Feierliche Eröffnung der Erweiterung der Kaditzer Kläranlage

Erweiterung der Kläranlage Kaditz eingeweiht

Im strahlenden Sonnenschein wurde gestern die Erweiterung der Kläranlage Kaditz offiziell in Betrieb genommen. Im erfolgreichen Probebetrieb befand sich die „erweiterte Biologie“, die aus zwei Schlaufenbecken besteht, bereits seit einigen Wochen. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) feierte man die erfolgreiche Umsetzung des 25-Millionen-Euro-Projekts.

Übergabe eines Gedenkschilds an die Mitarbeit des Freitaler Ingenieurbüros Born & Ermel. In der Mitte: Projektleiterin Kirsten Bährig

Übergabe eines Gedenkschilds an die Mitarbeit des Freitaler Ingenieurbüros Born & Ermel. In der Mitte: Projektleiterin Kirsten Bährig, daneben Stadtentwässerungs-Geschäftsführerin Gunda Röstel und OB Dirk Hilbert (l.). Foto: philine

Der Bedarf einer Vergrößerung des modernsten Klärparks Ostdeutschlands ergebe sich aus den seit der Inbetriebnahme im Jahr 2005 kontinuierlich steigenden Schmutzfrachten, die wiederum auf steigende Einwohner- und Gewerbezahlen hinweisen, freute sich zur Einleitung Oberbürgermeister Hilbert. Dresden wächst. Die Kläranlage wird mit der Erweiterung auf die bestehende Situation zugeschnitten und den gegebenen Bedürfnissen erwartungsgemäß für die kommenden zehn bis 15 Jahre entsprechen, sagte Ralf Strohteicher, Technischer Leiter der Stadtentwässerung Dresden (2.v.r im Bild).

Durch die ansässigen Industrien sei das eingeleitete Wasser zwar nicht stark verschmutzt, aber mit Stickstoff belastet. Die bisherige Belebungsanlage war ein Provisorium. Die neue Anlage zur Nitrifikation und Denitrifikation, Kaskade 1 genannt, ermöglicht dauerhaft eine effektivere Elimination von Stickstoff. Den im Wasser wirkenden Bakterien wird dafür mithilfe von 20 Tauchmotorrührwerken und 4.000 Belüftungstellern am Grunde der Becken Sauerstoff zugeführt. Für den Neubau wurden 40.000 Kubikmeter Beton abgerissen. Ein Schuttberg, den die Kinder im Winter bereits zu schätzen wussten, bemerkte Ralf Strohteicher.

144 000 Kubikmeter Wasser umfasst die neue Anlage, 48 000 mehr als die alte

144.000 Kubikmeter Wasser umfasst die neue Anlage, 48.000 mehr als die alte. Foto: philine

Nun wurden 100.000 Kubikmeter Beton für die neuen Becken verarbeitet, insgesamt 21 Lose für Firmen und Subunternehmen vergeben, darunter acht aus Dresden und zehn aus der Region. Ganz bewusst habe man sich nicht einen Generalunternehmer gesucht, sondern auf die Wertschöpfung in Stadt und Freistaat geachtet, so Strohteicher. Im Septmber 2013 hatte das Team um Projektleiterin Kirsten Bollrich mit der Planung begonnen, der erste Abschnitt war im März 2017 gemeistert gewesen. Der zweite Abschnitt, der Verteiler und Zulauf umfasste, glich einer „OP am offenen Herzen“, da der Umbau des Rückschlammpumpwerks ohne Unterbrechung des Betriebs geschehen musste. Seit Juni 2018 ist die neue Anlage am Netz.

Am kommenden Sonntag, dem 9. September, lädt die Kläranlage Kaditz von 10 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.

3 Meinungen zu “Erweiterung der Kläranlage Kaditz eingeweiht

  1. Manu sagt:

    …“steigende Einwohner- und Gewerbezahlen hinweisen“…

    So kann man das auch nennen. Das seid kurzen auch die Abwässer aus dem Umland nach Dresden gepumpt werden spielt keine Rolle? (zb Wilsdruff 14500 Einwohner)

    Wie wäre es mal mit richtigen recherchieren?

  2. Philine sagt:

    Ja, das geschieht, weil die Kaditzer Anlage moderner ist und im Fall von Wilsdruff somit kein Abwasser mehr in die Wilde Sau geleitet werden muss. Ist das ein Problem?

  3. Manu sagt:

    @Philine In Wilsdruff wird schon seit Jahrzehnten kein Abwasser in die Wilde Sau geleitet. Wilsdruff hat schon seit kurz nach der Wende eine eigene Kläranlage. Wilsdruff hatte jetzt die Wahl das Klärwerk zu sanieren oder die 10 Mio € teure Leitung in das nicht ausgelastete Klärwerk nach Kaditz (dies wurde auch so von der Presse kommuniziert). Die Stadt Wilsdruff hat sich für die billigere Variante mit der Leitung in das nicht ausgelastete Kaditz entschieden.
    Ich finde es von Ihnen als Authorin schon eine Frechheit zu behaupten das Wilsdruff seine Abwässer in die Wilden Sau leitet.

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