35 Jahre gemeinsam auf der Bühne. 38 Jahre verheiratet. „Wir sind ein privat geführtes Theater und haben viele Auf und Ab’s erlebt“, sagt Puppenspieler Grigorij Kästner-Kubsch. Puppenspielerin Randi Kästner-Kubsch fügt hinzu: „Ja, wir sind ein nicht subventioniertes Theater. Das hat den Vorteil, dass man uns nichts wegnehmen kann, weil wir nichts bekommen.“ Mit einer Ausstellung im August Theater in der Bürgerstraße feiert das Puppenspielerpaar sein 35-jähriges Theaterjubiläum. Beide hoffen auf viele Besucher der – eintrittsfreien – Ausstellung und auf noch mehr Publikum in den – nicht eintrittsfreien – Vorstellungen.

Der Bürgermeister (vorn) aus dem „Vagabund von Paris“ ist eine der Lieblingspuppen von Grigorij Kästner-Kubsch. Foto: W. Schenk
Seit sieben Jahren haben die beiden Puppenspieler mit dem August Theater im Pieschener Rathaus eine eigene Spielstätte. Der Start im Jahr 1983 erfolgte mit der Gründung eines mobilen Theaters in Dresden unter dem Namen FIRLEFANZ Theater mit Puppen. Schon zu der Zeit habe es intensive Kontakte mit dem Stadttheater Hagen in Westfalen gegeben. Als dann von dort die Anfrage kam, ob Interesse am Aufbau eines Puppentheaters bestehe, „haben wir uns entschlossen, in den Westen zu gehen“, erzählt Grigorij Kästner-Kubsch. So kam es, dass sie von 1993 bis 2009 in Hagen schon einmal eine feste Spielstätte hatten.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag will Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) kommen. Jede Menge Puppen, Bühnenbilder und Dokumente aus dem bewegten Theaterleben der Puppenspieler werden hier gezeigt. Noch ist der Aufbau nicht ganz abgeschlossen. Es wird arrangiert und hin und her gerückt. Einige Puppen liegen noch in ihren Koffern. Die Großfiguren aus dem Stück „Don Juan“ stehen auf der Bühne, in einem Erker finden sich Puppen und Bühne von „Rapunzel“, an den Wänden hängen Poster und Puppen aus weiteren Inszenierungen. Die beiden haben mit ihren Helfern eine für Groß und Klein faszinierende Welt der Puppenspieler in die Theaterräume gezaubert.
Fachkundige Einblicke in diese Welt wird Lars Rebehn, Konservator der Puppentheatersammlung bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, in seiner Laudation zur Ausstellungseröffnung geben. Bis Ende Oktober kann die Ausstellung auch während der Vorstellungen besichtigt werden. Lars Rebehn wird übrigens eine Woche später einen weiteren Auftritt im August Theater haben. Dann wird er in einem Vortrag über „Dresden und das Puppentheater. Unbekannte Highlights aus 500 Jahren“ berichten (Eintritt frei).
Ganz wichtig, so Grigorij Kästner-Kubsch, sei ihm der Hinweis auf einen besonderen Abend am 13. Oktober. Dann gibt es „Märchen ohne Ende …“. Das werde eine heitere Reise durchs Märchenland mit Ausschnitten aus den besten Märchenstücken des AUGUST Theaters für Erwachsene und Familien mit großen Kindern. Darum finde die Veranstaltung auch am Abend statt. Das Wort Potpourri wolle er dafür nicht in den Mund nehmen und meinte, es sei eine „ungewollte, gewollte Aneinanderreihung“ der besten Märchenszenen.
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