Den aktuellen Entwurf für den Grünzug Gehestraße haben gestern Vertreter des Stadtplanungsamtes, des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft sowie Anne Prugger vom beauftragten Landschaftsarchitekturbüro „Prugger Landschaftsarchitekten“ präsentiert. Am 6. Februar soll der Ortsbeirat über die Gestaltungspläne diskutieren.
Zeitplan vorgestellt
Auch über den Zeitplan der Arbeiten wurde während der Veranstaltung im Bürgersaal im Rathaus Pieschen informiert. Bis Mitte 2018 werden Flächen zurück gebaut und nicht benötigte Gebäude auf dem Gelände abgerissen. Im Zusammenhang mit dem Neubau des benachbarten Schulcampus wird die Drewag im zweiten Halbjahr 2018 eine 110KV-Leitung unter dem geplanten Radweg verlegen. Ende 2018/Anfang 2019 könnten die ersten Baumaßnahmen an der nördlichen Grünanlage mit Gehweg und Treppenanlage beginnen. Der Geh- und Radweg zwischen Schulkomplex und Grünzug soll mit der Schuleröffnung im Sommer 2019 fertiggestellt sein. Er bildet einen wichtigen Teil zur Erschließung der beiden Schulen für die Schüler. Ab September 2019 bis Ende 2020 soll die 550 Meter lange und 30 Meter breite Grünanlage in sechs Teilbereichen gebaut werden.
Planungswerkstatt lieferte viele Ideen
„Wir haben uns sehr stark an den Vorschlägen der Planungswerkstatt mit den Anwohnern orientiert. Da waren viele gute Ideen dabei“, sagte Landschaftsarchitektin Anne Prugger, deren Büro mit der weiteren Planung beauftragt wurde. Ein Wunsch war es, an die die frühere Nutzung des Geländes zu erinnern.
So werden Schienenelemente an den Stellen verlegt, wo sie auch früher einmal waren. Ein Drehpoller, der von der Bahn genutzt wurde bleibt ebenso erhalten, wie an vielen Stellen das Wildpflaster. Die Mauer an der Gehestraße soll erhalten bleiben und nur etwas zurückgebaut werden, um einen bessern Blick in den Park zu gewähren. Das Gebäude des Kunstvereins Geh8 bleibt werde integriert. Für das denkmalgeschützte Backsteingebäude an der Erfurter Straße werde noch nach einer Nutzungsidee gesucht. „Vielleicht mit einem Bezug zu den beiden Schulen“, meinte Anne Prugger.
Die Landschaftsarchitekten haben Treffpunkte mit Sitzbalken sowie Sitzpodeste in Waggonform mit unterschiedlichen Lehnen, nach verschiedene Seiten ausgerichtet, geplant. Eine sogenannte Spielschiene mit verschiedenen Kletter- und Balancierelementen aus Eichenholz auf Edelstahlpfosten ist ebenso vorgesehen, wie die Errichtung von Outdoor-Fitnessgeräten, zwei Tischtennisplatten und einem Tischkicker.
Bürgergarten mit Obstbäumen und Wildfruchthecke
Für den Bürgergarten, ein bei der Planungswerkstatt ausführlich diskutierter Vorschlag, soll eine Schwengelpumpe das nötige Wasser zum Gießen liefern. Fünf Obstbäume werden gepflanzt. Den Garten umgibt eine Wildfruchthecke. „Alle Früchte sollen essbar sein“, betonte Prugger. Auf den gewünschten Sandkasten habe man wegen der vielen Hunde verzichtet. Die Gefahr der Verschmutzung sei einfach zu groß.
Zwischen den Bäumen ist geplant, sogenannte Slacklines zu spannen, eine Kunstfaserband oder Gurtband, auf dem man Balancieren kann und dabei Körperspannung, Kraft und Gleichgewichtssinn schult. Das findet auch in den Pieschener Melodien zwischen Konkordienplatz und Moritzburger Straße viel Zuspruch. An einem kleinen vorhandener Hang soll ein Wiesental zum Rodeln entstehen. Außerdem ist in diesem Bereich eine Grillstelle geplant.
Die gesamte Grünfläche wird ein Blumenband durchziehen, das aus einer Staudenmischung und Wildblumen besteht. Außerdem wird auf 550 Meter Länge eine Baumreihe entstehen. Dazu werden etwa 60 Bäume neu gepflanzt. Die Grünfläche ist so konzipiert, dass zahlreiche Wege barrierefrei gestaltet werden und damit auch mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen gut benutzt ist.
Sorge um Parkplätze
Mit zahlreichen Wortmeldungen beteiligte sich das Publikum in der anschließenden Debatte. Einige lobten den gelungenen Entwurf. Andere kritisierten die geplante Verschenke-Ecke auf der Grünfläche, da sie befürchten, dass sich daraus schnell ein Sperrmüllhaufen entwickeln könnte. „Eine Verschenke-Ecke macht nur Sinn, wenn sich jemand darum kümmert“, erläuterte Prugger. Mehrfach fragten Zuhörer nach, ob es in der Grünanlage Hundeklos und entsprechende Abfallbehälter geben werde. Auch in diesem Punkt haben die Anwohner bereits einschlägige negative Erfahrungen gesammelt. Die bereits bestehenden beiden Hundetoiletten würden erneuert, Abfallbehälter seien im gesamten Grünzug geplant. Sie müssten nur entsprechend genutzt werden.
Eine weitere Frage, die einige Anwohner umtreibt, ist die Parkplatzsituation im Gebiet. Diese sei eine Katastrophe, wie eine Anwohnerin betonte. Die Frage, inwieweit die Schulparkplätze am Abend und am Wochenende von den Anwohnern mitgenutzt werden könnten, blieb offen. „Meines Wissens ist dies derzeit nicht geplant. Gern kann ich das Anliegen mit in die Verwaltung nehmen“, so Markus Kluge Abteilungsleiter Stadtentwicklung/Stadtsanierung der Stesad GmbH und Moderator der Bürgerversammlung.
Das Budget für das Projekt „Grünfläche Gehestraße“ beläuft sich auf 1,2 Millionen Euro. 80 Prozent werden vom Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) im Stadtteilentwicklungsprojekt Dresden-Nordwest bis 2020 gefördert. 20 Prozent sind Eigenmittel der Stadt Dresden.
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