Ein ungewöhnlicher Umzugstross fuhr gestern von Pieschen nach Strehlen. Mehrere Lastenräder, eine Fahrradrikscha, Räder mit Kinderanhängern, Radler mit Seitentaschen an den Vorderräder und am Gepäckträger – mehr als 20 Freunde und Bekannte hatten sich auf den Rundruf von Gregor Scholtyssek gemeldet. „Ich wollte testen, ob man mit dem Fahrrad umziehen kann. Es hat funktioniert“, stellte der passionierte Radfahrer am Sonntagabend fest. „Und es ging übrigend viel schneller als gedacht, weil so viele Leute mitgeholfen haben“, zeigte er sich überrascht.
Kühlschrank und Waschmaschine mussten nicht mit in die neue Wohnung am Wasaplatz. Das machte den Umzug per Rad sehr viel einfacher. Aber selbst wenn – ein Lastenrad kann bis zu 100 Kilogramm plus Fahrer transportieren. Er habe zudem bei „Frieda & Friedrich“ ein Lastenrad gebucht, das sogar bis zu 150 Kilogramm tranportieren könne, meinte Scholtyssek. „Frieda & Friedrich“ ist ein Lastenrad-Projekt, das der Dresdner ADFC im Sommer 2016 initiiert hatte.
Knapp acht Kilometer waren zwischen der Weimarischen Straße und dem Wasaplatz in Strehlen zu bewältigen. Unfallfrei gelangten alle Umzugsgüter ans Ziel. Scholtyssek hatte sich im Vorfeld auch sachkundig gemacht, ob das vielleicht als Fahrrad-Demo angemeldet werden müsse. Nein, meinte er. Als Gruppe von mehr als 15 Rädern könne man im geschlossenen Verband auf der Straße fahren. Wichtig sei, dass die Gruppe immer als Verband zusammen bleibe. Die dabei geltenden Vorfahrtsregeln dürften selbst vielen Autofahrern nicht geläufig sein. Fährt zum Beispiel die Spitze des Verbandes bei Grün über die Kreuzung, muss der Rest folgen, auch wenn die Ampel schon auf Rot umgeschaltet hat. Das gelte auch beim Abbiegen auf eine Hauptstraße, heißt es in der StVO. Der geschlossene Verband dürfe nicht „in seiner Bewegung unterbrochen werden“.
Nach getaner Arbeit seien alle begeistert gewesen, meinte Scholtyssek und fügt hinzu. „Es hat viel Spaß gemacht und einige überlegen jetzt, ob sie ihren nächsten Umzug auch mit dem Rad machen“.
4 Kommentare zu “Test gelungen: Umzug mit dem Fahrrad von Pieschen nach Strehlen”
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Großartik, diese symbolträchtige Aktion. Ein dickes Dankeschön an die, die im Alltag die Stadt von schlechter Luft und Lärm befreit halten.
Nur wer zieht eigentlich aus Pieschen weg? ;)
„Großartig“ solle das heißen, oh wei!
..rechtschreibfehler darfste behalten ;)
krass danke für die mal nicht oberflächliche umfangreiche motivierende berichterstattung