Auf dem Elberadweg soll in diesem Winter erstmals regelmäßig der Schnee geräumt werden. Einen entsprechenden Auftrag an den Oberbürgermeister hat der Stadtrat am späten Donnerstag Abend mit großer Mehrheit beschlossen. Geprüft werden soll darüber hinaus eine Nord-Süd-Verbindung zwischen dem Gebiet der TU Dresden und der Neustadt. „25 Jahre lang wurde der Winterdienst auf Radwegen für unmöglich erklärt. Jetzt testen wir das“, sagte Martin Schulte-Wissermann, der für die Piratenpartei in der Linke-Fraktion sitzt. Der Elberadweg sei eine wichtige Verbindung zwischen Pieschen und der Neustadt, betontet er. Geräumt werden soll nun zunächst der Abschnitt zwischen dem Ballhaus Watzke und der Waldschlösschenbrücke. Schulte-Wissermann verwies darauf, dass es inzwischen vielfältige techniche Möglichkeiten zur Räumung der Radwege gebe. Er geht davon aus, dass die vom Straßen- und Tiefbauamt angesetzten hohen Kosten beim Test in diesem Winter deutlich unterschrittten werden können. Dazu gehöre auch die Variante, den Schnee innerhalb von 24 Stunden zu räumen und nicht bis früh um 7 Uhr. Dadurch könnte Technik und Personal kostensparender eingesetzt werden.
Pieschens CDU-Stadtrat Veit Böhm begrüßte die Entscheidung. „Wir werden jetzt probieren, wie das von den Radfahrern angenommen und der Winterdienst technisch realisiert wird“, sagte er. Dem Vorschlag von Rot-Grün-Rot, ein Planungsbüro mit der Auswertung des Wintertests und der Erarbeitung eines Winterdienst-Radwegekonzept zu beauftragen, folgten er und seine Fraktion allerdings nicht. Das könne die Verwaltung genauso gut erledigen, meinte er. Schließlich hatte der Stadtrat mit dem Haushaltsbeschluss 2017/18 zusätzliche Planungsstellen für den Radverkehr zur Verfügung gestellt.
Wenig Verständnis fand Stefan Vogel von der AfD für seinen Redebeitrag. Er behauptete, dass der Stadtrat den Willen von großen Teilen der Bevölkerung ignoriere und führte an, dass in Ortschaften wie Altfranken, Gompitz und Mobschatz und in den Ortsbeiräten in Cotta oder Plauen die Vorlage abgelehnt worden sei. „Wollen sie sich wieder dem großen Willen der Bevölkerung entgegensetzen“, deklamierte er am Rednerpult. Ein Blick ins Ratsinfosystem zeigt ein anderes Bild. Die Vorlage zur Erweiterung des Radweg-Winterdienstes ist in 19 Ortsbeiräten und Ortschaftsräten diskutiert worden. Sieben mal wurde sie abgelehnt. Dem stehen aber zwölf Zustimmungen entgegen, so in den besonders betroffenen Ortsteilen Altstadt, Neustadt, Pieschen oder Blasewitz, aber auch zum Beispiel in Prohlis oder Weixdorf.
Ulrike Caspari (Grüne) erinnerte daran, dass Radfahren im Winter nichts ungewöhliches sei. So würden in Kopenhagen 80 Prozent der Radfahrer auch in den kalten Monaten mit ihren Rädern unterwegs sein.
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