Vom Baufortschritt im neuen Gebäude für Intensivtherapie und Adipositas im Städtischen Klinikum Dresden, Standort Neustadt/Trachau, überzeugten sich heute Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) und Jürgen Richter, kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden. Beide hatten Anfang September die symbolischen Nägel zum Richtfest ins Gebälk geschlagen. Jetzt kann Stefan Ziesche, Abteilungsleiter für Bau und Technik, schon zeigen, wo die künftig 22 Intensivtherapie-Betten stehen werden. Zudem werde es eine größere Zahl an Einzelzimmern geben, erläuterte er.
Noch im ersten Halbjahr soll die Intensivtherapie einziehen. Die Fertigstellung des gesamten Gebäudes sei bis Ende 2017 geplant. Dabei werde die bisher auf zwei Etagen angeordnete Intensivtherapie im Erdgeschoss zusammengefasst. Im oberen Geschoss für Adipositas-Patienten mussten besondere Anforderungen an die Statik berücksichtigt werden. Die Patienten müssen zum Teil in speziellen, sogenannten Glaskugelbetten, liegen. Das Leergewicht dieser Betten beträgt bereits knapp 900 Kilogramm. Im Altbau hatte es hier Probleme mit der Statik gegeben.
Der Neubau gehört zu den laufenden Investitionen der seit Jahresbeginn fusionierten Krankenhäuser Friedrichstadt und Neustadt. Dieses Datum war der Anlass für den Besuch von Bürgermeisterin Kaufmann am Standort Neustadt/Trachau des Städtischen Klinikums Dresden, wie der gemeinsame Betrieb nun heißt. Und auch der Name des Krankenhauses hat sich geändert: Standort Neustadt/Trachau.
Neue Farbe für fusionierte Krankenhäuser
Äußerlich dokumentiert sich die Fusion nun in einer neuen gemeinsamen Farbe: Gelb. Zuvor war das Krankenhaus Dresden Neustadt mit Blau und die Friedrichstadt mit Magenta im Logo vertreten. Für die sichtbare Veränderung sorgte heute André Oeser von der Firma Radebeuler Machwerk. Er tauschte am Standort in der Industriestraße das bisherige Blau gegen das neue Gelb. Das neue Logo wird nun an allen fünf Standorten in der Neustadt, der Friedrichstadt, in Löbtau, auf dem Weißen Hirsch und an der Medizinischen Berufsfachschule in der Bodelschwinghstraße zu sehen sein.
Ansonsten sind die Änderungen zum Jahresbeginn eher minimal. Warum, erklärte Bürgermeisterin Kaufmann heute so. „An der Fusion der beiden Krankenhäuser wird bereits seit 2012 intensiv gearbeitet. Zugrunde liegen ein Bürgerentscheid und der entsprechende Stadtratsbeschluss aus dem gleichen Jahr“. Auf die Frage „Sind Sie dafür, dass die Krankenhäuser Dresden-Friedrichstadt und Dresden-Neustadt Eigenbetriebe der Stadt Dresden bleiben?“ hatten im Januar 2012 genau 84,2 Prozent der Dresdner mit Ja gestimmt.
Wende 2015 geschafft
Zu diesem Zeitpunkt waren die Aussichten eher düster. Das auf Krankenhäuser spezialisierte Beratungsinstitut BAB GmbH hatte bis zum Jahr 2015 ein Minus von knapp 16 Millionen für die beiden Krankenhäuser prognostiziert. Tatsächlich gelang jedoch eine Kehrtwende. Kamen beide Häuser 2011 auf ein Minus von 7,5 Millionen Euro, konnte dies bis 2014 auf ein Minus von 2,5 Millionen Euro reduziert werden. Die Wende gelang 2015. Erstmals stand mit 0,448 Millionen Euro ein Plus im gemeinsamen Jahresergebnis.
Am Standort in der Friedrichstadt wurden die Fachbereiche Lunge und Thorax, Onkologie und Muskel-Skelett verstärkt und weiterentwickelt und eine Klinik für Neurochirurgie etabliert. Kosten für Energie und Laboranalysen konnten deutlich gesenkt werden. Am Standort Neustadt wurden neben den kostenintensiven Bereichen wie Pädiatrie und Notfallversorgung die Kapazitäten in der Geburtshilfe, der Neurologie, der Adipositasbehandlung und Geriatrie sowie der Plastischen Chirurgie deutlich erweitert.
Dreiergremium leitet fusioniertes Klinkum
Diese seit 2012 eingeleiteten Veränderungen hätten am Ende zu einem gemeinsamen Plus im Jahresergebnis geführt, konstatierte heute der kaufmännische Direktor Jürgen Richter. Er hat diesen Prozess geleitet und war bereits im Januar 2016 für die nächsten fünf Jahre vom Stadtrat in dieser Funktion bestätigt worden. Mit Lutz Blase steht der neue und nunmehr hauptamtliche ärztliche Direktor des Städtischen Klinikums bereits fest. Er wird sein Amt zum 1. April antreten. Die Pflegedirektorin als drittes Mitglied der Eigenbetriebsleitung werde im 3. Quartal hinzukommen. Weil das Votum des Stadtrats noch ausstehe, könne der Name noch nicht genannt werden, erläuterte Bürgermeisterin Kaufmann.
Unsere wichtigste Botschaft als Städtisches Klinikum ist die, dass wir die komplette Versorgungsbreite absichern, betonte Richter. Derzeit würden jedes Jahr etwa 2.000 kleine Dresdner geboren und 170.000 Patienten, davon 60.000 stationär, betreut. Um die Fusion voranzutreiben, seien in den letzten vier Jahren viele Schritte gemeinsam unternommen worden.
Für die kommenden zwei Jahre stünden insgesamt knapp 18 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung. Davon seien 11 Millionen für 2018 als Kreditermächtigung vorgesehen, sagte Richter. Diese Entscheidung sei ein Beweis für das Vertrauen der Stadt in die positive Entwicklung der fusionierten Krankenhäuser.
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Wer auf den „Trichter gekommen ist“, das Krankenhaus an der Trachauer Industriestraße ab 01.01.2017 mit dem Namen „Standort Neustadt/Trachau“ zu versehen, erschließt sich mir nicht. Das Friedrichstädter Krankenhaus müsste dann „Standort Altstadt/Friedrichstadt“ oder das in Löbtau „Standort Altstadt/Löbtau“ heißen. Aber das bereitet dem Städtischen Klinikum Dresden, einem der größten, durch Fusion entstandenen Krankenhäuser der sächsischen Landeshauptstadt ganz sicher „keine Schmerzen“.