Auf das linke Haus- und Kulturprojekt RM16 an der Robert-Matzke-Straße wurde in der Nacht von Freitag auf Sonnabend offenbar ein Farbanschlag verübt. Die Fassade und die Fenster im Erd- und ersten Geschoss sind mit großen dunkelgrauen Flecken und Spritzern übersät. Die Hausbewohner hätten die Attacke gegen 2 Uhr durch laute Geräusche bemerkt, schreiben sie in ihrem Blog. „Es wurde vermutlich ein Feuerlöscher benutzt, um schwarze Farbe auf Fassade und Fenster zu verteilen.“ Die Dresdner Polizei hatte mit Stand Sonntag 10 Uhr keine Kenntnis von dem Vorfall, so ein Mitarbeiter des Lagezentrums.
Als Anlass für den Anschlag vermuten die RM16-Bewohner „die aktuelle Repression“ gegen die sächsischen Seenotretter von Mission Lifeline e. V., ist im Blog zu lesen. Mit einem Banner an ihrem Haus tun die Bewohner seit einem Dreivierteljahr kund, dass sie die Arbeit der privaten Hilfsorganisation unterstützen.
Das Projekt RM16 wurde bereits mehrfach attackiert, zuletzt Ende 2015.
Das Mehrfamilienhaus an der Robert-Matzke-Straße war 1999 besetzt und 2002 legalisiert worden. Im März 2014 kauften die Bewohner ihr Gebäude mit Hilfe des Mietshäuser-Syndikats. In den vergangenen zwei Jahren hatten die RM16-Beteiligten ihr Haus mit sehr viel Eigenleistung saniert und unter anderem eigenhändig die Fassade in einem hellen Gelbton gestrichen. Außerdem wurden das Dach erneuert, große Dachflächenfenster eingesetzt und eine Terrasse gebaut.
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Im November 2016 strichen die Hausbewohner eigenhändig die Fassade. Foto: T. Tröger
3 Kommentare zu “Farbanschlag auf Pieschener Hausprojekt RM16”
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Uns hinterlassenen „Lebensweisheiten“ kluger Menschen sollten wir immer die gebührende Aufmerksamkeit schenken. So auch der, die uns in Rückschau auf die NS-Diktatur der Dramatiker Bertolt Brecht (1898 – 1956) „mit auf den Weg“ gegeben hat: „Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungskraft für kommende Leiden ist fast noch geringer.“
Wer immer die Hausbeschmierer deckt und verteidigt, darf sich nicht beschweren, wenn man selber betroffen ist.Da seht ihr mal womit andere sich rumärgern müssen.
Dieser Argumentation nach darf man einen Nazi dann auch verprügeln weil er andere verprügelt, richtig?