Wo ist eigentlich die schöne Weihnachtsbeleuchtung in der Oschatzer Straße geblieben? Neun Lichterketten, bestehend aus einem Stern in der Mitte und Schweifen an jeder Seite hatten in den letzten Jahren für festliche Stimmung in der Straße gesorgt. Mit der Frage nach dem Verbleib ist die Redaktion von Pieschen Aktuell in den letzten Tagen mehrfach konfrontiert worden. Die schnelle Antwort lautet: Im Lager der Fleischerei Bernhardt in der Riesaer Straße. Die ausführliche Erklärung dauert etwas länger.
Jahrelang hat sich der Unternehmerverein Pieschen um die Beleuchtung der Oschatzer Straße zur Weihnachtszeit gekümmert. Der entscheidende Beitrag des Vereins bestand in der Finanzierung des Vorhabens. 1.200 Euro mussten jedes Jahr aufgebracht werden, um die Beleuchtung aufzuhängen und zuvor defekte Glühbirnen auszutauschen. Weil der Verein nur rund 900 Euro aufbrachte, sponserte Elektromeister Karl-Heinz Laganowski die Differenz. „Das habe ich gern gemacht, es war ein schönes und stimmungsvolles Bild in der Weihnachtszeit“, erinnert er sich. Etwa fünfzehn Jahre lang sei das so gewesen. 2015 wurde die Beleuchtung zum letzten Mal aufgehängt.
Jetzt fehlt das Geld. Sponsor Laganowski hat seine Firma an einen Nachfolger übergeben. Der Verein verfügt über keine Finanzen mehr. Er wird sich 2018 auflösen. Einen entsprechenden Beschluss hätten die verbliebenen Mitglieder gefasst, erklärte Noch-Vorsitzender Thomas Oelsner. „Wir suchen jemanden, der die Beleuchtung übernimmt. Bisher waren wir damit aber nicht erfolgreich“, sagte er.
Der Verein Pro Pieschen wäre ein Ansprechpartner. Vorsitzende Heidi Geiler könnte sich eine Nachfolgevariante vorstellen, erklärte sie im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. Sie wolle gemeinsam mit weiteren Interessierten nach einer Lösung suchen, um im kommenden Jahr die festliche Beleuchtung wieder aufzuhängen.
Fleischermeister Jean Bernhardt, der die Lichterketten eingelagert hat, kennt deren Zustand. Viele Glühbirnen seien defekt, Dichtungen, die die Elektrik vor Feuchtigkeit schützen, würden fehlen. Zunächst müsste ein Fachmann eine Bestandsaufnahme machen. Er würde sich gern auch weiter engagieren. „Aber allein will ich das nicht machen“, sagte er. Wie auch andere Händler hatte der Familienbetrieb einen Teil der Stromkosten für die Beleuchtung übernommen. Das würden wir auch weiterhin tun, fügte Bernhardt hinzu. Auch Lolita Kliemann versorgte aus ihrem Geschäft eine Lichterkette mit Strom und wäre weiter mit im Boot. Johannes Eikerling, Geschäftsführer der PSG Planungs- und Sanierungsträgergesellschaft mbH Dresden-Pieschen kann sich vorstellen, dass die PSG auch künftig aus ihren drei Häusern in der Oschatzer Straße den Strom für die Lichterketten sicherstellt.
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