Watzke Mirko Unger

Watzke-Geschäftsführer Mirko Unger reagiert nach Kritik an Höcke-Auftritt

Der Geschäftsführer des Brauhauses Watzke, Mirko Unger, hat sich heute Abend in einer Stellungnahme von „nicht grundgesetzkonformen Aussagen“ in der Rede von Thüringens AfD-Vorsitzenden Björn Höcke distanziert. Welche Passagen der Rede damit gemeint sind, erkärte er nicht. Höcke hatte im Ballsaal des Gasthauses vor rund 500 Zuhörern auf einer Veranstaltung der Jungen Alternative Dresden gesprochen. Insbesondere seine Aussagen über das Holocaust-Denkmal in Berlin war bundesweit auf scharfe Kritik, auch aus AfD-Reihen, gestoßen. Viele Dresdner haben in Kommentaren unter der Onlineberichterstattung verschiedener Medien und bei Facebook ihr Unverständnis über das Watzke-Management geäußert und angekündigt, künftig weder selbst noch mit Gästen einzukehren.

Das Brauhaus Watzke sei ein demokratischer Ort, „der Meinungen zuzulassen hat, auch wenn sie uns manchmal nicht passen“, so Unger. „Gestern wurden auf besagter Veranstaltung allerdings Aussagen getätigt, von denen wir uns ausdrücklich distanzieren und von denen wir ausgehen müssen, dass sie nicht grundgesetzkonform sind“, heißt es in der Stellungnahme. „Wir hatten einige Tage vor der Veranstaltung davon Kenntnis, dass Herr Höcke dort als Gastredner auftreten würde“, erklärte Unger und räumt ein. „Diese Information wurde von uns zu leichtsinnig und leichtfertig entgegengenommen.“

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Am Vortag der Veranstaltung hatte Unger auf Anfrage des Online Journals Pieschen Aktuell dagegen erklärt, dass er von einem Auftritt Höckes nichts gewusst habe.

(Aktualisierung 19.01.: Den Widerspruch zwischen der Auskunft, dass der Auftritt von Höcke bereits einige Tage bekannt gewesen sei und dem Umstand, dass er selbst es erst am Vortag erfahren habe, erklärte Mirko Unger mit „internen Kommunikationsmängeln“.)

Künftig wolle das Haus derartige Veranstaltungen nicht mehr zulassen. Die Einnahmen aus der Vermietung des Saales würden, so kündigte Unger an, „in voller Höhe an Mission Lifeline e.V. zur Finanzierung eines Schiffes, welches Menschen in Seenot retten soll, gespendet“.

Unger ist seit sechs Jahren Geschäftsführer des Ball- und Brauhauses Watzke.

 

 

30 Kommentare zu “Watzke-Geschäftsführer Mirko Unger reagiert nach Kritik an Höcke-Auftritt

  1. Wolfgang Brenne sagt:

    wenn man bedenkt das dieser mann auf andere und seine eigenen Kinder losgelassen wird,kann einem schlecht werden.

  2. Max Joswig sagt:

    Also geschmacklose Parolen weit unter der Gürtellinie sind ja wohl vorprogrammiert wenn man sich Björn Höcke bewusst ins Haus holt. Und im Nachhinein solche Entscheidungen zu rechtfertigen mit der Aussage das Watzke ist ein demokratische Ort an dem Meinungen zuzulassen sind ist hart an der Grenze. Björn Höckes Aussagen waren nie streitbare Meinungen noch in irgendeiner Weise an unseren demokratischen Werten orientiert, auch wenn diese Regeln nirgendwo geschrieben stehen. So viel Verstand muss jeder selber mitbringen.

  3. Olaf Freund sagt:

    Von einem Geschäftsführer kam und muss man erwarten, er informiert sich vorher, wem er eine Bühne stellt! Er hätte wissen können und müssen und wusste es sicher, wen er ins Haus lässt! Dieses Statement ist doch nur scheinheilige Schadenbegrenzung aus rein finanziellem Interesse!

  4. Richard K. sagt:

    Wieder einer der vor dem Establishment und dem Linksfaschismus kuscht und den Schwanz einzieht. Der Höcke hat den Holocaust als Schande betitelt nicht mehr und nicht weniger. Und nur weil die Grützeköppe es nicht verstehen oder verstehen wollen …

  5. Tobi sagt:

    geht gar nicht, bin sonst immer gerne ins Watzke gegangen…da überlegt man schon das nächste mal ob man wegen sowas noch mal hin geht…aber scheint ja gut Umsatz gemacht worden zu sein

    • Clemens sagt:

      Also ich werd mit meinen Kindern im Frühling mal dort hingehen, war schon seit 12 Jahren nicht mehr dort.

  6. Horst sagt:

    Ist dieser Mann wirklich so blauäugig, dass er denkt, er könne 3 Euro fuffzich Saalmiete abstauben, indem er der AfD ein Podium bietet und das ohne Folgen bleibt? Gut, Farbbeutel müssen nicht sein, aber mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen. Und das „Mimimi“ im Nachgang ist ja wohl lächerlich.

  7. Thomas Lindner sagt:

    Herr Unger widerpricht sich hier selbst: Einerseits könne und wolle man ja nicht beurteilen wem man denn da eine Bühne bietet, das sei in der Demokratie eben so und spricht dabei von vergangenen und ZUKÜNFTIGEN Veranstaltungen. Andererseits verspricht er aber auch, künftig derartige Veranstaltungen in seinem Hause nicht mehr zulassen zu wollen. Also darf nur der Höcke nicht mehr, ist das mit „deartige“ gemeint? Ja was denn nun, kann er es nicht beurteilen (soviel Dämlichkeit nehme ich ihm nicht ab) und es wird deshalb zukünftig generell gelassen, oder kommt nach dem nächsten Event dann auch bloß wieder so eine halbherzige Entschuldigung und Gemurmel von „nix gewusst“ und „kommt nicht mehr vor“? Damit liegt er auf einer Linie mit der AfD-Strategie des Provozierens und anschließender halbherziger Distanzierung, um weder die Radikalen, noch den gemäßigten klar vor den Kopf zu stoßen. Bravo! Opportunismus at its best!

  8. Felix S. sagt:

    Das Ballhaus Watzke war immer mit fröhlicher Gelassenheit in schönster Landschaft verbunden, seit Jahrzehnten, nun steht es deutschlandweit in Verbindung mit übelster Hetze und einem grölenden Mob (im Hintergrund grass „im schönsten Wiesengrunde“), kann man von diesem Geschäftsführer nicht erwarten daß er politische Bildung und Rückgrad hat?

  9. ManniW sagt:

    Wer mit den Ratten schläft…
    Tut mir leid das Herr Mirko Unger nichts wusste, aber wer bei den Ratten schläft wacht mit Flöhen auf. Für mich ist das Watzke gestorben!

  10. Bürger sagt:

    Eine skurrile Schutzbehauptung des Kameraden Unger
    Sogar am Rednerpult war Watzkewerbung. Wenn man mit dem Nationalen Sozialisten nicht in Verbindung gebracht werden möchte, kann man ja das Pult zumindest abhängen. Mich sieht das Watzke nicht mehr.

  11. Roba sagt:

    Zumindest ich habe nicht gewusst, dass der Betrieb Watzke von einem politisch naiven, sich zumindest naiv gebenden Geschäftsführer „regiert“ wird. „Adé, Herr Unger, Es war einmal“!

  12. Joachim sagt:

    Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden!

    Das hat Rosa Luxemburg gesagt. Und es schliesst die Anders-als-links-denkenden nicht aus.

    • qwertz sagt:

      Der Holocaust war Mord an Millionen Menschen. Das hätte Rosa Luxemburg sicher nicht anders gesehen. Auch sie wurde von „Anders-als-links-denkenden“ ermordet.

  13. Helmut Liu sagt:

    Watzkes Beitrag kommentiert.

    Verehrter Herr Unger.
    1919 > München Hofbräukeller Adolf Hitler!
    1943 > Berlin Sportpalast Josef Goebbels!
    2017 > Dresden Watzke Björn Höcke?

    Volkshetzerische Reden, applaudierende (hirnlose?) Menschen. Und keiner will etwas geahnt haben? Wo leben Sie Herr Unger. Wenn Sie schreiben Sie selbst hätten erst kurz vor dem Termin am Dienstag von der Anreise des Thüringer AfD Vorsitzenden erfahren? Das nehme ich Ihnen sogar ab. In welchen Medien informieren Sie sich? Schließlich ist er ja kein Unbekannter. Und vor allem ist er ja auch für seine narzisstischen Tiraden; und das leider nicht nur in Deutschland, bekannt. Also wäre auch zwei Tage vor der Veranstaltung noch die Gelegenheit für Sie gewesen, den Termin zu canceln. Und ich bin sicher, das hätte Ihnen der überwiegende Teil der Bevölkerung sehr hoch angerechnet, Ihnen Hochachtung entgegen gebracht. Schließlich haben Sie das Hausrecht. Und die Verantwortung Ihren Mitarbeitern gegenüber. Aber Sie widersprechen sich, wenn Sie einerseits sagen, Sie würden ‚jeder Institution die nicht verfassungsrechtlich verboten ist‘, Ihre Räumlichkeiten überlassen. Weiter in Ihrer „Rechtfertigung“ aber ist zu lesen, dass Sie sich ‚zukünftig besser vorher informieren würden an wen Sie das tun‘. Das Rückgrat, diese konsequente Haltung, Herr Unger hätte Ihnen vor einer Woche schon besser gestanden. Dann müssten Sie sich diesem Shit-Storm nun nicht stellen. Und Ihre Zusage, den Erlös einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen zu lassen, ist zwar lobenswert, aber kann auch nur ein Versuch sein, noch größeren materiellen Schaden, vor allem aber dem Image der Watzke Häuser in Dresden möglichst in Grenzen zu halten. Persönlich wünsche ich es Ihnen. Viel mehr noch aber Ihren freundlichen Mitarbeitern die ja nichts dafür können, einen Chef mit beschränkter Weitsicht zu haben. Ich will mich hier nicht in die Folge derjenigen einreihen, die nun empört sind und ‚Ihr Haus nie wieder‘ betreten wollen. Ganz im Gegenteil. Weil ich glaube, dass Sie nun aus der „Geschichte“ gelernt haben. Ich genieße die Lokalität, im Sommer im Biergarten; aber auch zu dieser Jahreszeit im Gastraum bei leckerem ‚Altpieschener‘. Also sehen Sie meine Anmerkung nicht als „Knüppel aus dem Sack“, sondern denken Sie einmal darüber nach.

  14. Wahlpieschener sagt:

    Es wurde zwar schon öfters gesagt, aber man kann es nur immer wieder unterstreichen: Wer solchen Leuten wie Herrn Höcke eine Plattform bietet, muss sich nicht wundern, wenn Gäste sich abwenden. Uns sieht das Watzke nicht mehr!

  15. Gärtner sagt:

    So ein Depp, hätte er sich ersparen können!!!

  16. Hansen sagt:

    Wollte Unger nicht schon Burschenschaftler mit Schmiss und absonderlichen Gedankengut eine Bühne bieten?

  17. Achim sagt:

    Man sollte sich erst einmal die Rede von Herrn Höcke richtig anhören und verstehen können, bevor man ihn verurteilt. Viele, die hier sich auslassen, haben die Rede entweder nicht verstanden oder können kein Deutsch! Schweigen ist manchmal besser als Reden!

    • Wolfgang Brenne sagt:

      Eben weil ich sie gehört und im Zusammenhang verstanden habe, erkennt man deutlich den braunen Hintergrund. die Zuhörer waren ja mit der gleichen Farbe gesegnet.

    • Erik sagt:

      Auch ich hab mir dieses Grauen angetan und diese Klatschorgie im Nachhinein angeschaut/angehört. Es ist weder aus dem Zusammenhang gerissen, noch anders zu verstehen als wir er es in seiner Redefolge von sich gegeben hat. Aber was will man auch erwarten von sächsischen Patrioten, die sich von einem Hessen, der für Thüringen Politik macht, zum Preußen machen zu lassen und Beifall klatschen. Hahaha. :-D

  18. Pieschner sagt:

    Es will mir dennoch nicht in den Kopf wie man solchen Irren wie Höcke in diesem traditionellen Ballhaus eine Bühne bieten konnte!? Hat man etwa die gleiche Gesinnung und wollte man das damit demonstrieren, hat aber nicht mit den empörten Reaktionen gerechnet und fürchtet um die Umsätze, Herr Unger?

  19. Maria sagt:

    Ich denke wir leben in einem Land, in dem Meinungsfreiheit und Demokratie herrscht? Wie kann man dann andere Meinungen mit Gewalt ersticken wollen?
    Ich werde gerade mehr ins Watzke gehen, genau weil sie sich FÜR Demokratie entschieden haben!
    Schade, dass sie nun gezwungen sind, einer Vereinigung Geld zu spenden, die auf illegalem Weg Menschen ins Land holen will. Was übrigend im Gegensatz zu Höckes Rede wirklich nicht grundgetzkonform ist. Welch Ironie. Aber das muss man im Kapitalismus nun mal tun, wenn man überleben will.
    P.S.: Je mehr versucht wird die AFD mit den primitvsten Mitteln zu unterdrücken, umso stärker wird sie. Als Gegner solch einer Partei würde ich zumindest einmal versuchen Argumente zu sammeln, anstatt mit roher Gewalt zu versuchen anderen meine Meinung aufzudrücken.

    • Wolfgang Brenne sagt:

      Hier geht es nicht darum anderen seine Meinung aufzudrücken, sondern um die geistigen Grundregeln unseres Zusammenlebens. Dies sind u.a. Resekt vor anderen Völkern und anderen Hautfarben. Diese Ausbildung hat Herr Höcke nie genossen.

    • Wer sagt hier irgendwer hätte kein Recht auf seine eigene Meinung? Wer will hier Meinung mit Gewalt ersticken?

      Mal abgesehen von 1-2 albernen Spinnern mit Farbbeuteln (die ich auch nicht in Ordnung finde) ging es doch nur darum dass im Watzke rechte Idioten konferieren, das Watzke daran Geld verdient und dann zurückrudert wenn die Leute sich darüber aufregen.

      Da sehe ich soweit keinerlei Einschränkungen der Meinungsfreiheit noch sonst irgendwas.

      Niemand hat dem Watzke verboten dort solche Leute auftreten zu lassen, aber es kann auch niemand hingehen und den Leuten verbieten sich darüber aufzuregen. Besser noch: wenn die Leute das Watzke nicht mit ihrem Geld unterstützen wollen wenn es sowas fördert, dann ist das ebenfalls deren gutes Recht.

      Wenn du hier von „mit primitivsten Mitteln unterdrücken“ redest, hast du offensichtlich so einiges nicht verstanden, hauptsächlich was dieses „Recht auf freie Meinungsäußerung“ bedeutet von dem du so gerne redest.

      Jeder hat das Recht seine Meinung zu äußern (innerhalb sehr großzügiger, gesetzlicher Regeln dessen was Meinung ist und was Volksverhetzung) – und jeder andere hat ein Recht darauf seine Meinung zu dieser Meinung zu äußern.

      und „rohe Gewalt“ – ich lachte!

  20. Heinz sagt:

    Ich finde es traurig, das sich hier Herr Unger entschuldigen muss !!! ich denke mal das auch Er eine nationalen Eistellung hat. Sonst hätte Er nicht solch eine Veranstaltung zugelassen.. . Meinen Respekt Herr Unger,

  21. Jelen sagt:

    Ihr seid schon ziemlich krass hier, das Wort Demokratie habt Ihr noch nicht so ganz verstanden, oder?
    Jedenfalls lautet mein Fazit:
    Nicht mehr ins Savoir Vivre auf der Bürgerstraße einkehren!

  22. Silvan sagt:

    Also auch wenn hier einige ihren Unmut über das Watzke zum Ausdruck bringen und als Folge dessen von einem „Bierboykott“ reden, finde ich das man es sich nicht nehmen lassen sollte dort als Gast vorbei zu schauen. Nicht nur um sozusagen „Gesicht zu zeigen“, sondern auch um vielleicht am Nachbartisch die eine oder andere „Stammtischparole“ zu widerlegen. Immerhin soll nach Aussage von Herrn Unger das Watzke ja ein demokratischer Ort sein, „der Meinungen zuzulassen hat, auch wenn sie uns manchmal nicht passen“. Die Betonung liegt dabei auf „demokratischer Ort“.

    Ansonsten muß ich sagen, daß ich Herrn Unger selbst etwas blauäugig finde, wenn er als Geschäftsführer sich offensichtlich nicht im Klaren darüber ist, was ihn und sein Haus als Vermieter solcher einer Veranstaltung mit Herrn Höcke als Gastredner zu erwarten hat. Wer schon seit sechs Jahren als Geschäftsführer des Ball- und Brauhauses Watzke tätig ist, sollte schon etwas professioneller sein.

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