Ob die Grünen in Sachsen und in Dresden bei den Wahlen 2019 vom bundesweiten Aufwärtstrend profitieren, muss sich erst zeigen. Während Wolfram Günther, Fraktionschef im Sächsischen Landtag, in einem Interview mit der „Freien Presse“ schon von einem zweistelligen Ergebnis träumt, traut eine vor zehn Tagen in der Sächsischen Zeitung veröffentlichte Umfrage den Grünen landesweit nur acht Prozent zu. Das wäre immer noch mehr als das beste Ergebnis der Grünen auf Landesebene, das sie 2009 mit 6,4 Prozent erzielten.
Pieschens Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger meint eine Aufbruchstimmung zu spüren. „Viele junge Leute engagieren sich inzwischen bei den Dresdner Grünen. Das hat auch die jüngste Wahl zum Stadtvorstand gezeigt“, sagte sie. Aufschwung erhofft sie sich auch von den deutlich erweiterten Einflussmöglichkeiten der Einwohner bei den Entscheidungen in den Stadtbezirken. „Bei vielen Angelegenheiten und Projekten im jeweiligen Stadtteil können die Stadtbezirksbeiräte künftig mitreden und vor allem auch mitentscheiden; sie haben jetzt zum Beispiel die Möglichkeit, mit einem eigenen Budget Stadtteilinitiativen und Vereine direkt zu fördern“, erläutert sie ein Beispiel. Wichtig sei, dass die Stadtteilvertreter im kommenden Jahr zum ersten Mal direkt gewählt werden könnten. „Damit erhalten mehr engagierte Menschen die Chance, sich auch ohne Zugehörigkeit zu einer Partei, in diesem Ehrenamt für ihren Stadtteil einzusetzen“, betont sie.
Gefragt seien jetzt Ideen und Wünsche für den Stadtteil. „Sie wissen, wo es im Viertel klemmt, was zu verbessern ist, was wünschenswert wäre“, lädt die Grünen-Stadträtin alle Interessierten zu einem Bürgergespräch am kommenden Freitag ein. Initiativen, Vereine und Verbände, die Akteure der hiesigen Kunst- und Kulturszene wie auch von Bürgerinitiativen seien herzlich willkommen, um Ideen zur Gestaltung des Wohnumfelds, bei der Verkehrsplanung, bei den Problemen von Kindern und Senior*innen, bei der Begrünung des Stadtteils oder anderen wichtigen Themen zu diskutieren. Bischoffberger erhofft sich aus den Gesprächen auch weitere Anregungen für das Kommunalwahlprogramm ihrer Partei auf der Ebene der Stadt und des Stadtbezirks.
Sie will das Bürgergespräch auch dazu nutzen, um über Möglichkeiten zu informieren, wie man sich auf den Listen von Bündnis 90/Die Grünen um ein Mandat im Stadtbezirksbeirat Pieschen bewerben kann.
Weil sie selbst überzeugt für ein längeres Lernen der Kinder in der Schule eintritt, könne man parallel zum Bürgergespräch die Gelegenheit nutzen und den Volksantrag für ein „Längeres gemeinsames Lernen“ unterstützen.
WAS: Gespräch über bürgerschaftliche Initiativen und Stadtteilpolitik mit Kati Bischoffberger, Grünen-Stadträtin
WANN: Freitag, 7. Dezember, 16 Uhr
WO: Atelier Kati Bischoffberger, Oschatzer Str. 5