Die Testphase für den Quartiersbus Linie 73 soll um ein halbes Jahr verlängert werden. Dafür hat sich DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach gestern im Ortsbeirat Pieschen ausgesprochen. Er erklärte gleichzeitig die Bereitschaft, Änderungsvorschläge im weiteren Probebetrieb zu berücksichtigen. Die Ortsbeiräte hatten sich in der Diskussion für die Anbindung des Ärztehauses Mickten in der Wurzener Straße ausgesprochen. Auch eine bessere Verknüpfung mit der S-Bahn könnte für mehr Fahrgäste sorgen. Schwierig dagegen sahen sie die Einbeziehung der Weinbergstraße in die Fahrtroute des Busses.
Hemmersbach hatte eine gemischte Zwischenbilanz nach vier Monaten der auf sechs Monate angelegten Testphase gezogen. Die Fahrgastzahlen seien mit etwa 220 pro Tag „relativ stabil, und das von Anfang an“. Bei 62 Fahrten gebe es nur wenige Nullfahrten. Sorgen bereite die Auslastung pro Tour. Sie liege über den Tag verteilt bei einer Quote von 1,4. Das sei fast wie beim Taxibetrieb, meinte er. Die größte Nachfrage verzeichnete die Fahrgastanalyse am Trachenberger Platz, während die Weiterfahrt zum Haltepunkt Pieschen nicht so viele Fahrgäste interessiere. „Große Sorgen macht uns das Wochenende“, sagte der DVB-Vorstand. Mit 80 am Sonnabend und 70 am Sonntag „sehen wir einen großen Abfall gegenüber der Nutzung an den Wochentagen“, erklärte er den Grund und verwies darauf, dass der Betrieb der Linie 73 im Vergleich zu anderen Angeboten „relativ viel Geld kostet“.
Die Ortsbeiräte sprachen sich lobend über die Linie aus. „Es ist ein Quartiersbus. Da wird gegrüßt und ein schöner Tag gewünscht. Das finde ich ganz entzückend“, sagte Rotraud Sawatzki (CDU). Sie war eine derjenigen, die sich für die Anbindung des Ärztehauses Mickten in die Route der Linie 73 aussprachen. Thomas Sawatzki von den Grünen meinte, dass der Bus schneller sein müsse, als der Fußweg. Das sei bei der jetzigen Taktung nicht der Fall. SPD-Ortsbeirat Stefan Engel plädierte für eine bessere Verknüpfung mit der S-Bahn. Eine Verschiebung der Fahrzeiten um zehn Minuten könne da schon viel bringen und für mehr Fahrgäste sorgen.
Damit die Verkehrsbetriebe die vom Stadtrat auf sechs Monate begrenzte Testphase verlängern können, muss jetzt noch ein entsprechender Beschluss herbeigeführt werden. Die Zeit dafür ist bereits knapp. Die Ortsbeiräte sprachen sich darum dafür aus, dass Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain auf der Grundlage eines Arbeitsgruppen-Vorschlages die Verlängerung kläre.