte. „Diese Chance werden wir nutzen. Was immer auch dabei herauskommt“, sagt Müller und hofft natürlich auf Unterstützung, um das IT-Profil weiter entwickeln zu können.
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