„Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ lautete das inoffizielle Motto am Sankt-Pieschen-Sonntag. Lag’s an der Hitze oder den Nachwirkungen der vergangenen Nacht – das Pieschener Stadtteilzentrum jedenfalls erwachte nur gaaaanz allmählich wieder zum Leben. Erst am späteren Nachmittag war das Areal rund um die Oschatzer Straße erneut gut gefüllt.
Politikbörse in der Mittagshitze
Unglücklicherweise lag die „Pieschener Politikbörse“ in der Mittagszeit, und so verfolgten jeweils nur etwa ein Dutzend Zuschauer, was die Pieschener Stadt- und Ortsbeiräte, Ortsamtsleiter Christian Wintrich und Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch zu sagen hatten.
Moderiert von Sankt-Pieschen-Marktleiterin Heidi Geiler landeten natürlich auch die Dauerbrenner des Dresdner Nordwestens auf dem Tableau: Sachsenbad und Hufewiesen, die Fährverbindung ins Ostragehege und die Globus-Ansiedlung. Annekatrin Klepsch betonte zudem, wie wichtig ihr die Soziokultur und die freien Künstler seien – nur „leider stoßen wir als Stadt an finanzielle Grenzen“. Das frisch eröffnete Zentralwerk diente ihr als positives Beispiel zum Thema „bezahlbare Atelierräume“. Eine halbe Million Euro habe die Stadt dazugegeben, so Klepsch, und eine weitere Million Euro Städtebaufördermittel. Gern würde sie sich mehr dafür einsetzen, sagte Klepsch, allerdings habe sie als Kulturbürgermeisterin keine Räumlichkeiten in petto und schlichtweg zu wenig Geld.
Befragt zum Tourismus, der auch zu Klepschs Zuständigkeitsbereich gehört, meinte sie, dass sie beispielsweise den Naturtourismus fördern wolle. „Die Infrastruktur ist da, etwa der Elberadweg, aber das muss mehr nach außen getragen werden.“
Kulturelle Leuchttürme sollen nicht alles überstrahlen
Um die Sehenswürdigkeiten der „zweiten Reihe“, die versteckten Schönheiten Dresdens ging es auch am Stand nebenan. Das Kulturhauptstadtbüro machte auf seiner Stadtteilfeste-Tour Station beim Sankt Pieschen und fragte die Besucher nach ihren Lieblingsorten in der Stadt. „Dabei geht es uns speziell um Orte des Miteinanders“ erläuterte Stephan Hoffmann, Leiter des Büros, das Dresdens Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2025 vorbereitet. „In einer ersten Bürgerbefragung kam heraus, dass die Dresdner unter dem Begriff Kultur nicht nur die klassischen Einrichtungen wie Theater und Museen verstehen, sondern auch die Art, wie wir in der Stadt miteinander umgehen. Und dafür braucht es Orte, an denen sich die Menschen treffen und ins Gespräch kommen.“
Mit bunten Fähnchen konnten Besucher diese Orte auf einer Dresden-Karte markieren. „Dabei haben wir keine großen Überraschungen erlebt“, schätzte Hoffmann ein. Das Zentralwerk sei mehrfach vorgekommen, ebenso Geh8, die Molenbrücke und die Elbwiesen. „Für uns ist das eine Bestandsaufnahme, denn die kulturellen Leuchttürme kennen wir, aber in der Kulturhauptstadt-Bewerbung sollen eben auch diese anderen Orte vorkommen, die den Menschen wichtig sind.“ Insofern sei die Bewerbung auch ein Mittel, um die Kultur des Miteinanders in der Stadt zu beleben.
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Zufriedene, aber geschaffte Organisatoren
Das diesjährige Sankt Pieschen ist nun Geschichte. Marktleiterin Heidi Geiler zog ein positives Fazit. „Ich bin zufrieden, weil die Leute zufrieden zu sein scheinen“, sagte sie. „Vor allem bin ich unglaublich dankbar, wie sich die Leute ehrenamtlich einbringen, zum Teil bis zur Grenze der völligen Erschöpfung.“ Und schob gleich noch eine Bitte nach: „Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Menschen beim Sankt Pieschen e. V. melden und mitmachen, denn dieses Fest ist ein Fest von Bürgern für Bürger. Wir sind keine gewinnorientierte Agentur, sondern alles Geld, das eingenommen wird, fließt direkt wieder in die Kultur auf dem Fest.“
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2 thoughts on “Sankt Pieschen klingt gemütlich aus – und ein bisschen politisch”
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früher war es schöner da durfte ich als Kind noch mit nee Decke mein Spielzeug verlaufen und mein Taschengeld auf besseren jetzt habe ich selber Kinder den habe ich das erzählt und wolten es auch machen gesag getan keine Stunde später wurden die vom Security weg Geschick und verboten mein 11 jähriger Sohn hat geweint ich find das so böse dachte es ist ein kinderfest und Man läst ihnen ihr Spass
Es ist gut wenn jemand darauf aufpasst, das keine Flaschen mit ins Festgeände getragen werden. Ein freundlicher Hinweis genügt mir.
Warum aber müssen es immer unfreundliche Securitymitarbeiter mit starken russischen Alzent sein, die einem das Gefühl vermitteln, wir hier sind die Doofen und sie haben hier das Sagen. Wir sind nur dumme Deutsche und die Russen haben alles unter Kontrolle hier in Ihrem Revier (etwas polemisch formuliert). Es ist doch unser Fest, oder?!